Home Film “Sing Sing” – hoch emotionaler Blick auf ein Gefängnis-Theaterprojekt (mit Freikarten-Verlosung)

“Sing Sing” – hoch emotionaler Blick auf ein Gefängnis-Theaterprojekt (mit Freikarten-Verlosung)

Autor: Mick

"Sing Sing" Filmplakat (© Weltkino Filmverleih)

Sing Sing

Darsteller: Colman Domingo, Clarence Maclin, Sean San Jose, Paul Raci
Regie: Greg Kwedar
Dauer: 107 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: weltkino.de/filme/sing-sing
Facebook: facebook.com/WeltkinoFilmverleih
Instagram: instagram.com/weltkinofilmverleih
Kinostart: 27. Februar 2025


Theaterprogramme in Justizvollzugsanstalten sind keine neue Sache, stellen durch ihre Kommunikationsanforderungen eine wirkungsvolle Rehabilitationsmaßnahme dar und sind nicht zuletzt für ihre Teilnehmer stets eine willkommene Abwechslung im ansonsten tristen Gefängnisalltag. Dies herauszustellen, macht sich Regisseur Greg Kwedar in seinem neuen emotionalen Drama „Sing Sing“ zur Aufgabe, mit dem er speziell jenes des gleichnamigen New Yorker Hochsicherheitsgefängnisses, bei dem seit 1996 regelmäßig erfolgreich Stücke zur Aufführung kommen, unter die Lupe nimmt.

Gerade erst hat da die Theatertruppe nach Monaten aufreibenden Probens wieder ein Stück auf die Bühne gebracht und sich dafür gebührend feiern lassen. Jetzt aber sind die Vorstellungen durch, und so schön das Gefühl der abgefallenen Spannung und der Genuss des ungeahnten Erfolgs auch ist, ist es keine Zeit sich zurückzulehnen und darauf auszuruhen, sondern sich wieder einem neuen Projekt zu widmen. Und wie schön nimmt uns Kwedar hier mit in den basisdemokratischen Prozess der Stückauswahl, den Regisseur Brent Buell (Paul Raci) so antiautoritär anleitet, um uns gleich von Anfang an mit den Gepflogenheiten innerhalb der Gruppe vertraut zu machen.

Überhaupt bildet Brent irgendwie den Kleber des bunt zusammengewürfelten Haufens, den er zu einer verschworenen Gemeinschaft in ihrer Liebe zur Literatur und zum Theater vereint hat. Das soll man hinter den dicken, stacheldrahtbewährten Mauern der Strafanstalt gar nicht vermuten, in der nur die schwersten Fälle einsitzen und Gangregeln den Alltag bestimmen. Die macht auf dem Gefängnishof auch das Alphatier Clarence (Clarence Maclin), der regelmäßig Mithäftlinge drangsaliert und nun ausgerechnet als Verstärkung der Theatergruppe in Frage kommen soll. Das jedenfalls glauben die langjährigen Mitglieder John (Colman Domingo) und Mike Mike (Sean San Jose) und fühlen der angeblichen Literaturverbundenheit des Gangsters erstmal unvoreingenommen nach.

"Sing Sing" Szenenbild (© 2023 DIVINE FILM, LLC)

John “Divine G” Whitfield (Colman Domingo) und Clarence “Divine Eye” Maclin (Clarence Maclin)
(© 2023 DIVINE FILM, LLC)

Schon da spielt Regisseur Kwedar feinfühlig mit den Stimmungen innerhalb und außerhalb des Theaterprojekts und lässt uns unmittelbar das raue Klima des Gefängnisalltags spüren, in dessen Mitte der Rückzugsort Probenraum irgendwie wie eine Wellness-Oase wirkt. Denn dass hier ein komplett anderer Umgang miteinander gepflegt wird, ist vor allem das Verdienst vom Lebenslänglichen und Ruhepol John und Leiter Brent, die gesteigerten Wert auf ein respektvolles Miteinander legen und dem Film so bestens als Identifikationsfiguren dienen. Das kann man von Neuling Clarence zunächst nicht gerade behaupten, der zwar mit seinem Vorschlag, als nächstes endlich mal eine Komödie aufzuführen, frischen Wind in die etwas eingefahrene Truppe bringt, daneben aber mit seiner schier unüberwindbaren, bedrohlichen Gangsterattitüde reichlich Unruhe stiftet.

Doch gerade das macht die Dramaturgie von Greg Kwedars Streifen aus, der mit den gegensätzlichen Charakteren John und Clarence wundervoll das perspektivlose Leben im Strafvollzug spiegelt, gleichzeitig jedoch das ambitionierte Einbringen in das Theaterprojekt hervorhebt und dabei nicht zuletzt die leidenschaftlichen Menschen mit ihren Schicksalen hinter den Schwerstkriminellen zeigt. Denn so langsam gibt auch Clarence sein übergriffiges Misstrauen auf, wird herzerwärmend von der Gruppe aufgefangen und gerade von John väterlich an die Hand genommen, der selbst ein gewaltiges Päckchen zu tragen hat.

Ungeheuer vielschichtig begleitet Kwedar das Werden des von Brent selbst verfassten, auf den Lieblingsgeschichten der Teilnehmer basierenden Stücks, das sich damals in Sing Sing tatsächlich in etwa so ereignet hat. Dass er dabei nicht nur weitestgehend auf die sich selbst spielenden Originalteilnehmer des Projekts bauen kann, sondern obendrein von Hauptdarsteller Colman Domingo unterstützt wird, der mit seiner sensationellen Performance zeitweilig zu Tränen rührt, macht sein Drama ungemein authentisch und zieht uns von Anfang an voll in den Bann.

Es ist nicht allein seine empathische Annäherung an die einzelnen Figuren, es ist vor allem die wunderbar transportierte Gruppendynamik, die diese, allen voran natürlich Neuzugang Clarence, mit ihren jeweiligen Befindlichkeiten nicht immer positiv beeinflussen. Und doch zeigt uns Kwedar, dass die Liebe zum Theaterspiel und das gemeinsame Projekt stärker ist als alle persönlichen Nackenschläge und entlässt uns nach begeisternden 107 Minuten mit feuchten Augen und einem wohligen Gefühl der Hoffnung.

Trailer:

Bewertung: 10 von 10 Punkten

 


Verlosung

Wir verlosen 1×2 Freikarten (in Deutschland einlösbar) für den Film. Zur Teilnahme einfach das folgende Formular ausfüllen und absenden. Einsendeschluss ist bereits der 25. Februar 2025, damit die Tickets zum Kinostart bei der Gewinnerin oder dem Gewinner eintreffen. Viel Glück!







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