Solo: A Star Wars Story
Darsteller: Alden Ehrenreich, Woody Harrelson, Emilia Clarke, Donald Glover
Regie: Ron Howard
Dauer: 125 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.StarWars.de
Facebook: facebook.com/StarWars.de
Am 15. Mai feierte “Solo: A Star Wars Story” seine Weltpremiere bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes im Wettbewerb außer Konkurrenz. Am 24. Mai nun startet der zweite Spin-Off aus dem Universum der Sternenkrieger nach dem kurzweiligen “Rogue One: A Star Wars Story” (lies unsere Rezension hier) bei uns im Kino – und wir verlosen zwei Fanpakete, siehe unten.
Im Fokus steht diesmal – der Titel macht es klar – Han Solo (Alden Ehrenreich). Als der mit krimineller Energie ausgestattete Jüngling zusammen mit seiner Freundin Qi’ra (Emilia Clarke) vom Heimatplaneten Corellia hinaus ins weite All fliehen will, da werden die beiden getrennt – und so gibt Han bei der Passkontrolle traurig an, alleine zu sein und nicht einmal einen Nachnamen zu haben, woraufhin er flugs Han Solo getauft wird.
Auch wenn wir bislang dachten, dass der Waise Han von Chewbacca aufgezogen wurde, werden wir eines besseren belehrt. Vielmehr wird Han gefangen genommen und in einen schlammigen Kerker zum sogenannten Biest geworfen. Dieses ist natürlich Chewbacca (Joonas Suotamo), und als jener nach kurzem Kampf merkt, dass Han die Wookie-Sprache beherrscht, ist er ihm wohlgesonnen und weicht nicht mehr von seiner Seite, ist nun ein treuer, Han sogar etwas zu berührungsaffin veranlagter Freund.
Zusammen erleben sie nun einiges. Bald versuchen sie, mit dem Söldner Tobias Beckett (Woody Harrelson) den Wunderstoff Coaxium zu besorgen – per Zugdiebstahl, was nicht so richtig gut gelingt. Da Becket aber dem Fiesling Dryden Vos (Paul Bettany) Coaxium versprochen hatte und dieser kein Versagen duldet, gibt es noch eine letzte Chance – Coaxium soll dort besorgt werden, wo es entsteht – in den Minen von Kessel. Und auf dieser Mission ist dann plötzlich auch wieder Qi’ra an Hans Seite, die inzwischen zu den engsten Vertrauten von Dryden Vos gehört.
Das klingt nicht logisch, ist es vielleicht auch nicht, aber das mag man dem Film verzeihen. Ansonsten nämlich wird gute Unterhaltung geboten, mit ansprechender Optik in all den verschiedenen Spielorten von einer eisigen Bergwelt über futuristische Weltraumstädte bis zur Spiel-Höhle von Lando Calrissian (Donald Glover) – mit Hilfe dessen Han dann auch zum ersten Mal sein legendäres Raumschiff Millennium Falcon fliegen darf.
Nicht nur die Welten, auch die Figuren bereiten Freude, von diversen Mutationen und Weltraumwesen bis zur für Robotergleichberechtigung kämpfenden Androidin L3-37. Von den menschlichen Wesen überzeugt Emilia Clarke am meisten und untermauert, dass in ihr noch mehr steckt als die unterkühlte Drachenkönigin Daenerys Targaryen in der heißgeliebten TV-Serie “Game Of Thrones”. Woody Harrelson und Donald Glover spielen gewohnt gut, und Alden Ehrenreich verleiht Han Solo auch ausreichend Profil.
“Solo: A Star Wars Story” wird sicherlich nicht jeden begeistern, denn im Gegensatz zum oftmals komplexen Handlungsaufbau der “Star Wars”-Saga geht es hier sehr gradlinig zu und es wird eine Geschichte erzählt, der man auch gut folgen kann, ohne den Kopf zu sehr anzustrengen. Aber warum sollte dies denn bei einem Spin-Off nicht so sein? Für starke Bilder und ausreichend gute Action ist gesorgt, man sieht interessante Charaktere, und man hat durchaus hin und wieder auch etwas zu Lachen, wobei der Humor gut gestreut ist und nur ganz, ganz selten erzwungen wirkt. Oben drauf bekommt man dank Han und Qi’ra auch noch eine nicht unkomplizierte Love-Story verabreicht.
Unter der Regie von Oscar®-Preisträger Ron Howard (“A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn”, “Frost/Nixon”) ist ein Film entstanden, der also durchaus gut zu unterhalten weiß. Man hat allerdings schon das Gefühl, dass der Streifen seine Klasse vor allem dort aufweist, wo er nicht gezwungen ist, an bekannte Eckpunkte der Saga anzuknüpfen. Und gegen Ende wird man den Eindruck nicht los, dass hier diverse Elemente und Figuren integriert werden, die man so nicht gebraucht hätte – die aber dann für evtl. Fortsetzungen wohl Sinn machen könnten. Kleine Abzüge in der B-Note lassen sich also nicht vermeiden – trotzdem ist “Solo: A Star Wars Story” sein Eintrittsgeld deutlich wert.
Trailer:
Bewertung: 8 von 10 Punkten