Sing – Die Show deines Lebens
Animation
Regie: Garth Jennings
Dauer: 114 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: www.upig.de/micro/sing-die-show-deines-lebens
Facebook: facebook.com/sing.film.DE
Ende 2016 kam der Animationsfilm “Sing” in unsere Kinos und zeigte, wie der Koala Buster Moon die Schließung seines Theaters gerade noch so verhindern konnte, indem er einen Gesangswettbewerb ins Leben rief, der einiges an Chaos verursachte. Auf Grund eines Druckfehlers stand statt 1.000 Dollar ein Preisgeld von 100.000 Dollar auf den Flugblättern, und so kamen ewig viele Bewerber, von denen sich einige wie der seiner kriminell vorbestimmten Karriere entfliehende, sanfte Gorilla Johnny, das schüchterne Elefantenmädchen Meena, die witzige Ferkelschar-Mutter Rosita, die selbstverliebte Maus Mike oder die Punkrock liebende Stachelschwein-Teenagerin Ash als wahre Talente heraus stellten. Am Ende wurde das Theater gerettet – und Universal Pictures hatte mit dem großen Spaß mehr als 630 Millionen US-Dollar eingespielt.
Klar also, dass es für die bunt zusammen gewürfelte, aber gut harmonierende Truppe weiter geht. In “Sing – Die Show deines Lebens” träumt Buster Moon vom Aufstieg in den Show-Olymp, und dieser liegt in der funkelnden, glamourösen Metropole Redshore City, wo die besten und größten Shows gefeiert werden. Allerdings entscheidet der Musikmogul Jimmy Crystal darüber, wer hier auftreten darf, und der hochnäsige, harte Wolf ist nur auf Profit aus und glaubt nicht an Buster Moon und sein Provinz-Erfolgsteam.
Als Schwein Gunter allerdings ausführt, die neue Show spiele thematisch im Weltall und werde mit einem Comeback der seit 15 Jahren nicht mehr öffentlich präsenten Löwen-Rocklegende Clay Calloway gekrönt, und Buster Moon dann vorflunkert, mit diesem befreundet zu sein, überlässt ihnen Jimmy das berühmte Crystal Tower Theater – bald allerdings unter der zweiten Voraussetzung, dass seine Tochter Porsha auch eine große Rolle übernimmt. Die Proben können also beginnen. Doof nur, dass Porsha sich als komplett talentfrei heraus stellt und Calloway Gunter nicht kennt, also noch gar nichts von seiner Reaktivierung weiß und zurückgezogen lebend auch überhaupt keine Lust hat, teilzunehmen. Neben harter Arbeit an der Show ist also auch scheinbar aussichtslose Überzeugungsarbeit gefordert, um ein Scheitern nicht schon vor der Premiere zu verursachen.
Mit “Sing – Die Show deines Lebens” legt Garth Jennings, der erneut für Drehbuch und Regie verantwortlich war, eine tolle Fortsetzung vor, die wunderbar an den 2016er-Erfolg anknüpft. Hierbei geht es zu wie im realen Leben, denn nicht mehr alle sind dabei, so wie die eingangs erwähnte Maus Mike oder das Schaf Eddie Noodleman. Dafür treten neue tierische Figuren wie Clay Calloway oder Jimmy Crystal samt Tochter auf den Plan, und bei diesen handelt es sich um sehr interessante Charaktere, die bestens in die wieder starke Handlung passen.
Im Original werden sie von U2-Sänger Bono, Schauspieler Bobby Cannavale und Sängerin/Songwriterin Halsey gesprochen, die hochkarätige stimmliche Besetzung wird neben Berühmtheiten wie Matthew McConaughey, Reese Witherspoon oder Taron Egerton also noch erweitert – und auch Pharrell Williams ist neu dabei und spricht den Elefanten-Eisverkäufer Alfonso, in den sich Meena verliebt. Auch in der deutschen Fassung geht es namhaft zu, hier hören wir erneut Bastian Pastewka, Alexandra Maria Lara, Stefanie Kloß, Iris Berben und Katharina Thalbach (als Moons Assistentin Crawley, und dieser Grüne Leguan wird im Original übrigens von Garth Jennings selbst gesprochen). Neu hinzugekommen sind Wotan Wilke Möhring als Jimmy Crystal, Victoria Swarovski als Porsha und Luca Hänni ist als Alfonso sozusagen aufgestiegen, lieh er 2016 doch nur einem von drei Fröschen seine Stimme. Nicht zu vergessen ist Peter Maffay als Clay Calloway – was eine tolle Idee des Originals eliminiert, schließlich wird der von Bono gesprochene Altstar auch durch Ashs Darbietung von U2s “I Still Haven’t Found What I’m Looking For” dazu bewegt, die Bühne noch einmal zu betreten, und nicht durch “So bist du” oder Maffays Cover-Hit “Über sieben Brücken musst du gehn” … hieran konnte man in der Synchronisation aber natürlich nichts ändern.
Um die Unterhaltungsbranche geht es, und diese bekommt mit ihren Castings, ihren Geldgebern und manchmal nicht nur von Leistung beeinflussten Entscheidungswegen auch ihr Fett weg. Unterhaltung ist es aber auch, die hier erneut groß geschrieben wird, liegt doch wieder eine tolle Mischung aus witzigen Charakteren, ideenreicher Handlung mit viel Warmherzigkeit, guten Dialogen und mitreißender Musik vor, die stark animiert daher kommt. So ist “Sing – Die Show deines Lebens” ein weiterer großer Spaß für die ganze Familie.
Trailer:
Bewertung: 9 von 10 Punkten