Home Film “Lux – Krieger des Lichts” – wen interessiert schon ein Held des Alltags?

“Lux – Krieger des Lichts” – wen interessiert schon ein Held des Alltags?

Autor: Tobi

Filmplakat "Lux - Krieger des Lichts"

Lux – Krieger des Lichts

Darsteller: Franz Rogowski, Heiko Pinkowski, Tilman Strauss, Kristin Suckow
Regie: Daniel Wild
Dauer: 104 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.lux-krieger-des-lichts.de
Facebook: facebook.com/luxkriegerdeslichts


Zumindest in puncto Namensgebung könnte wohl kein Filmverleih passender sein als Zorro Film, um einen neuen Superhelden auf die Leinwand zu bringen. Da der Film aus Deutschland kommt und hier auch nie die Idee existierte, mit Marvel oder DC konkurrieren zu wollen, befinden wir uns in der reellen Welt. In dieser gibt es auch Bösewichte, aber eben keine Superhelden wie Batman, auch wenn Torsten (Franz Rogowski) mit einer ähnlichen Maske vor den Augen als “Lux – Krieger des Lichts” auftritt.

Nun ist Torsten alles andere als ein Draufgänger. Der zurückhaltende Endzwanziger lebt noch bei seiner Mutter (Eva Weißenborn) im Osten Berlins und verfolgt die Idee, die Welt mit kleinen Dingen zu verbessern. So schlüpft er ins Kostüm von Lux und verteilt Lebensmittel, die ansonsten im Müll landen würden, an Obdachlose, oder hilft einfach hier und dort, wo immer er auf Hilfsbedürftige trifft und mit seinen limitierten Mitteln helfen kann, denn Superkräfte, die hat Thorsten trotz Verkleidung nicht.

Während die Hilfsempfänger das ziemlich cool finden, halten ihn viele natürlich für einen Freak und Spinner. Da selbige aber ja heutzutage im Internet auf Video-Plattformen oft gut ankommen und Massen begeistern, wird Thorsten von einem befreundeten Filmteam um Regisseur Jan (Tilman Strauss) begleitet. Auf der Suche nach einem fördernden Geldgeber für das Projekt wird aber klar, dass dem Brötchenverteiler halt doch keine Viralität zugetraut wird, und so fordert der nur auf Kommerz schielende Produzent Brandt (Heiko Pinkowski) wirkliche Superhelden-Action, also zumindest mal Kampf gegen Kriminelle, wenn Lux schon nicht fliegen kann oder wie Spiderman durch Berlin schwebt.

Lux ist das Ganze völlig zu Recht suspekt, da sein Interesse halt doch eher den Armen gilt, und neuerdings auch der Stripperin Kitty (Kristin Suckow). Diese fühlt sich zwar auch zu ihm irgendwie hingezogen, ihre beiden Lebensweisen scheinen aber nur schwer vereinbar. So gerät die sowieso schon leicht verschrobene Realität des verkappten Superhelden mehr und mehr aus den Fugen.

Drehbuchautor und Regisseur Daniel Wild bringt mit “Lux – Krieger des Lichts” seinen ersten Langfilm ins Kino. Hier wird der Streifen zwar auch nur als Randnotiz in der Nische existieren, während die großen Superhelden-Filme unabhängig von ihrer Qualität natürlich immer als Blockbuster laufen, aber der Film hat durchaus seinen Reiz. Nach seiner Hauptrolle in “Fikkefuchs” ist Franz Rogowski schon wieder als liebenswerter Außenseiter zu sehen, und zumindest dieses Fach beherrscht er bestens und spielt sehr glaubwürdig. Auch wenn Lux natürlich ein sehr seltsamer Held der Straße ist und sich hier inkl. Filmteam und Liebelei alles auf kleiner Flamme abspielt, wird dem Zuschauer doch bestens verdeutlicht, dass Werte alleine heutzutage für die Mehrheit kaum noch zählen, wenn sie nicht vermarktet werden können. Und so wird es auch dieser Streifen vermutlich schwer haben, im Kino Aufmerksamkeit zu erregen.

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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