Love, Simon
Darsteller: Nick Robinson, Katherine Langford, Alexandra Shipp, Logan Miller
Regie: Greg Berlanti
Dauer: 110 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbewschränkung
Website: www.fox.de/love-simon
Facebook: facebook.com/20thCenturyFoxGermany
Als Jugendlicher hat man es schon nicht leicht. Das wurde einem schon in so mancher High-School-Komödie vorgeführt, die immer wieder die Themen Selbstfindung und Anerkennung in der so wichtigen Schulgesellschaft in allen erdenklichen Facetten aufgriff und dabei wirklich nicht immer zu Begeisterungsstürmen hinriss. Greg Berlanti aber, der bisher hauptsächlich als Ausführender Produzent etlicher überaus erfolgreicher TV-Serien (“Everwood”, “Eli Stone”) auf sich aufmerksam machte, schafft es mit “Love, Simon” tatsächlich, dem eigentlich abgearbeiteten Genre noch einmal neue Impulse zu geben.
So hat in seiner Verfilmung des Jugendromans von Becky Albertalli der titelgebende Simon (Nick Robinson) eigentlich alles, was man sich als Heranwachsender wünschen kann: beste Bildungsvoraussetzungen, eine wunderbare, verständnisvolle Familie und einen engen Freundeskreis, auf den er sich absolut verlassen kann. Dennoch – und hier kommt ein Thema ins Spiel, welches das Kino in der Verbindung mit Schulkomödie in der Vergangenheit immer gezielt umschifft hat – kann er sich nicht zu seinem Coming-out durchringen und trägt deswegen eine latente Unzufriedenheit mit sich herum. Wie gut, dass er in einem Chat einen anonymen Seelenverwandten kennenlernt, dem er sich mehr und mehr offenbart und durch den immer intensiver werdenden Austausch auch emotional näherkommt. Wie blöd, dass die Nervensäge Martin (Logan Miller) in der Schule zufällig an seine Chat-Nachrichten kommt und von da an ein wirksames Erpressungswerkzeug in der Hand hat.
Was in den meisten Filmen dieses Genres oberflächlich auf den schnellen Gag ausgelegt ist, geht hier deutlich mehr in die Tiefe und weiß durch das überzeugende Spiel von Nick Robinson zum Nachdenken anzuregen. Das gibt dem durchaus amüsanten Streifen immer wieder seine ruhigen Momente, in denen man Simons Probleme mit dem Umgang mit seiner Homosexualität hundertprozentig nachempfinden kann. Dass er bei der Suche nach der Identität seines Chatpartners und Martins Forderungen in einen riesigen Gewissenskonflikt gerät, verleiht der Handlung zusätzliche Würze und macht den kleinen aber feinen Film zwar nicht zu einem großen Werk der Filmgeschichte aber immerhin zum kurzweiligen Vergnügen mit einer Thematik, die nicht länger ausgeklammert werden sollte.
Trailer:
Bewertung: 7 von 10 Punkten