Home Film “Role Play” – der mit Humor durchsetzte Agenten-Thriller verliert gegen Ende an Fahrt

“Role Play” – der mit Humor durchsetzte Agenten-Thriller verliert gegen Ende an Fahrt

Autor: Tobi

"Role Play" Filmplakat (© Studiocanal GmbH)

Role Play

Darsteller: Kaley Cuoco, David Oyelowo, Bill Nighy, Connie Nielsen
Regie: Thomas Vincent
Dauer: 100 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.studiocanal.de/title/role-play-2024
Facebook: facebook.com/STUDIOCANAL.GERMANY
Kinostart: 4. Januar 2024


Dass ein Ehepartner im Auftrag des Geheimdienstes oder anderweitig gefährlich unterwegs ist, dem Rest der Familie aber einen ganz normalen Job vorflunkert, ist als Story so nicht neu – wie zum Beispiel in James Camerons Kinohit “True Lies – Wahre Lügen” 1994 zu sehen, wo Arnold Schwarzenegger einen verdeckten Agenten mimte, oder 2005 in “Mr. & Mrs. Smith”, wo beim von Angelina Jolie und Brad Pitt gespielten Paar gleich beide ungeahnt als Auftragsmörder aktiv waren. In “Role Play” nun ist es die vor allem aus der Serie “The Big Bang Theory” bekannte Kaley Cuoco, die gesteuert von auf Ohr übermittelten Anweisungen schon in der Auftaktszene jemandem den Gar ausmacht.

Die harmlose, im Auftrag ihrer Firma immer wieder mal auf Geschäftsreise in Meetings sitzende Emma ist sie also nicht, so wie es ihr Ehemann Dave (David Oyelowo) und die beiden Kinder glauben. Trotzdem scheint die Vorstadtidylle perfekt und die Beziehung bestens zu laufen, mit einigem Knistern zwischen dem Paar. Dieses wollen sie dann zu ihrem Hochzeitstag noch intensivieren und vereinbaren ein Rollenspiel, bei dem sie sich in einem Hotel zufällig an der Bar begegnen und dann als flirtende Fremde gemeinsam im gemieteten Zimmer landen.

Bevor der mit Stau kämpfende Dave jedoch auftaucht, wird Emma vom weit älteren Bob (Bill Nighy) angesprochen und dieser lässt sich auch nicht so leicht abwimmeln, macht auch immer wieder zweideutige Anmerkungen, die darauf schließen lassen, dass er von ihrer Identität als Killerin weiß. Dave kommt dann zwar an, trotzdem ist Emma bald verschwunden und Bob im Jenseits. Dank der Überwachungskamera-Bilder gehört Dave schnell zu den Verdächtigen und wird von der Polizei aufgeklärt, dass er der Mann einer Auftragsmörderin ist. Dies möchte er zunächst nicht glauben, die Fakten sind aber eindeutig, und die geflohene Emma kontaktiert ihn dann auch und erklärt, dass sie eigentlich längst aussteigen wollte und ihn samt Kinder wirklich liebe, hier nichts vorgespielt gewesen sei. Um nun endgültig aus ihrer Organisation auszuscheiden fliegt sie nach Berlin und begibt sich in große Gefahr, in die dann auch Dave gerät, der ihr nachreist.

"Role Play" Szenenbild (© Studiocanal GmbH / Reiner Bajo)

Emma (Kaley Cuoco) und Dave (David Oyelowo)
(© Studiocanal GmbH / Reiner Bajo)

“Role Play” beginnt unterhaltsam und bereitet einiges an Spaß, auch weil die Chemie zwischen Kaley Cuoco und David Oyelowo stimmt, die pointierten Dialoge Freude bereiten, zudem Bill Nighy in seiner leider recht kurzen Rolle bestens anzusehen ist. Der Film von Thomas Vincent (“Bodyguard”) bleibt dann auch in seinem zweiten Drittel noch rasant und als Fusion aus Action-Thriller und Komödie kurzweilig, in Berlin und reichlich bewaldeter Umgebung verliert er dann aber an Fahrt.

Dem in Berlin, Brandenburg und im Studio Babelsberg gedrehten Streifen geht in einem schicken, abgeschiedenen Agentenhaus und den umliegenden Bäumen dann leider die Puste aus und man wird den Eindruck nicht los, dass den Drehbuchschreibern Seth Owen und Andrew Baldwin keine gute Idee gekommen ist, wie man die Handlung zu einem ebenbürtigem Ende bringt. Das ist etwas schade, wird hiermit dann doch einiges an Potenzial verspielt – und trotzdem hatte man zumindest über zwei Drittel gute Unterhaltung.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 

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