Home Film “Once Upon a Time… in Hollywood” – Quentin Tarantinos Blick auf das Ende des goldenen Hollywood und ein wüstes Verbrechen

“Once Upon a Time… in Hollywood” – Quentin Tarantinos Blick auf das Ende des goldenen Hollywood und ein wüstes Verbrechen

Autor: Tobi

"Once Upon a Time... in Hollywood" Filmplakat (© 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH)

Once Upon a Time… in Hollywood

Darsteller: Leonardo DiCaprio, Brad Pitt, Margot Robbie, Emile Hirsch
Regie: Quentin Tarantino
Dauer: 161 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.OnceUponATimeInHollywood.de
Facebook: facebook.com/OnceInHollywoodDE


Wenn Quentin Tarantino ruft, dann spielen die absoluten Stars der Schauspielriege immer gerne mit, stehen seine Filme doch immer für Besonderes abseits des viel zu oft verabreichten Kino-Einheitsbreis. So ist es auch wieder bei “Once Upon a Time… in Hollywood”, in dem neben den im Fokus stehenden Hauptdarstellern Leonardo DiCaprio und Brad Pitt sowie der präsenten Margot Robbie auch Al Pacino und Kurt Russell zu sehen sind.

Tarantino nimmt uns mit zurück ins Jahr 1969, in dem der ehemalige TV-Western-Star Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) zusammen mit seinem langjährigen Stunt-Double Cliff Booth (Brad Pitt) auf neue, lukrative Rollen hofft. Hierbei kutschiert Booth ihn nicht nur als alter Verbundenheit durch Los Angeles, sondern auch, weil Dalton im Suff seinen Führerschein verloren hat, was nur keiner wissen soll.

Umso erstaunlicher ist es, mit welcher Gelassenheit und Treue Booth an der Seite des einstigen Stars fungiert, bevor er abends von der coolen Limousine in den verbeulten Kleinwagen wechselt und von Daltons Villa in den Hügeln Hollywoods nach Hause zu seinem Wohnwagen fährt. Nun ja, die Branche meint es nicht gut mit Dalton, der fast nur noch für Rollen gebucht wird, in denen aufstrebende Jünglinge einen ehemaligen Helden besiegen sollen, denn Western sind in Amerika gerade nicht mehr so angesagt, und die vom Filmproduzenten Marvin Schwarz (Al Pacino) angebotenen Engagements in Italo-Western versucht Dalton noch zu umgehen.

Die Tatsache, dass Erfolgsregisseur Roman Polański (Rafal Zawierucha) mitsamt seiner neuen Frau Sharon Tate (Margot Robbie) ins Nachbarhaus einzieht und demonstriert, wie man Parties feiert, wenn man gerade angesagt ist in Hollywood, verbessert Daltons Laune nicht zwingend. In einer seelischen Verfassung irgendwo zwischen übersteigertem Ego und Selbstzweifeln biedert er sich schließlich doch bei Filmemachern an, während Booth angelockt durch die sexy Tramperin Kitty Kat (Margaret Qualley) Bekanntschaft mit der Sekte um Charles Manson (Damon Herriman) macht.

"Once Upon a Time... in Hollywood" Szenenbild (© 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH / Photo by Andrew Cooper)

(© 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH / Photo by Andrew Cooper)

Für seinen neunten Film hat Quentin Tarantino erneut nicht nur die Regie übernommen, sondern auch das Drehbuch geschrieben und mitproduziert. Mit aller Ruhe, die bei den 161 Minuten Spielzeit manchmal auch eine gewisse Langatmigkeit mit sich bringt, widmet er sich dem Ausklang von Hollywoods goldenem Zeitalter und aufkommenden Hippie-Zeiten, die hier allerdings verbal mächtig abgewatscht werden.

Hierbei schafft Tarantino es allerdings, nie Langeweile aufkommen zu lassen. Dies liegt zum einen am hervorragend harmonierenden Duo Leonardo DiCaprio und Brad Pitt, das mit seinen trockenen Dialogen für Spaß sorgt, zum anderen am optisch wie akustisch wunderbar umgesetzten Flair der End-60er. Und natürlich weiß man, dass die lange Zeit nebeneinander her laufenden Erzählstränge irgendwann zusammen führen werden, und dass der Name Manson nicht unbedingt für einen friedlichen Ausgang des Ganzen stehen könnte, auch wenn Brutalität dieses Mal wenig im Mittelpunkt steht, für Tarantino fast schon überraschend. Es bleibt spannend, ob dieser wirklich nach zehn Filmen Schluss machen wird – Film neun bereitet in jedem Fall wieder Freude.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

Related Articles