Home Film “Mean Girls – Der Girls Club” – das gelungene Musical-Remake bereitet nicht nur TeenagerInnen Freude

“Mean Girls – Der Girls Club” – das gelungene Musical-Remake bereitet nicht nur TeenagerInnen Freude

Autor: Tobi

"Mean Girls – Der Girls Club" Filmplakat (© Paramount Pictures)

Mean Girls – Der Girls Club

Darsteller: Angourie Rice, Reneé Rapp, Auliʻi Cravalho, Jaquel Spivey
Regie: Samantha Jayne, Arturo Perez Jr.
Dauer: 113 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: www.meangirls-dergirlsclub.de
Facebook: facebook.com/Paramount.Pictures.Germany.Kino
Kinostart: 25. Januar 2024


Nachdem die auf dem für Eltern von Mädchen im Teenageralter verfassten, sich auf die High-School-Zeit fokussierenden Ratgeber “Queen Bees And Wannabes” von Rosalind Wiseman basierende und mit Lindsay Lohan, Rachel McAdams, Tina Fey und Amanda Seyfried prominent besetzte 2004er-Komödie “Girls Club – Vorsicht bissig!” (Originaltitel: “Mean Girls”) dem Zielpublikum gerecht bei den Teen Choice Awards und MTV Movie Awards einige Auszeichnungen abräumte und sich zum Erfolgsfilm mauserte, entstand einige Zeit später mit “Mean Girls” eine Musical-Umsetzung des Stoffs, die 2018 auf dem New Yorker Broadway Premiere feierte. Das Buch hierfür schrieb wie auch schon für den Film Tina Fey selbst, und dies war auch für die nun vorliegende filmische Adaption des Musicals nicht anders, die als “Mean Girls – Der Girls Club” in unseren Kinos startet.

Tina Fey kehrt hierbei in ihre alte Rolle als Mathelehrerin Ms. Norbury an der North Shore High School zurück, und an dieser muss Cady (Angourie Rice), die zuletzt in Kenia gelebt hatte, sich als neue Schülerin erst einmal orientieren und stößt in eingefahrenen Kreisen auf einige Ablehnung. Nein, es fühlt sich nicht gut an, wenn einen in der Klasse niemand neben sich sitzen haben möchte und man dann in der Mensa mit dem Tablett in der Hand zu verschiedenen Gruppierungen schaut, die alle rasch die offenen Plätze zurücken. Zum Glück gibt es mit den AußenseiterInnen Janis (Auli’i Cravalho) und Damian (Jaquel Spivey) immerhin ein Duo, welches sich der Neuen annimmt und umreißt, auf wen sich Cady hier einstellen muss.

Neben Sportskanonen, ChaotInnen und nerdigen StreberInnen gibt es das kleine, auffallende Trio der sogenannten “Plastics”, von deren Nähe Janis und Damian dringend abraten – doch irgendwie scheinen die Mädels interessant. Im Song “Meet The Plastics” stellt sich Regina George (Reneé Rapp) wenig bescheiden als “massive deal” vor, und die selbstbewusste, attraktive Blondine ist eindeutig die Anführerin, der die ebenfalls gewitzt wirkende Gretchen Wieners (Bebe Wood) und die eher als Dummchen daher kommende Karen Smith (Avantika) ergeben folgen. Und siehe da, Regina findet Cady irgendwie interessant und nimmt sie in ihre elitäre Clique auf, was schmeichelt, aus der sympathischen, natürlichen Neuen aber bald schon eine sich ebenfalls aufbrezelnde Tussi macht, die alte Werte zu vergessen scheint – und da sie sich ausgerechnet in Reginas Ex-Freund Aaron (Christopher Briney) verknallt, ist Stress vorprogrammiert.

"Mean Girls – Der Girls Club" Szenenbild (© Paramount Pictures)

(© Paramount Pictures)

Im eröffnenden kleinen Lied durchbrechen Janis und Damian die sogenannte vierte Wand und wenden sich direkt ans Publikum, das sie dann auf filmisch geschickte Art und Weise nach Afrika mitnehmen, wo Cady vom kommenden Job der Mutter in den heimischen USA erfährt, wohin es also bald zurück geht und damit dann auch als Neue auf die High School. Hier lernt sie nicht nur, dass “Fetch” ein angesagtes Wort ist, sondern ist bald mitten im Geschehen, wobei sie ihre eigentlich tollen schulischen Leistungen vernachlässigt und sich in Mathe sogar extra schlecht präsentiert, um Aaron näher zu kommen.

Das sieht Ms. Norbury nicht gerne – Tina Fey tritt auf den Plan und hat auch sonst storytechnisch weiter alles im Griff, kommt “Mean Girls – Der Girls Club” doch bestens unterhaltend daher, von Samantha Jayne und Arturo Perez Jr. gut inszeniert. Der Streifen ist knackig geschnitten und sehr ordentlich gefilmt, profitiert aber neben der für alle Teenager passenden wie auch für augenzwindernd zuschauende Erwachsene taugenden Handlung vor allem davon, dass die im Original mit Untertiteln gebotenen Songs stark sind. Ob Cadys gemütlich groovendes “Stupid With Love” und ihr hymnisch abschießendes “I See Stars”, das Regina argwöhnisch beobachtende, basslastige “Apex Predator” von Janis und Damian, Gretchens zärtlich beschwingt zweifelndes und mit Streichern aufwartendes “What’s Wrong With Me?”, Karens druckvoll tanzbare Tanznummer “Sexy”, Janis’ rockiges “I’d Rather Be Me”, Reginas in sich stilistisch wechselndes “World Burn” oder das im größeren Ensemble gebrachte, gutgelaunte “Revenge Party” – die Lieder sind allesamt gut geschrieben, melodisch und abwechslungsreich.

Starke Songs kommen natürlich nur zur Geltung durch entsprechende Stimmen, und hier ist die Besetzung bestens gelungen mit größtenteils eher weniger bekannten DarstellerInnen, die auch noch gesanglich zu bestechen wissen. Die Australierin Angourie Rice gibt eine gute Cady, Auli’i Cravalho hat im Original “Moana” (bei uns “Vaiana”) bereits als selbige gesungen, und aus einem generell überzeugenden Cast heraus stechen noch etwas Reneé Rapp, die die Rolle der Regina George bereits alternierend im Bühnen-Musical inne hatte, und Jaquel Spivey, der bereits für einen Tony Award nominiert war als bester Musical-Darsteller in “A Strange Loop”. Hinzu kommen mit dem aus der Serie “Der Sommer, als ich schön wurde” oder auch kürzlich dem Biopic “Dalíland” bekannten Christopher Briney als Aaron, “Saturday Night Life”-Star Tim Meadows als Schuldirektor und eben Tina Fey selbst weitere gerne gesehene Gesichter.

“Mean Girls – Der Girls Club” ist mit am Ende auch nicht auf gute Moral verzichtender, ansprechender und durchaus auch humorvoll angerichteter Story als modern aufbereitetes Musical, das auch noch einige schmissige Choreografien aufbietet, ein Streifen, der TeenagerInnen mit Sicherheit viel Spaß bereitet, genau mit dem richtigen Drive für die heutige, von Social Media beeinflusste Generation – aber nicht auf diese beschränkt, dürften er doch auch Erwachsene ansprechen, vor allem Eltern.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

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