Home Film “Sleeping Dogs – Manche Lügen sterben nie” – ein spannender Crime-Thriller mit starkem Russel Crowe

“Sleeping Dogs – Manche Lügen sterben nie” – ein spannender Crime-Thriller mit starkem Russel Crowe

Autor: Tobi

"Sleeping Dogs – Manche Lügen sterben nie" Filmplakat (© Paramount Pictures Corporation)

Sleeping Dogs – Manche Lügen sterben nie

Darsteller: Russell Crowe, Karen Gillan, Márton Csókás, Thomas M. Wright
Regie: Adam Cooper
Dauer: 110 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: paramount.de/sleepingdogs
Facebook: facebook.com/Paramount.Pictures.Germany.Kino
Instagram: instagram.com/paramount_pictures_germany
Kinostart: 29. August 2024


Als der 1964 in Transsilvanien geborene Eugene Ovidiu Chirovici nach längerer Zeit als Ökonom, Journalist und Regierungsberater sowie Autor von mehreren in Rumänisch geschriebenen Erfolgsromanen 2012 mit seiner Familie nach England zog, kam ihm die Idee, einen ersten englischsprachigen Roman zu verfassen. “The Book of Mirrors” erschien 2017 unter dem kürzeren Namen E.O. Chirovici, wurde in etwa 40 Länder verkauft und sein internationaler Durchbruch. Auf diesem, der bei uns als “Das Buch der Spiegel” veröffentlicht wurde, basiert nun der Crime-Thriller “Sleeping Dogs – Manche Lügen sterben nie”, unter erstmaliger Langfilm-Regie von Adam Cooper, der zusammen mit Bill Collage auch das Drehbuch verfasste und den Streifen mit Mark Fasano produzierte.

Eigentlich hat Roy Freeman (Russell Crowe) mit seinem früheren Job als Ermittler der Mordkommission abgeschlossen, musste er sich doch einer Alzheimer-Krankheit geschlagen geben, die ihm sein Gedächtnis nahm. Nun lebt er inmitten von Hinweiszetteln, dass er Alzheimer habe, wer er ist, wo er was in seiner Wohnung findet, was er hiermit tut und auch was er lassen sollte – wie zum Beispiel das Trinken von Alkohol. Dieses hatte er früher immer wieder mal getan und würde nun seiner angefangenen Therapie entgegen wirken, nimmt er doch an einem modernen Experiment teil, bei dem nach einer Operation mit Elektro-Impulsen das Gedächtnis nach und nach reaktiviert werden soll. Hierfür fordert seine Therapeutin (Ming-Zhu Hii) Freeman auf, geistig aktiv zu bleiben, etwa durch das Lösen von Puzzles.

Als ihn Emily Dietz (Kelly Greyson) von einer Hilfsorganisation für zum Tode verurteilte Gefangene kontaktiert und darum bittet, sich mit dem damals von ihm und seinem Kollegen als Mörder überführten Isaac Samuel (Pacharo Mzembe) zu treffen, der auch zehn Tage vor seinem Tod noch fest behauptet, unschuldig zu sein, da weckt der Fall, an den sich Freeman überhaupt nicht erinnern kann, sein Interesse – könnte doch auch die Beschäftigung mit den alten Akten sein Denken anregen. Sein damaliger, langjähriger Partner Jimmy Remis (Tommy Flanagan) erklärt ihm, dass Samuel damals am Tatort des brutalen Mords am College-Professor Dr. Joseph Wieder (Marton Csokas) gewesein sei und dann auch gestanden habe, aber hatte er dies freiwillig getan oder nur unter Druck der Beamten, und warum wurde nie die Mordwaffe gefunden?

Roy arbeitet sich mittels der alten Akten, die er sich ins Haus holt, weiter in den Fall hinein, bei dem damals die Fingerabdrücke eines Richard Finn (Harry Greenwood) überall am Tatort gefunden wurden, der aber nicht groß weiter verfolgt wurde. Dieser ist nun, wo der Fall wieder aufgerollt wird, plötzlich tot, und auf seiner Beerdigung überreicht ein Angehöriger Roy das Manuskript eines Buchs, welches Finn über den Professor und seine Assistentin Laura Baines (Karen Gillan) geschrieben hatte. Diese war nicht nur Finns damalige Freundin, sie hatte auch eine Liebesbeziehung zum Professor und wurde von diesem um die Lorbeeren einer gemeinsam erarbeiteten Dissertation gebracht. Motiv scheinen also einige gehabt zu haben – und hierzu gesellen sich immer mehr, während Roy sich nicht nur Fakten erarbeitet und niederschreibt, sondern ihm dank der offensichtlich anschlagenden Therapie auch immer wieder Erinnerungsfetzen in den Kopf schießen, die mit zum Mord-Puzzle gehören, welches er nun unter Zeitdruck zusammen setzen möchte, bevor Samuel hingerichtet wird.

"Sleeping Dogs – Manche Lügen sterben nie" Szenenbild (© Paramount Pictures Corporation)

(© Paramount Pictures Corporation)

“Sleeping Dogs – Manche Lügen sterben nie” entpuppt sich als intelligenter Crime-Thriller, der einen zu packen weiß – und nach längerer Zeit mal wieder als Film, in dem Oscar®-Preisträger Russell Crowe (“Gladiator”, “A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn”) schauspielerisch zu glänzen weiß, der nach dem Action-Thriller “Unhinged” 2020 eher in kleineren Produktionen zu finden war und auf dem absteigenden Schauspiel-Ast zu sein schien.

Den an Alzheimer erkrankten Ex-Mordkommissar verkörpert er stark, und die kleinen Fragezeichen, warum dieser denn überhaupt mit geladener Waffe zuhause alleine leben darf, schiebt man bereitwillig zur Seite – hey, wir sind in den USA. Außerdem hält einen die klug verschachtelte Handlung mit Szenen aus der Gegenwart wie auch Vergangenheit – in Erinnerungen oder durch Schilderungen der Getroffenen – auf Trab und man sollte hier möglichst auch keine Details verpassen. Man kann also miträtseln, wer wohl der oder die Schuldige damals war und warum sich einst alles so gefügt hatte. Das erzeugt ebenso Ermittler-Ansporn wie Spannung, befeuert durch eine gute Suspense-Atmosphäre, die der bisher vor allem für Drehbücher verantwortliche Adam Cooper hier in seinem gelungenen Spielfilm-Regiedebüt erzeugt.

Trailer:

Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

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