Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen
Darsteller: Eddie Redmayne, Katherine Waterston, Dan Fogler, Alison Sudol
Regie: David Yates
Dauer: 134 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
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Zwei Jahre ist es her, dass “Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind” in die Kinos kam und als Spin-Off die Fans von Harry Potter wieder mitnahm in seine sogenannte Wizarding World™, bzw. besser die von Autorin J.K. Rowling. Das gleichnamige Buch hatte diese 2001 parallel zu den Potter-Romanen als in diesen erwähntes Lehrbuch unter dem Pseudonym Newt Scamander veröffentlicht – und ein paar Jahre nach dem Abschluss der siebenteiligen Harry-Potter-Reihe machte sie sich daran, hieraus ihr erstes Drehbuch zu entwickeln. Fünf Filme rund um Newt Scamander sind inzwischen geplant, und mit “Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen” sehen wir nun den zweiten hiervon.
Während der erste Film zwar ganz neue Charaktere einführte, die in den 1920er-Jahren, also lange vor Harry Potter, magische Dinge erleben, bietet der zweite Streifen weit mehr Elemente aus dem Potter-Universum, was Fans sicher freuen wird. Wir erinnern uns kurz zurück: Am Ende des ersten Films wurde der düstere Zauberer Gellert Grindelwald (Johnny Depp) mit Hilfe des eigentlich ja nur an besonderen Tierwesen interessierten Newt Scamander (Eddie Redmayne) vom MACUSA (Magical Congress of the United States of America) festgenommen, während die Identität des mysteriösen, mit dunkler Macht ausgestatteten Credence Barebone (Ezra Miller) unklar blieb.
Um diese Drei – aber nicht nur – dreht sich nun auch der zweite Teil. Nachdem Grindelwald fliehen kann, ist sein Ziel, alle reinblütigen Magier für sich zu gewinnen, um über die nichtmagischen Wesen zu herrschen. Der hier natürlich noch vergleichsweise junge Albus Dumbledore (Jude Law) überzeugt seinen ehemaligen Hogwarts-Schüler Newt Scamander, erneut zu helfen. Dieser merkt hingegen immer mehr, dass seine Liebe nicht nur phantastischen Tierwesen gilt, sondern vor allem auch der in Teil 1 kennen gelernten Aurorin Tina Goldstein (Katherine Waterston), wobei der eher schüchterne Anti-Womanizer witzig unbeholfen agiert. Auch der Normalmensch Jacob Kowalski (Dan Fogler) ist wieder mit dabei, denn auch wenn der Vergessenszauber am Ende von Teil 1 wirkte, hat Tinas Schwester Queenie (Alison Sudol) als seine Flamme ihn neu eingeweiht, und zusammen unterstützen sie Newt und Tina bei ihrem neuen Abenteuer.
Während Grindelwald nach Europa geflohen ist und vieles der Handlung daher nun in Paris spielt, ist dort auch Credence, der immer noch über einen finsteren Obscurus verfügt, der massive Zerstörung bringen kann, auf der Suche nach seiner wahren Herkunft. Zur zusätzlichen Handlungsträgerin steigt zudem Leta Lestrange (Zoë Kravitz) auf, einstige Hogwarts-Jugendliebe von Newt und inzwischen die Partnerin seines Bruder Theseus.
In “Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen” nimmt uns Regisseur David Yates, der hier erneut ein Drehbuch von J.K. Rowling inszenieren durfte, noch tiefer mit in deren Wizarding World™. Mit Dumbledore haben wir einen weiteren Charakter aus den Harry-Potter-Büchern im Spiel, ganz wunderbar von Jude Law verkörpert. Wir sehen Hogwarts mit fliegenden Kerzen im Speisesaal oder dem Quidditch-Feld vor den Mauern, und wir erfahren etwas über die Herkunft von Lord Voldemorts Riesenschlange Nagini.
Auch wenn Voldemort als Verkörperung des Bösen hier nicht ins Spiel kommt, mausert sich Grindelwald zum Inbegriff der Fiesheit, diesmal sehr präsent und von Johnny Depp auch stark gespielt, der hier extrem diabolisch daher kommt, was ihm nach all den manchmal schon anstrengenden Overacting-Rollen gut zu Gesicht steht. Eddie Redmayne scheint noch mehr in seiner Verkörperung des Newt zwischen Schüchternheit, Unbeholfenheit und mutiger Entschlossenheit angekommen zu sein, man sieht ihm gerne zu, vor allem auch im Zusammenspiel mit Tina und Jacob, wobei Humor hier genau richtig portioniert ist, um nicht albern zu wirken.
Die sonstigen Rollen sind mit AkteurInnen wie Callum Turner, Claudia Kim, William Nadylam, Kevin Guthrie oder Carmen Ejogo ebenfalls gut besetzt, die eigentlichen weiteren Stars des Films sind aber natürlich wieder die Tierwesen. Hier trifft man auf alte Bekannte wie das mit Schnabel versehene, Schmuck-affine Wühltier Niffler oder den kleinen, grünen Bowtruckle Pickett, und natürlich auf einige neue Wesen, die dank noch besserer CGI-Effekte wunderbar anzuschauen sind.
Generell ist anzumerken, dass der optische Genuss noch einmal gesteigert werden konnte. Sowohl die Tierwesen als auch die Spielorte und Action-Szenen sind bester Güte, so wie eigentlich alle Bilder des Films, und wirken weniger steril. Neben den Animateuren haben hier auch erneut Kameramann Philippe Rousselot, Produktionsdesigner Stuart Craig und die für den ersten Teil mit einem Oscar® ausgezeichnete Kostümdesignerin Colleen Atwood ihren Anteil.
Für die optimale musikalische Untermalung sorgt erneut James Newton Howard, und sein Score trägt dazu bei, dass der neue Film insgesamt noch weit düsterer daher kommt als der erste. Hauptverursacher sind aber natürlich die Bosheit Grindelwalds und generell dunkler angelegte Bilder, so dass der Streifen von der FSK dann auch nur eine Freigabe ab 12 Jahren erhielt, was absolut nachvollziehbar ist.
Insgesamt ein gelungener zweiter Teil des Spin-Offs, der zwar viel Cliffhanger-Mentalität mit sich bringt, um die Fans nun zwei Jahre gespannt auf Teil 3 warten zu lassen, dessen Handlung aber trotz gewisser Längen insgesamt überzeugt und viel – vor allem optischen – Genuss bereitet.
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Bewertung: 8 von 10 Punkten