Meine Chaosfee & ich
Animation
Regie: Caroline Origer
Dauer: 85 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: www.meinechaosfee-film.de
Facebook: facebook.com/Telepool
Wer glaubt an die Zahnfee? Kleinere Kinder tun dies und haben leuchtende Augen, wenn sie im Tausch für herausgefallene Milchzähne nachts beschenkt werden. Dass Zahnfeen im Zuge der Gleichberechtigung beileibe nicht nur weiblich sein müssen, zeigt uns der sehr nette Animationsfilm “Meine Chaosfee & ich”, der nicht nur Kindern Spaß bereitet.
Als die 12-jährige Maxie mit ihrer Mutter Hanna vom Land, wo es inmitten der Natur so schön war und sie so gerne unter ihrem Lieblingsbaum saß, in die Großstadt zu Amir, dem neuen Freund der Mama, und seinen beiden Söhnen Sami und Tarek zieht, ist sie wenig begeistert. Hochhäuser statt Bäume, miese statt reiner Luft, und in der Schule kennt sie zunächst natürlich auch niemanden.
Ähnlich deplatziert fühlt sich die kleine Fee Violetta, die schon seit geraumer Zeit versucht, die Zahnfeeprüfung zu bestehen. Da diese vor Publikum abgehalten wird und sie immer wieder durch chaotische Aktionen scheitert oder Blumen anstatt Geschenken herbeizaubert, ist ihr Ansehen nicht gerade groß unter ihresgleichen und sie wird auch gerne mal veräppelt.
Als Sami einen Zahn verliert, wird eine männliche Neu-Zahnfee, die nicht immer nett zu Violetta war, beauftragt, jedoch schafft sie es, unrechtmäßig seine Reise ins Menschenreich anzutreten. Da Sami zu seinem Schrecken ins Zimmer von Tarek mit einziehen musste, um Platz für Maxie zu machen, findet Violetta keinen Zahn – denn hier schläft ja nun Maxie. Die beiden lernen sich kennen, und bald geht es darum, einen der letzten grünen Flecken in der Metropole zu retten und zugleich ein geheimes Portal in die Feenwelt zu öffnen – denn wenn eine Fee zu lange bei den Menschen bleibt, wird eine Blume aus ihr.
Violetta und Maxie schmieden Pläne. (© Telepool)
“Meine Chaosfee & ich” klingt nicht sonderlich innovativ, funktioniert aber sehr gut. Mit viel Herzenswärme wird eine sehr stimmige Geschichte erzählt, die nett animiert und mit passender Musik inkl. modernen Liedern sowohl Kinder als auch begleitende Erwachsene gut zu unterhalten weiß – und auch kindgerecht unter 90 Minuten bleibt, das ist ja heutzutage beileibe keine Selbstverständlichkeit mehr.
Es geht um Freundschaft, Umweltschutz, Durchhaltevermögen und Mut, aber auch darum, der neuen Patchwork-Familie eine Chance zu geben – heute ja längst kein seltenes Thema mehr – und die eigene Identität zu finden. Ein guter Kinderfilm, bei dem Jella Haase der kleinen Fee Violetta ebenso gekonnt ihre Stimme geliehen hat wie Lisa-Marie Koroll der guten Maxie.
Trailer:
Bewertung: 7 von 10 Punkten
