Home Film “Spider-Man: Far From Home” – Marvel beweist mit seinem Superhelden wieder einmal Humor

“Spider-Man: Far From Home” – Marvel beweist mit seinem Superhelden wieder einmal Humor

Autor: Mick

"Spider-Man: Far From Home" Filmplakat (© 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH)

Spider-Man: Far From Home

Darsteller: Tom Holland, Jake Gyllenhaal, Zendaya, Jon Favreau
Regie: Jon Watts
Dauer: 129 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.SpiderManFarFromHome.de
Facebook: facebook.com/SpiderManFilm


Schon der ebenfalls von Jon Watts orchestrierte, bekanntermaßen als erster Spider-Man-Film in das Marvel Cinematic Universe integrierte, Vorgänger „Spider-Man: Homecoming“ folgte dem allgemein bei Marvel zu beobachtenden Trend zu mehr Humor und Ironie, als er die Hauptfigur Peter Parker etwas tollpatschig seine Spinnen-Superkräfte entdecken ließ. „Spider-Man: Far From Home“ knüpft nun nahtlos daran an und schickt den seit seinem letzten Abenteuer wenigstens ein kleines bisschen gereiften Peter (Tom Holland) erstmal auf Klassenfahrt nach Europa.

Erwies er sich im vorigen Teil noch als nicht unbedingt würdig, die Avengers bei ihrem Kreuzzug gegen das Böse zu begleiten, so fühlt er sich nun zunehmend genervt von den in ihn gesetzten Erwartungen und ignoriert deswegen regelmäßig die Kontaktversuche des Avengers-Agenten Nick Fury (Samuel L. Jackson). Der nämlich hat Unterstützung dringend nötig, seit der finale Showdown von „Avengers: Endgame“ gewaltige Lücken in seine Reihen gerissen hat. Jedoch ist das dem Teenager im Moment herzlich egal, der zwar seine neuen Fähigkeiten ziemlich cool findet, ansonsten aber eher damit beschäftigt ist, das Herz seiner Mitschülerin MJ (Zendaya) zu gewinnen. Sein Fokus verschiebt sich allerdings urplötzlich, als er machtlos miterleben muss, wie ein gewaltiges Wassermonster halb Venedig verwüstet und nur durch das beherzte Eingreifen des Superhelden Mysterio (Jake Gyllenhaal) in die Schranken gewiesen werden kann.

Startet der neue Marvel-Blockbuster nach „Endgame“ noch erfreulich ruhig, greift dessen Zeitschleifen-Thematik auf und spielt dabei gekonnt mit Wortwitz und Szenenhumor, so wird man spätestens durch diese erste CGI-Bombastszene auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Mitten auf seiner eigentlich auf Entspannung und Bildung ausgerichteten Europareise im Kreise seiner Klassenkameraden befindet sich Peter so von einem Moment auf den anderen im Zentrum des Anwerbeversuchs von Mysterio, der nach den Vorkommnissen von Venedig in die Rolle seines Mentors schlüpft.

"Spider-Man: Far From Home" Szenenbild (© 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH)

Michelle (Zendaya) und Spider-Man in Sony Pictures’ “Spider-Man: Far From Home” (© 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH)

Trotz aller Abwehrversuche der Verantwortung als normaler Heranwachsender Peter ist ihm als Spider-Man nämlich spätestens nach den eindringlichen Einlassungen von Mysterio bewusst, dass er irgendwie das Erbe von Tony Stark antreten muss. Und sei es auch nur durch Einsatz der für ihn hinterlassenen omnipotenten Brille EDITH (Even Dead I’m The Hero!), dem sozusagen von Stark-Assistent Happy (Jon Favreau) an ihn weitergereichten Staffelstab. Dass die dann eine geradezu zentrale Rolle einnimmt, ist genauso überraschend wie genial, soll sie doch das Bindeglied zwischen ihm und dem Hightech-Universum von Stark Industries bilden, dem Iron Man ja erst seine Macht verdankte. Im Folgenden sorgt EDITH dann immer wieder für Schwung, wenn sich die Handlung im abflachenden Humor der amourösen Verwicklungen auf Peters Sightseeingtrip durch die Metropolen Europas etwas verliert.

Zwar sind die als auflockernde Rahmenhandlung ganz nett gedacht, kommen aber doch insgesamt ein wenig aufgesetzt daher, auch wenn sie zwischen den gewaltigen Actionszenen durchaus eine willkommene Abwechslung darstellen. Außer komplett auf die Teenie-Romanze zu setzen, hätte Regisseur Watts aber lieber seinen Blick auf Peter intensivieren sollen, dessen Sinneswandel er in Interaktion mit Mysterio und vor allem Happy zwar andeutet, dabei aber viel Potenzial ungenutzt lässt. Stattdessen wartet sein ansonsten nahtlos passendes MCU-Puzzlestück mit einem zugegebenermaßen überraschenden Handlungs-Twist auf, der einem zum Schluss die ganze Wucht der Tricktechnik aber wieder einmal ein bisschen zu intensiv um die Ohren haut.

Trailer:

Bewertung: 7 von 10 Punkten

 

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