The Grudge
Darsteller: Andrea Riseborough, Demián Bichir, John Cho, Betty Gilpin
Regie: Nicolas Pesce
Dauer: 93 Minuten
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Website: www.TheGrudge.de
Facebook: facebook.com/TheGrudgeDerFilm
Mit “The Grudge” liefern uns Regisseur/Drehbuchautor Nicolas Pesce und Produzent Sam Raimi einen weiteren Horrorfilm, der auf dem japanischen “Ju-On: The Grudge” von Takashi Shimizu aus dem Jahr 2002 und seinen diversen Fortsetzungen basiert.
Nachdem die Reihe um einen nahe Tokio Übles anrichtenden Fluch 2004 und 2006 mit “The Grudge – Der Fluch” und “Der Fluch – The Grudge 2” bereits US-Interpretationen nach sich zog, bei denen damals Takashi Shimizu selbst Regie führte und auch bereits Sam Raimi produzierte, wurde “The Grudge 3” 2009 mit Toby Wilkins im Regiestuhl und ohne Beteiligung Raimis realisiert. Da die beiden US-Sequels zwar keine Flops waren, sich aber weit vom Erfolg des 2004er-Streifens mit seinen mehr als 185 Millionen eingespielten US-Dollar bewegten, wurde eine weitere geplante Fortsetzung ebenso auf Eis gelegt wie ein zwischenzeitlich dann vorgesehener Reboot.
Auch wenn der neue Film schlicht “The Grudge” heißt, bescheren uns Pesce, Raimi und seine Mitproduzenten Rob Tapert und Taka Ichise kein Reboot, sondern ein Spin-Off, dessen Handlung sich parallel zu den Ereignissen der damaligen US-Adaptionen abspielt, mit ganz neuen Charakteren. Hierbei stehen erneut einige Familien im Mittelpunkt, die zu verschiedenen Zeitpunkten von ein und demselben Fluch heimgesucht werden – diesmal komplett in Amerika.
Dorthin, genauer gesagt in eine Kleinstadt in Pennsylvania, hat Fiona Landers (Tara Westwood) 2004 den das Böse aus Japan mitgebracht, wo sie in Berührung mit den Geistern von Kayako Saeki und Toshio gekommen ist. Leider ließ sie mit der Heimreise zu ihrem Mann und ihrer Tochter den Fluch nicht hinter sich, und so kam es in ihrem Haus mit der Adresse 44 Reyburn Drive zu einem schrecklichen Unglück.
Von diesem erfährt die nach dem Krebstod ihres Mannes als alleinerziehende Mutter des Sohnes Burke zugezogene Polizistin Muldoon (Andrea Riseborough) 2006 eher zufällig, wird dann aber doch neugierig, weil eine aufgefundene Tote offensichtlich zur gleichen Adresse unterwegs war. Auch wenn ihr neuer Kollegen Detective Goodman (Demián Bichir) sie warnt, fährt Muldoon zum Haus und findet Schreckliches vor.
Je mehr Muldoon recherchiert, erfährt sie über weitere Unglücke von Makler Peter Spencer (John Cho) und seiner schwangeren Frau Nina (Betty Gilpin), dem zwischenzeitlich eingezogenen älteren Ehepaar Matheson (Lin Shaye und Frankie Faison) sowie dem im Fall Landers ermittelnden Cop (William Sadler). Und nicht nur dies – auch Muldoon beginnt, böse Geister zu sehen.
Nachdem Nicolas Pesce sich mit seinen ersten beiden Filmen “The Eyes of My Mother” (2016) und “Piercing” (2018) gleich im Horror-Genre ansiedelte, beschert uns uns hier einen gut konstruierten Horror-Streifen, dessen Anlehnung an das “Ju-On”-Thema allerdings eher marginal ist, auch weil keine Personen der bisherigen Streifen eine Rolle spielen – aber gut, Fiona Landers hat zumindest die Geister kennen gelernt.
Wie schon in “Der Fluch – The Grudge 2” wird der auf einem japanischen Haus lastende Fluch mit in die USA genommen und dort an ein anderes Haus weitergegeben … was einzig nicht so richtig logisch erscheint, scheint das Böse doch eher lokal gebunden. Ansonsten aber ist die Handlung mit ihren verschiedenen Zeitebenen und Personen so aufgebaut, dass sie schlüssig zueinander passt und man trotz andauernden Zeitsprüngen den Anschluss nie verliert. Das ist ja nicht bei jedem Horrorfilm so und sorgt neben einem Feuerwerk an eher handlungsüblichen Schockeffekten dafür, dass “The Grudge” solide daher kommt und Fans den Genres durchaus gefallen kann.
Trailer (ab 16 Jahren):
Bewertung: 6 von 10 Punkten