Molly’s Game – Alles auf eine Karte
Darsteller: Jessica Chastain, Idris Elba, Kevin Costner, Michael Cera
Regie: Aaron Sorkin
Dauer: 140 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.fox.de/mollys-game
Facebook: facebook.com/20thCenturyFoxGermany
Es gibt so viele wahre, außergewöhnliche Geschichten, die es wert sind, erzählt zu werden. Die von Molly Bloom gehört in jedem Fall dazu, und so nahm sich Aaron Sorkin ihrer an. Dass dieser es versteht, gute Drehbücher zu schreiben, bewies er nicht nur mit seinem Oscar®-prämierten Buch für “The Social Network” oder seine Vorlage für “Steve Jobs”, sondern auch als Schöpfer der TV-Serie “The West Wing”. Mit “Molly’s Game – Alles auf eine Karte” legt er nun sein Regiedebüt vor, nachdem er auch das Drehbuch schrieb auf Grundlage von Mollys 2014 veröffentlichten Memoiren mit dem unschlanken, schon fast inhaltsbeschreibenden Originaltitel “Molly’s Game: The True Story of the 26-Year-Old Woman Behind the Most Exclusive, High-Stakes Underground Poker Game in the World” (in Deutsch nur “Molly’s Game: Der Insiderbericht über die Pokerrunde der Stars”).
Einst war Molly Bloom (Jessica Chastain) eine ambinionierte Skifahrerin, angetrieben vom eigenen Ehrgeiz, noch mehr aber vom erfolgshungrigen Vater (Kevin Costner). Als eine der besten amerikanischen Athletinnen auf der Buckelpiste hatte sie die Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City vor Augen, verletzte sich dann aber während des Qualifikationsturniers so schwer, dass ihre Karriere hiermit beendet war. Während die Karriere ihres Bruders Jeremy als späterem Weltmeister und mehrfachen Olympia-Teilnehmer gerade erst am Anfang stand, musste sich Molly also umorientieren.
Anstatt Jura zu studieren, entschließt sich Molly, nach Los Angeles zu gehen. Hier arbeitet sie erst als Kellnerin, übernimmt dann die Bürogeschäfte des windigen Immobilien-Managers Dean (Jeremy Strong). Dieser entpuppt sich bald als veritables Arschloch, führt Molly aber auch in die Welt von Glanz und Glamour ein, denn sie verwaltet für ihn nebenbei auch geheim gehaltene und nur exklusiven Mitgliedern zugängliche Poker-Abende. Von den Mitspielern wie Filmstars, berühmten Sportlern oder erfolgreichen Geschäftsleuten erhält sie hierbei gutes Trinkgeld in Summen, die sie dazu bewegen, die furchtbare Art ihres Bosses weiter zu ertragen.
Je mehr Molly dann aber über das Spiel und die Regeln – nicht nur am Tisch – lernt, umso eigenständiger wird sie, und irgendwann entschließt sie sich, nicht mehr für Dean zu arbeiten, sondern selbst geheime Poker-Events zu veranstalten. Über zehn Jahre scheffelt sie hiermit Millionen, bis von ihr unbemerkt auch die russische Mafia mit im Spiel ist und sie von schwer bewaffneten FBI-Agenten festgenommen wird. Nun ist Rechtsanwalt Charlie Jaffey (Idris Elba) gefragt, Mollys Unschuld zu beweisen, an der er selbst gehörig zweifelt.
“Molly’s Game” ist ein zwar mit 140 Minuten langer, aber nicht langweiliger Film, dessen Geschichte sehr interessant ist. Sorkin, der für das Drehbuch erneut Oscar®-nominiert war, legt ein gutes Regiedebüt vor und weiß durchaus zu fesseln, wobei die prominente Besetzung mit gut spielenden Jessica Chastain, Idris Elba und Kevin Costner natürlich ihr Übriges tut.
Bewertung: 8 von 10 Punkten