Home Film “Terminator: Dark Fate” – der enttäuschende sechste Teil des Epos erzählt keine neue Geschichte

“Terminator: Dark Fate” – der enttäuschende sechste Teil des Epos erzählt keine neue Geschichte

Autor: Mick

"Terminator: Dark Fate" Filmplakat (© 2019 Twentieth Century Fox)

Terminator: Dark Fate

Darsteller: Natalia Reyes, Gabriel Luna, Linda Hamilton, Arnold Schwarzenegger
Regie: Tim Miller
Dauer: 128 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.fox.de/terminator-dark-fate
Facebook: facebook.com/20thCenturyFoxGermany


Wie sich die Zeiten doch ändern. Musste James Cameron mit seinem ersten „Terminator“-Film 1984 noch buchstäblich Klinken putzen gehen, weil ihm kein Studio genügend Vertrauen schenkte, wurde er jetzt geradezu bekniet, nach den wenig glorreichen Teilen drei bis fünf der Reihe, mit denen er ja so gut wie nichts mehr zu tun hatte, für eine Fortsetzung doch wieder die Produktion zu übernehmen. Und siehe da, so recht loslassen kann man ein einmal in die Welt gesetztes Baby wohl nicht so leicht. Folgerichtig besinnt er sich mit seinem neuen „Terminator: Dark Fate“, für dessen Umsetzung er „Deadpool“-Regisseur Tim Miller gewinnen konnte, auf das alte Erfolgsrezept, indem er direkt an „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ anknüpft und die zugegebenermaßen auch reichlich konstruierte Handlung der drei Vorgänger weitestgehend ignoriert.

Alles also wieder eine Stufe einfacher, wenn wir die Bekanntschaft mit der jungen Mexikanerin Dani (Natalia Reyes) machen, die wie aus heiterem Himmel zur Zielscheibe eines aus der Zukunft geschickten, neuartigen Terminators (Gabriel Luna) wird. Dringend benötigte Unterstützung erhält sie von der ebenfalls zeitreisenden Soldatin Grace (Mackenzie Davis), die nicht nur eigens zu ihrem Schutz gekommen ist, sondern obendrein auch noch mit jeder Menge Metall optimiert wurde, um der hochentwickelten Killermaschine die Stirn zu bieten. Die aber ist mal wieder nicht so leicht kleinzukriegen, kümmert sich wenig um Kollateralschäden und weil man deswegen jede Hilfe gut gebrauchen kann, tritt plötzlich schwer bewaffnet auch die seit ihrem letzten Scharmützel vor 27 Jahren ein wenig gealterte Sarah Connor (Linda Hamilton) auf den Plan.

Schon diese Einführung ist wirklich atemberaubend rasant inszeniert, lässt kaum Zeit zum Luftholen und hält mit den neuen Fähigkeiten der Terminator-Legierung im Kampf mit der modifizierten Grace auch einige nette Ideen bereit, auch wenn manch animierte Einstellung erstaunlicherweise als nicht unbedingt auf dem letzten Stand der Technik erscheint. Nach kurzer, dringend benötigter Aufklärungsarbeit sieht sich Dani, der in der Zukunft eine entscheidende Rolle zukommen soll, dann gezwungen, den beiden zu folgen und Zuflucht an einem Ort zu suchen, an dem mit dem Terminator Carl (Arnold Schwarzenegger) ein guter, alter Bekannter wartet.

"Terminator: Dark Fate" Szenenbild (© 2019 Twentieth Century Fox)

(© 2019 Twentieth Century Fox)

Doch bei aller Wiedersehensfreude und wieder einmal überaus selbstironischen Dialogen unserer bekannten Figuren lässt einen das Gefühl eines gewaltigen Déjà-vus nicht los, denn der Plot entspricht ja tatsächlich nahezu eins zu eins der Handlung des so erfolgreichen zweiten Teils. Da hat man sich das nach den letzten Episoden ausgerufene Motto „Zurück zu den Wurzeln“ zwar merklich zu Herzen genommen und die Komplexität deutlich abgespeckt, dabei jedoch die Kreativität enorm vernachlässigt. Denn das Innovationsspektrum erstreckt sich hier doch allenfalls auf eine Handvoll neuer Figuren und die technisch anspruchsvollen Actionsequenzen, die irgendwann zur gigantischen Materialschlacht verkommen.

Das enttäuscht dann doch, auch wenn der angenehm ergraute Schwarzenegger als immer menschlicher werdender T-800 wieder für die eine oder andere lustige Zeile gut ist, der Handlung zumindest ein bisschen Tiefe gibt und natürlich einen riesigen Kultfaktor mitbringt. Dass der dem Auftritt von Linda Hamilton mit ihren aufgesetzt tough gehaltenen Sprüchen komplett fehlt, ist einfach ärgerlich und auf die Dauer bei der ausufernden, zunehmend langweilenden Action nur noch nervig.

Trailer:

Bewertung: 4 von 10 Punkten

 

Related Articles