Planet der Affen – Survival
Darsteller: Woody Harrelson, Andy Serkis, Steve Zahn, Amiah Miller
Regie: Matt Reeves
Dauer: 140 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.fox.de/planet-der-affen-survival
Facebook: facebook.com/20thCenturyFoxGermany
Nun geht auch die Neuauflage des “Planeten der Affen” schon in ihre dritte Runde, nachdem Tim Burtons erstes Reboot der Spielfilmserie der frühen Siebziger aus dem Jahr 2001 noch ziemlich überflüssig erschien, aber die beiden Nachfolger mit diesem Urteil weitgehend aufräumen konnten. Damit knüpft sie wie so viele Blockbuster-Reihen auch nahtlos an den Erfolg ihrer Vorgänger an, was man ihnen deswegen schwerlich vorwerfen kann, wenn auch die Innovation neuer Stoffe ein wenig auf der Strecke bleibt.
Regisseur Matt Reeves rechtfertigt die Fortsetzung jedoch wie schon beim letzten Teil dadurch, dass er sich keineswegs auf den Lorbeeren auszuruhen gedenkt, sondern in die Handlung, die er als Drehbuchautor diesmal maßgeblich mitbestimmen durfte, durchaus wieder neue Ansätze und Details einfließen lässt. Trotz grundsätzlich auserzählter Geschichte des Kampfes zwischen Affen und Menschen lässt er so erst gar keine Langeweile aufkommen und kann sich der Unterstützung eines grandios aufspielenden Woody Harrelson gewiss sein, dessen nahezu wahnsinniger, widerwärtig angelegter Colonel allein schon genügend Emotionen ins Spiel bringt.
Nachdem sich die Affengemeinde nämlich nach der Schlacht im letzten Teil in die Wälder zurückgezogen hat, trachtet der mit seiner paramilitärischen Einheit danach, diese komplett auszurotten und tötet während eines nächtlichen Angriffs die Frau ihres Anführers Caesar (Andy Serkis). Der hat mit internen Machtkämpfen eigentlich schon genug zu tun und war nach deren Überstehen zum Friedensangebot an die Menschen bereit, bricht jetzt aber wegen des Verlusts in seinen persönlichen Rachefeldzug auf. Das ist nur allzu verständlich, denn der Colonel zeichnet sich durch besondere Grausamkeit aus und führt auch innerhalb seiner vom tödlichen Virus gebeutelten Kolonie ein brutales Regime. Und schon hat einen der Film emotional gefangen genommen, findet man sich inmitten der von Caesar angeführten Truppe wieder wo man sich gerade noch mit der Philosophie des Zusammenlebens verschiedener Spezies beschäftigt hat.
Gerade das ist es aber, was einen so in den Bann zieht. Natürlich ist man auch dieses Mal wieder erschlagen von der Perfektion der 3D-Action und kann angesichts des Realismus der Motion-Capture-Technik und vor allem der Mimik der Affen nur ungläubig den Kopf schütteln, aber das eigentliche Qualitätsmerkmal des Streifens ist dann doch seine Auseinandersetzung mit der Evolutionsgeschichte und deren Abstraktion zu einem allgegenwärtigen Konflikt um Macht und Hegemonie. Dass man dabei neuerlich für die Affen Partei ergreift, ist ein weiterer reizvoller Aspekt, der ja schon seit der Romanvorlage gewollt ist, aber hier durch das Handeln des abstoßenden Colonels nochmal auf die Spitze getrieben wird. Warum einem allerdings zum Showdown immer alles um die Ohren fliegen muss, ist unerklärlich.