Mufasa: Der König der Löwen
Animation
Regie: Barry Jenkins
Dauer: 118 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: www.disney.de/filme/mufasa-der-koenig-der-loewen
Facebook: facebook.com/disneydeutschland
Instagram: instagram.com/disneydeutschland
Kinostart: 19. Dezember 2024
2019 wusste Disney mit dem fotorealistischen Animations-Remake seines Zeichentrick-Klassikers “Der König der Löwen” zu begeistern (lies unsere Filmkritik hier). Der alleine in Deutschland von mehr als fünfeinhalb Millionen BersucherInnen im Kino angesehene Streifen wurde weltweit zum Kassenschlager und konnte insgesamt über 1,6 Milliarden US-Dollar einspielen. Da verwundert es nicht, dass hieran angeknüpft wird, und mit “Mufasa: Der König der Löwen” liegt nun ein im gleichen Stil gehaltenes Prequel vor, die Bilder der Tiere und vor allem der Natur sehen also sehr realistisch aus – wenn nicht gerade gesprochen oder gesungen wird.
Los geht es allerdings erst einmal in Sequel-Momenten mit dem inzwischen erwachsenen Löwen-Königspaar Simba und Nala, deren Geschichte wir ja im Vorgänger bzw. Klassiker erzählt bekommen haben. Als sie ihre kleine Tochter Kiara für eine Weile in die Obhut des quirligen Duos aus Warzenschwein Pumbaa und Erdmännchen Timon übergeben, kommt der ruhige, weise Affen-Schamane Rafiki hinzu, und um die während eines Gewitters in einer Höhle untergekomme Kiara von ihren Sorgen abzulenken erzählt dieser die Geschichte, wie ihr Großvater Mufasa einst zum König der Tiere der Savanne wurde.
Auch dieser war mal ein kleiner Löwenjunge und mit seinen Eltern glücklich, bis er während eines heftigen Regens von der Flut mitgerissen und weit weg gespült wurde. Hier wird er vom gleichaltrigen Taka gerettet, der ihn mit in sein Rudel bringt. Dort möchte ihn Takas Vater Obasi als König aber nicht dulden und den Streuner am liebsten umbringen, nach einem Wettlaufsieg gegen den absichtlich verlierenden Taka, der schon immer einen Bruder haben wollte, darf Musafa aber bleiben, was auch die sich mütterlich ihm annehmende Eshe freut, Obasis Frau. Ein Weg zurück zu den eigenen Eltern scheint nicht machbar, also wird Mufasa hier glücklich, wächst heran und alles läuft gut, bis ein noch weit größeres Rudel an bösen, kräftigen weißen Löwen um Anführer Kiros angreift.
Mufasa und Taka gelingt gerade so noch die Flucht, aber Kiros, der immer komplett siegen will, bleibt ihnen mit Gefolgschaft auf den Fersen. So müssen Mufasa und Taka immer weiter fliehen. Als sie auf ihrem Weg durch die Steppe und über die Berge auf die junge Löwin Sarabi mit ihrem Vogel-Späher Zazu treffen, sind sie nicht mehr alleine – allerdings kommt es durch die nette weibliche Begleitung auch zu einer ersten Eifersucht des schwer an ihr interessierten Taka auf den eigentlich gönnenden, aber doch vielleicht interessanteren Mufasa.
“Mufasa: Der König der Löwen” ist ein gelungenes Prequel, dessen Geschichte vielleicht nicht allzu innovativ, aber in jedem Fall kurzweilig daher kommt und sich wieder gut anschauen lässt. Dies liegt natürlich vor allem auch wieder an den fotorealistischen Bildern, die nun fünf Jahre später technisch noch beeindruckender daher kommen und bei denen vor allem die Mimik der Tiere nun auch sehr viel besser noch geworden ist, die einst das einzige Manko darstellte.
Die Figuren sind wieder interessant, wobei das Drehbuch von Jeff Nathanson es mit den Sprüngen zwischen Kiaras Unterschlupf und Rafikis Erzählung als Rückblick geschickt gelungen ist, die beliebten Sidekicks Timon und Pumbaa mit ihrem witzigen Sprüchen immer wieder mal einzubringen, und auch Rafiki selbst sowie später Zazu sieht man wieder sehr gerne. Die Wandlung vom selten Stärke ausstrahlenden Taka zum bekannten Fiesling Scar nimmt man dem Streifen vielleicht nicht übermäßig ab, dafür hat man mit Kiros hier einen amtlichen Bösewicht als Gegner.
Dieser wird im von uns gesichteten Original von Mads Mikkelsen stark gesprochen, in dem Seth Rogen (Pumbaa), Billy Eichner (Timon), John Kani (Rafiki), Donald Glover (Simba) und Beyoncé (Nala) ihre Sprechrollen auch wieder übernommen haben. Hinzu kommen u.a. Aaron Pierre als Mufasa, Kelvin Harrison Jr. als Taka und Tiffany Boone als Sarabi.
Regisseur Barry Jenkins (“Moonlight”) serviert neben der Handlung und tollen Bildern, die vor allem bei den ebenfalls komplett aus dem Computer stammenden Naturaufnahmen spektakulär sind, auch wieder einige Lieder. Diese hauen einen vielleicht nicht ganz so vom Hocker wie die des Vorgängers, an die nicht umsonst auch zwischendurch immer mal wieder erinnert wird, lassen sich aber wieder gut anhören, erschaffen von Lin-Manuel Miranda und auch erneut Lebo M, während Dave Metzger den Score geliefert hat. Ob die afrikanisch angehaucht poppigen “I Always Wanted A Brother”, “Milele”, “We Go Together” und “Bye Bye” nun nachhaltig im Ohr bleiben, das ist allerdings anzuzweifeln, die größte Chance hierzu hat da schon Mirandas sich von der Ballade in eine groovende Midtempo-Nummer wandelndes “Tell Me It’s You”, gesungen von Aaron Pierre und Tiffany Boone – und frisch in die Oscar®-Shortlist für den “Besten Song” berufen.
Trailer:
Bewertung: 8 von 10 Punkten