Marry Me – Verheiratet auf den ersten Blick
Darsteller: Jennifer Lopez, Owen Wilson, Sarah Silverman, Maluma
Regie: Kat Coiro
Dauer: 112 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: www.upig.de/micro/marry-me-verheiratet-auf-den-ersten-blick
Facebook: facebook.com/MarryMeFilm.DE
Wenn man die Handlung von “Marry Me – Verheiratet auf den ersten Blick” überfliegt, dann weiß man schon, dass hier kein tiefergehendes Kino zu erwarten ist, sondern leichte Kost mit einigen feinen musikalischen Einlagen dank Jennifer Lopez und Maluma, die hier zusammen mit Dauersympath Owen Wilson zu sehen sind – und mit dieser nicht allzu hohen Erwartungshaltung bereitet die romantische Komödie dann durchaus auch einigen Spaß.
J.Lo spielt die erfolgreiche, angesagte Popdiva Kat Valdez (Jennifer Lopez), die mit dem Latino-Newcomer Bastian (Maluma) nicht nur den neuen Hit “Marry Me” als Duett geschrieben und eingesungen hat, der zum globalen Hit wurde. Die beiden sind auch dabei, den Titel in die Tat umzusetzen, sind sie doch als in allen Medien präsentes, hippes und hübsches Promi-Paar schon eine Weile liiert, und da bietet es sich doch an, aus dem Ja-Wort ein Spektakel zu machen, nämlich als Teil eines ausverkauften Livekonzerts im für Kat heimischen New York, das dann auch noch weltweit gestreamt wird.
Alles ist vorbereitet, glitzert und funkelt, dann aber passiert der Supergau und Sekunden vor der Zeremonie taucht im Internet ein Video auf, das zeigt, wie Bastian seine Verlobte mit ihrer Assistentin betrügt. Die wunderschön heraus geputzte und eben noch euphorische Sängerin ist am Boden zerstört und entscheidet sich spontan dazu, einfach jemand anderen zu heiraten – nämlich den völlig überraschten Mathelehrer Charlie Gilbert (Owen Wilson), der Kats Musik nicht einmal toll findet und sich nur mit seiner Tochter Lou (Chloe Coleman) als Begleitung seiner besten Freundin, der Kollegin Parker Debbs (Sarah Silverman), in der Halle befindet. Letztere hatte ihm ihr “Marry Me”-Schild in die Hand gedrückt, um mit dem Smartphone filmen zu können – und nun wird er auf die Bühne geholt und sagt tatsächlich “Ja”.
Dass der attraktive Star und der nette Normalo nicht zwingend zusammen passen, ist jedem klar, also bemüht sich Kats Manager Collin (John Bradley-West) mit ihrem Team umgehend, den Plan für eine möglichst wenig peinliche Trennung der beiden zu entwerfen – inklusive finanzieller Vergütung für Charlie. Dieser ist mit dem neuen Medienaufkommen um seine Person zwar völlig überfordert, hat aber wenig Interesse am Profit, und als Kat dann auch noch entscheidet, tatsächlich Zeit mit ihm verbringen zu wollen, schieben sie die Trennung erst einmal beiseite und lernen sich besser kennen.
Wir spoilern nicht, aber man kann schon durchaus erahnen, in welche Richtung der Hase hier läuft. Hierbei schlägt er recht wenige Haken, und so bekommen wir eine RomCom zu sehen, die nicht allzu viele Überraschungen parat hält, trotzdem aber auch nicht sonderlich enttäuscht.
Schauspielerisch müssen Owen Wilson und Jennifer Lopez nicht allzu viel aufbieten, spielen sie in den Rollen des sympathischen Mannes von nebenan und des ruhmreichen, attraktiven Musik-Sternchens doch mehr oder weniger sich selbst – denn auch wenn Wilson natürlich ein Filmstar ist, er ist irgendwie gefühlt immer einer wie du oder ich geblieben. Kein Wunder also, dass sie hier nicht enttäuschen, wobei sich allerdings keine sonderliche Chemie zwischen ihnen entwickelt, was den Romanzenfaktor doch deutlich schmälert.
Der Humor des Films ist nett und harmlos, kommt also ebenso wenig mit Kanten daher wie seine Dialoge oder die völlig hanebüchene Handlung, die ab der Spontan-Hochzeit wenig realistisch erscheint, zumindest aber Themen wie Anstrengungen des Star-Trubels oder Social-Media-Wahn glaubwürdig mit einwirft. Musikalisch bekommen die Fans von J.Lo und des kolumbianischen Latino-Überfliegers Maluma hierbei einiges geboten, singen die Stars doch gekonnt mehrere feine, für den Film erschaffene Songs.
“Marry Me – Verheiratet auf den ersten Blick” bietet also leichte Unterhaltung, die nicht weh tun, sich aber auch fernab eines unbedingten Kinotipps bewegt. Zudem hätte man das Ganze gut in 90 Minuten abwickeln können, anstatt fast zwei Stunden zu verabreichen, bei denen man sich dann auch noch fragt, warum die aufgemachte Thematik, dass der eher traditionell agierende Charlie plötzlich auch in Social Media aktiv wird, schlichtweg gar nicht weiter verfolgt oder genutzt wird. Ein wenig Verstörung über stellenweise angewandte Fischaugen-Optik wollen wir auch nicht verschweigen, ansonsten aber werden die Gedanken mit diesem seichten Popcorn-Kino nicht allzu sehr beansprucht.
Trailer:
Bewertung: 5 von 10 Punkten