Ooops! 2 – Land in Sicht
Animation
Regie: Toby Genkel, Sean McCormack
Dauer: 82 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: www.ooops2-film.de
Facebook: facebook.com/Telepool
Dass auch Europa Animation kann, bewies das Regie-Duo Toby Genkel und Sean McCormack schon 2015 mit “Ooops! – Die Arche ist weg…”, der bei seinem internationalen Erfolg inzwischen sage und schreibe 28 Millionen Dollar eingespielt hat. Logische Konsequenz ist da natürlich eine Fortsetzung, die sie jetzt ganze fünf Jahre später mit “Ooops! 2 – Land in Sicht” vorlegen und darin nahtlos an die Geschichte des Vorgängers anknüpfen.
Und dabei handelt es sich keinesfalls um das reine Melken einer Cashcow, wie es im profitorientierten Kinobusiness des Öfteren praktiziert wird. Denn wie Toby Genkel betont, war ihnen im Grunde genommen schon während der Produktion des ersten Teils klar, dass die Geschichte bei Weitem noch nicht auserzählt war, und sie eine Vielzahl von Ideen noch gar nicht unterbringen konnten. Also schnürten sie erneut das bewährte Kooperationspaket aus Deutschland, Luxemburg und Irland und nehmen uns jetzt mit auf die Reise der Arche, mit der sie ja in Teil eins ganz der Bibel entsprechend einen Teil der Tiere vor der großen Flut retteten. Dass ihre Ankündigung neuer Ideen nicht bloß leere Versprechungen sind, zeigt sich tatsächlich schon nach kurzer Zeit, wenn die Handlung rund um unsere Helden aus dem Vorgänger so richtig Fahrt aufnimmt.
Es sind wieder die Fantasiewesen Finny, der Nestrier, und seine Freundin Leah, das Grymp-Mädchen, die an Bord der Arche sehr zum Leidwesen ihrer alleinerziehenden Eltern Dave und Kate ihr Unwesen treiben. Doch hat auch das wieder einen ernsten, durchaus existenzbedrohenden Hintergrund, sind doch die Essensvorräte nach 147 Tagen auf See nahezu aufgebraucht und Land weit und breit nicht in Sicht. Doch das soll sich schnell ändern, als die beiden ungewollt über Bord gehen und an einer Vulkaninsel angespült werden. Wie sich herausstellt, ist die alles andere als einsam, sondern beherbergt sehr zur Freude von Finny eine ganze Nestrierkolonie, die sich hier fernab aller Fressfeinde ein angenehmes Leben eingerichtet hat. Verständlicherweise halten die friedliebenden Nestrier, allen voran ihre argwöhnische Anführerin Patch, rein gar nichts davon, ihre Insel mit Grymps wie Leah und anderen Fleischfressern zu teilen, denn ganz zufällig landet kurze Zeit später auch die voll besetzte Arche an.
Erneut gelingt es, in das vordergründige, auch die Kleinsten nicht überfordernde, rasante Abenteuer der Freunde Finny und Leah eine Handlung zu verpacken, die durchaus auch die Eltern abholt. So geht es nicht nur um die leidige Erziehung der stets Mist bauenden Racker, sondern kann auch leicht die lehrreiche Botschaft herausgelesen werden, dass auch das größte Unglück abgewendet werden kann, wenn man nur sein Misstrauen überwindet und an einem Strang zieht. Das nämlich ist bald dringend nötig, weil der Vulkan auf der Insel auszubrechen droht und sowohl Nestrier als auch die Passagiere der Arche gefährdet.
Einmal mehr baut das Regie-Duo Genkel/McCormack auf die Identifikation mit den so grundverschiedenen Hauptfiguren Finny und Leah, denen hier als Begleiter auch noch die niedliche Babyqualle Jelly zur Seite gestellt wird. Ohne Leerlauf stolpern die hier von einer Verlegenheit in die nächste und ziehen so ihre besorgten Eltern gleich mit hinein. Das ist nicht nur kurzweilig, sondern dank liebevoller Animation und dem einen oder anderen zündenden Gag auch überaus unterhaltsam. Dass einen dabei die Handlung inklusive allzu platter Running-Gags nicht sonderlich überraschen kann, ist genauso verzeihlich wie manche Unvollkommenheit der Bilder, geht es doch in diesem rasanten Abenteuer für Groß und Klein viel mehr um soziale Werte und ein harmonisches Miteinander, das man in der aktuellen Krisenzeit sicher nicht genug propagieren kann. So erzeugt der Film gerade mit seiner deutlich transportierten Botschaft vor allem eine große Portion Wohlbefinden.
Trailer:
Bewertung: 7 von 10 Punkten