Stuber – 5 Sterne Undercover
Darsteller: Dave Bautista, Kumail Nanjiani, Mira Sorvino, Natalie Morales
Regie: Michael Dowse
Dauer: 93 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.fox.de/stuber
Facebook: facebook.com/20thCenturyFoxGermany
Es ist das altbekannte Schema, auf das Michael Dowse hier mit “Stuber – 5 Sterne Undercover” zurückgreift: Dominantes Alphamännchen trifft auf unterwürfigen Schwächling, um ihm mal richtig zu zeigen, wo der Action-Hammer hängt. Das geht selten gut, selbst wenn die Ausgangssituation mit einer Menge Humor entschärft wird. Denn schon viel zu oft sind die entsprechenden Stereotypen rauf- und runterdekliniert worden, als dass das wirklich noch komisch wirken könnte. Doch irgendwie findet er hier einen Weg, genau das zu bewerkstelligen.
Er schickt den Muskelberg Dave Bautista (Drax aus “Guardians of the Galaxy”) als Cop Vic auf einen Rachefeldzug gegen den fiesen Drogendealer Tedjo (Iko Uwais), der vor Jahren seine Kollegin erschossen hat. Vic hat sich gerade die Augen lasern lassen und ist wegen seiner massiv eingeschränkten Sehkraft auf die Chauffeurdienste des indischstämmigen Uber-Fahrers Stu (Kumail Nanjiani) angewiesen, der unglücklicherweise als Erster auf Vics Anforderung reagiert. Oder für uns eher glücklicherweise, denn von der ersten Sekunde an sind die Gesetze der eigentlich eindeutigen Konstellation ausgehebelt, weiß sich Stu gegen die Vereinnahmung durch Vic immer wieder mit schlagfertigen Sprüchen zu verteidigen, auch wenn ihm das in letzter Konsequenz nicht allzu viel bringt.
Dennoch ist ebendies das Rezept, welches die erfrischende Komödie auf wundersame Weise funktionieren lässt. Da ist Vic zwar immer noch der testosterongesteuerte harte Typ und Stu das missbrauchte Würstchen, aber die Kräfteverhältnisse sind aufgrund von Vics Einschränkung lange nicht so eindeutig wie zu vermuten wäre. So wird Stu auf der Jagd nach dem Gangster zwar immer noch in überaus gewalttätige Scharmützel verwickelt – wie der Film seine 12er-Freigabe erhalten hat, erschließt sich einem nicht zwingend –, auf die er gerne verzichtet hätte, jedoch spielt er dabei keineswegs nur die Rolle des willenlosen Opfers, sondern hat mit seinen selbstbemitleidenden, trockenen Kommentaren unterstützt durch indischen Akzent das eine oder andere Mal die Lacher auf seiner Seite.
Dass die eigentliche Handlung inklusive wenig überraschender Korruptions-Wendung dabei jeglichen Innovationsgeist vermissen lässt und sogar den Eindruck erweckt, als hätte sich das Team damit erst gar keine Mühe gegeben, um den Fokus aufs Wesentliche nicht zu verlieren, ist tatsächlich absolut nebensächlich, lebt der Streifen doch einzig und allein von der Interaktion des ungleichen Duos, das sich auf ihrem actiongeladenen Weg unterhaltsam die Bälle zuspielt. Da macht es ganz einfach Sinn, die eine oder andere Szene, die mal wieder nach bewährtem Slapstick-Muster zum Fremdschämen einlädt, schlicht auszublenden und sich auf die durchaus vorhandenen kleinen Momente feinen Humors zu konzentrieren. Denn dann hat man bei diesem eigentlich von vornherein zum Scheitern verurteilten Streifen doch noch ausreichend Spaß.
Trailer:
Bewertung: 7 von 10 Punkten