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“Professor Marston & The Wonder Women” – der Erfinder der “Wonder Woman”-Comics im emotionalen Chaos

Autor: Tobi

Professor Marston & The Wonder Women

Professor Marston & The Wonder Women

Darsteller: Luke Evans, Bella Heathcote, Rebecca Hall, Connie Britton
Regie: Angela Robinson
Dauer: 108 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: ProfessorMarstonAndTheWonderWomen.de
Facebook: facebook.com/SonyPicturesGermany


Die Superhelden-Amazone “Wonder Woman” bescherte uns dieses Jahr schon gute Unterhaltung und dem realfilmischen Universum des Verlages DC Comics einen beachtlichen Erfolg mit mehr als 800 Millionen Dollar Einspielergebnis. Kein Wunder, dass für Dezember 2019 “Wonder Woman 2” angekündigt ist. “Professor Marston & The Wonder Women” widmet sich dem Erfinder der “Wonder Woman”-Comics, dessen Geschichte sehr interessant ist und den wenigsten bekannt sein dürfte – der Film beruht also auf wahren Begebenheiten.

Der gutaussehende Professor William M. Marston (Luke Evans) erforschte zusammen mit seiner Frau Elizabeth (Rebecca Hall), ebenfalls Psychologin, in den 1930er-Jahren an der Harvard Universität menschlichen Verhaltensweisen und Gefühle. Er galt hierbei als angesehener Wissenschaftler, der neben seinen Vorlesungen die Studien zum Lügendetektor voran trieb und die sogenannte DISC-Theorie (im Deutschen DISG) erfand, in deren Mittelpunkt ein auf Selbstbeschreibung beruhender Persönlichkeitstest mit den vier Grundtypen Dominanz, Initiative, Stetigkeit und Gewissenhaftigkeit steht.

Das Leben des Ehepaar Marston wurde allerdings irgendwann mächtig durcheinander gewirbelt, als sich beide parallel in die hübsche, unschuldige Studentin Olive (Bella Heathcote) verliebten. Aus dem Wirrwarr entstand eine sinnliche Dreier-Beziehung, die in der damaligen Zeit natürlich auf Intoleranz stieß. Professor Marston verarbeitete sein Gefühlsleben wie auch neu entdeckte Gelüste in Comics und erschuf hierbei mit Wonder Woman eine selbstbewusste, starke und auch erotisch anmutende Heldin, die feministische Ideale verkörpern sollte, wobei einige wissenschaftliche Dinge auch einflossen, z.B. mit ihrem Lasso der Wahrheit. Das kam aber nicht überall gut an, und so wurde Marston auch dafür angeklagt, dass sein Comic bei Jugendlichen sexuelle Störungen und ungebührendes Verhalten auslösen könne – eine Ansicht, gegen die er sich mit aller Macht stemmte, was in einer Anhörung als Rahmenhandlung des Film dient.

Regisseurin und Drehbuchautorin Angela Robinson (“Herbie: Fully Loaded – Ein toller Käfer startet durch”, “D.E.B.S.”) hat einen interessanten Film erschaffen, der Wissenschaft, gesellschaftlichen Normenbruch, Comic-Historie und auch eine Liebesgeschichte zwischen Gefühlschaos und sinnlicher Lust miteinander verbindet. Die Darsteller wie Luke Evans, Rebecca Hall und Bella Heathcote, aber auch Connie Britton oder Oliver Platt, spielen gut und glaubwürdig – kein Muss, aber den Film kann man gut sehen.

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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