Home Film “Red Sparrow” – kalter Krieg, heiße Spatzen und guter Action-Thrill

“Red Sparrow” – kalter Krieg, heiße Spatzen und guter Action-Thrill

Autor: Tobi

"Red Sparrow" Filmplakat

Red Sparrow

Darsteller: Jennifer Lawrence, Joel Edgerton, Matthias Schoenarts, Jeremy Irons
Regie: Frances Lawrence
Dauer: 143 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.fox.de/red-sparrow
Facebook: facebook.com/20thCenturyFoxGermany


Dem Regisseur Frances Lawrence haben wir bereits Filme wie “I Am Legend” oder die “Die Tribute von Panem”-Trilogie zu verdanken. Bei Letzterer arbeitete er mit Jennifer Lawrence – nein, immer noch nicht verwandt mit ihm – als Hauptdarstellerin zusammen, was er nun mit “Red Sparrow” fortsetzt, einer Verfilmung des gleichnamigen Romans (bei uns als “Operation Red Sparrow” erschienen) von Jason Mathews aus dem Jahr 2013.

Jennifer Lawrence spielt die russische Primaballerina Dominika, deren erfolgreiche Karriere durch eine Verletzung am Bein frühzeitig und schmerzhaft beendet wird. Als sie erfährt, dass es nicht zufällig zum Unfall auf der Bühne kam, übernimmt Wut ihre Gefühlswelt, die zunächst von Verzweiflung und Frust beherrscht wurde. Auch Rache hilft im Endeffekt nicht weiter, denn ohne die staatliche Förderung müssen ihre kranke Mutter und sie wohl bald die heimische Wohnung und ihren angenehm gewordenen Lebensstil aufgeben.

Von diesen Perspektiven belastet lässt Dominika sich dazu überreden, in den Geheimdienst einzutreten und sich auf einer speziellen Schule zum Sparrow ausbilden zu lassen – zu einer Frau, die es versteht, ihren Körper nicht nur in Kämpfen entsprechend einzusetzen, sondern vor allem auch mit ihren Reizen die Gegner zu manipulieren. Grenzen gibt es hierbei keine, und das macht die Leiterin der Sparrow School (Charlotte Rampling) den Rekruten auch auf eindringliche und schmerzhafte Weise bewusst, wobei Dominika nicht alles ohne Widerstand über sich ergehen lässt.

Nachdem sie sich im Programm aber doch gut macht und mehr Durchhaltevermögen zeigt als andere, wird Dominika auf den amerikanischen CIA-Agenten Nate Nash (Joel Edgerton) angesetzt und soll aus ihm den Namen eines noch in Moskau aktiven US-Maulwurfs heraus kitzeln. Da er sie schnell durchschaut, aber für seine Zwecke zu nutzen versucht, beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, das für beide schlecht ausgehen könnte.

"Red Sparrow" - Jennifer Lawrence (Dominika Egorova) und Joel Edgerton (Nathaniel Nash) - (© 2017 Twentieth Century Fox)

(© 2017 Twentieth Century Fox)

“Red Sparrow” hat alles, was einen guten Agententhriller ausmacht, der verdeutlichen soll, dass der kalte Krieg noch lange nicht vorbei ist. Die Handlung ist gut konstruiert und bringt einiges an Wendungen mit sich, wobei es durchaus spannend zugeht. Neben Thrill wird solide Action geboten, und hierbei bleibt man auch nicht in Moskau, es sind also noch einige reizvolle Städte mehr wie London, Wien oder Budapest zu sehen. Und es geht dem Thema entsprechend auch erotisch reizvoll zu, wobei Jennifer Lawrence natürlich als Wunderwaffe gut besetzt ist, die auch die nötige Portion an Härte glaubhaft spielen kann.

Ihre Schauspielkollegen, angeführt von Joel Edgerton und Charlotte Rampling, machen ihre Sache auch gut, lediglich Jeremy Irons ist auf Grund seines absolut nicht russischen Aussehens fehlbesetzt. Und wenn man das kurze Kopfschütteln über eine Szene, in der 3,5-Zoll-Disketten als Datenträger ausgetauscht werden, was heute natürlich im Zeitalter der Mikrochips völlig unrealistisch wirkt, hinter sich gelassen hat, dann fühlt man sich in jedem Fall gut unterhalten, selbst über die Dauer von fast zweieinhalb Stunden.

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

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