Porto
Darsteller: Anton Yelchin, Lucie Lucas, Françoise Lebrun, Paulo Calatré
Regie: Gabe Klinger
Dauer: 74 Minuten
FSK: freigegeben ab 6 Jahren
Website: www.mfa-film.de/kino/id/porto
Facebook: facebook.com/mfa.filmdistribution
Porto gehört zu den interessantesten und schönsten Städten Europas. Die vom Fluss Douro durchzogene Stadt weiß mit einigen Bauwerken und kulturellen Highlights zu beeindrucken, sie pulsiert durch die lebensfrohe Art ihrer Einwohner, und sie besitzt zugleich durch ihre vielen Ruinen einen morbiden Charme. Der amerikanisch-brasilianische Regisseur Gabe Klinger lässt die Handlung seines ersten Spielfilms nicht nur in Porto spielen, er gibt dem Film auch den Namen der Stadt. Dies allerdings völlig zu Unrecht, nutzt er die Schönheit Portos doch kaum aus und baut die Handlung so auf, dass sie eigentlich überall spielen könnte – nicht mal die vor Ort unabdingliche Francesinha wird verspeist. Wie schade – nicht wegen der Francesinha, aber was für eine vertane Chance, das Flair der Stadt einfließen zu lassen.
Der Amerikaner Jake (Anton Yelchin) trifft in einer Ausgrabungsstätte auf die Französin Mati (Lucie Lucas), und spätestens als er ihr später in einem Café noch einmal begegnet, ist es um ihn geschehen. Im Laufe des Abends kommen sie sich näher und verbringen eine Nacht miteinander, erst in der Stadt und schließlich ausgiebig im Bett. Zu einer Beziehung soll es dann allerdings nicht kommen, und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet der Film, warum dem so ist.
“Porto” weiß im Gegensatz zum Drehort wenig zu überzeugen, und wer auf einen Film a la “Before Sunrise” gehofft hatte, der wird bitter enttäuscht. Die kapitelartige Aufarbeitung des Geschehenen aus Sicht aller Beteiligten ist zwar keine schlechte Idee, die Handlung ist allerdings zu uninteressant, um einen zu fesseln, und die Hauptfiguren sind auch beide nicht wirklich sympathisch, so dass eine Identifikation ausbleibt. Auch wenn die hübsche Lucie Lucas, die etwas an Claudia Schiffer erinnert, sicher gut anzuschauen ist und der Film auch als Andenken an Anton Yelchin zu sehen ist, der 2016 im Alter von 27 Jahren bei einem Unfall ums Leben kam, so gefällt der Streifen wenig. Wenn man noch dazu zählt, dass das Potenzial des Drehorts wie erwähnt völlig verschenkt wurde und dass der Streifen trotz seiner nur 74 Minuten erhebliche Längen aufweist, dann bleibt nicht mehr viel Positives übrig.