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“Suburbicon” – Mord im Nachkriegs-USA der 50er-Jahre

Autor: Tobi

Suburbicon

Suburbicon

Darsteller: Matt Damon, Julianne Moore, Noah Jupe, Oscar Isaac
Regie: George Clooney
Dauer: 105 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.suburbicon-film.de
Facebook: facebook.com/Suburbicon.Film


George Clooney nimmt uns in seiner neuesten Regiearbeit mit ins Nachkriegs-USA der 50er-Jahre. Damals zogen viele Familien der Mittelklasse in neue, hübsch gebaute Vorstädte, um dem Großstadt-Trubel zu entfliehen und in friedlicher Idylle zu leben. “Suburbicon” ist so eine Vorstadt, in die plötzlich Unruhe kommt, als das Ehepaar Meyers (Karimah Westbrook und Leith M. Burke) mit seinem Sohn in eines der beschaulichen Häuser zieht. Der Postbote hält Frau Meyers noch für eine Bedienstete, als sie ihn aber aufklärt, dass dem nicht so ist, ist er baff – denn die Meyers sind afroamerikanisch. Hier? In der weißen Idylle?

Während die Meyers nur das gleiche wollen wie jeder andere Einwohner, nämlich ein friedliches Leben, erleben sie nun das Gegenteil, denn die anderen Einwohner schließen sich zusammen und beschließen, sie aus der Stadt zu mobben. Da weiß selbst die Polizei nicht, was sie tun soll, denn Schutz ist ihr Auftrag, aber zu viel davon soll es dann auch nicht sein. Eigentlich geht es im Film aber gar nicht hauptsächlich um die Meyers, deren Geschichte damalige wahre Ereignisse in der Siedlung Levittown in Pennsylvania widerspiegelt.

Im Mittelpunkt stehen Nachbarn der Meyers, die Familie Lodge, bei denen sich kurz nach dem Einzug der Meyers ein Einbruch ereignet – der durch den aufkommenden Trubel aber eher unbemerkt bleibt. Dabei passiert hier Verheerendes. Die beiden brutalen Einbrecher (stark gespielt von Glenn Fleshler und Alex Hassell) fesseln und betäuben Vater Gardner (Matt Damon), seine Frau Rose und ihre gerade einen Besuch abstattende Zwillingsschwester Margaret (Julianne Moore in einer Doppelrolle) sowie Sohn Nicky (Noah Jupe) – und hinterher ist Rose tot. Als die Polizei kurz darauf zwei Verdächtige aufspürt und es zu einer Gegenüberstellung kommt, ist der sich herein schleichende Nicky geschockt, dass Vater Gardner und die ihm merkwürdig vertraute Margaret die Gangster nicht identifizieren – dabei ist Nicky sicher, dass sie es sind. Hier stimmt doch etwas nicht…

Clooney serviert uns einen unterhaltsamen, mit Skurrilitäten und Fiesheiten gespickten Kriminalfall, bei dem man durchgängig spürt, dass Joel und Ethan Coen am Drehbuch mitgeschrieben haben – der Film trägt klar ihre Handschrift, auch wenn neben ihnen noch Grant Heslov und Clooney selbst beteiligt waren. Die Kulisse der 50er-Jahre samt Kleidung und Lebensart ist hervorragend gestaltet, der Film passt sich stilistisch bestens an. Die Vermischung der wahren Meyers-Problematik von damals mit einem bitterbösen Mordfall funktioniert gut – der Film lässt sich gut anschauen.

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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