Home Film “Super/Man: The Christopher Reeve Story” – die interessante Doku zeigt, wie der Schauspieler allen Querschnittgelähmten Mut machte

“Super/Man: The Christopher Reeve Story” – die interessante Doku zeigt, wie der Schauspieler allen Querschnittgelähmten Mut machte

Autor: Tobi

"Super/Man: The Christopher Reeve Story" Filmplakat (© Warner Bros. Entertainment GmbH)

Super/Man: The Christopher Reeve Story

Dokumentarfilm
Regie: Ian Bonhôte, Peter Ettedgui
Dauer: 104 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.warnerbros.de/de-de/filme/superman-christopher-reeve-story
Facebook: facebook.com/WarnerBrosDE
Instagram: instagram.com/warnerbrosde
Kinostart: 10. Oktober 2024


Beim Namen Christopher Reeve denken Filmfans unweigerlich an Superman, den Superhelden aus dem DC-Universum, den er in Richard Donners gleichnamiger Verfilmung aus dem Jahr 1978 und auch den drei Fortsetzungen “Superman II – Allein gegen alle” (1980), “”Superman III – Der stählerne Blitz” (1983) und “Superman IV – Die Welt am Abgrund” (1987) verkörperte.

Zumindest die nicht mehr ganz so Jungen unter uns erinnern sich aber auch noch, dass Reeve nach einem Sturz von seinem Pferd bei einem Cross-Country-Reitturnier im Mai 1995 vom Hals abwärts querschnittgelähmt war, sich aber trotzdem wieder zurück ins Filmgeschäft kämpfte, z.B. 1998 in der Fernseh-Neuverfilmung des Hitchcock-Klassikers “Das Fenster zum Hof” in der Hauptrolle des unter einer Querschnittslähmung leidenden Jason Kemp zu sehen war.

Die Doku “Super/Man: The Christopher Reeve Story” von Ian Bonhôte und Peter Ettedgui beleuchtet das Leben des Schauspielers aber nicht nur als selbiger, sondern in seiner Gesamtheit. Vom Aufwachsen nimmt uns der Streifen zunächst mal mit in die Zeit an der Universität, wo er einen Abschluss in Geisteswissenschaften erlangte und danach auf die Juilliard Schauspielschule ging, wo er mit seinem Klassenkameraden Robin Williams einen Freund fürs Leben fand. Etwa zeitgleich fanden sie den Weg zum Ruhm, Williams in der TV-Sitcom “Mork vom Ork”, Reeve als “Superman”. Während Williams in der Folge zu einem großen Hollywood-Star wurde, beschränkte sich der Erfolg von Reeve auf seine nun anscheinend angestammte Rolle, was ihm durchaus zu schaffen machte.

"Super/Man: The Christopher Reeve Story" Szenenbild (© 2024 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)

(© 2024 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)

Privat schien es zunächst auch gut zu laufen, und die Beziehung zu Gae Exton führte erst einmal ins Glück und zu den gemeinsamen Kindern Matthew (geboren 1979) und Alexandra (1983). Dann aber kam es zur Trennung und die Kinder blieben in England bei ihrer Mutter. Mit der Schauspielerin und Sängerin Dana Morosini fand Reeve 1987 eine neue Partnerin, die er dann 1992 heiratete, und im gleichen Jahr kam Sohn William Elliot, genannt Will, zur Welt. Die Kinder kommen in der Doku zu Wort und äußern sich zu ihrem Vater mit all seinen guten Seiten, aber auch negative Aspekte werden nicht ausgespart, wo dem Lebemann hin und wieder der Starrummel dann doch mal wichtiger war als die Familie.

“Super/Man: The Christopher Reeve Story” beleuchtet aber vor allem auch die Zeit nach dem nicht nur tragischen, sondern auch lebensgefährlichen Reitunfall 1995, wo er sich zwei Halswirbel brach und zunächst diskutiert wurde, ob man die Geräte nicht abschalten sollte. Reeve aber zeigte sich in der Folge als Kämpfer, wollte unbedingt Stärke zeigen und sich zurück arbeiten, vor die Kamera und am besten auch wieder auf die Beine. Mit seiner Frau gründete er das Querschnittgelähmte in ihrer Selbständigkeit und ihren Rechten unterstützende “Christopher and Dana Reeve Paralysis Resource Center” und engagierte sich hiermit auch für die Stammzellenforschung, um vielleicht ein Heilmittel bei Rückenmarksverletzungen zu entwickeln.

Den Regisseuren Ian Bonhôte und Peter Ettedgui (“Alexander McQueen”) ist eine interessante Doku gelungen, die natürlich den ikonischen Superman zeigt, aber vor allem nie zuvor veröffentlichte Privataufnahmen, persönliches Archivmaterial sowie Ausschnitte der ersten ausführlichen Interviews mit Reeves Kindern, die ebenso gehaltvoll sind wie die gezeigten Worte von Wegbegleitern, vor allem dem inzwischen ja leider ebenfalls verstorbenen Robin Williams.

Christopher Reeve starb 2004 im Alter von 52 Jahren, und seine Frau Dana sollte 2006 (als lebenslange Nichtraucherin) an Lungenkrebs leidend folgen. Viel Tragik liegt also in der Familie, aber die Doku ist eine gelungene Mischung aus unterhaltsamen Momenten und Ernstem, wobei sie vor allem deutlich macht, mit welchem eisernen Willen der sympathische Reeve nach dem Unfall daran arbeitete, nicht nur sich, sondern generell Querschnittgelähmten zu helfen und ein inspirierendes, Hoffnung machendes Vorbild zu sein. Das machte den wahren Superman aus.

Trailer:

Bewertung: 7 von 10 Punkten

 

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