The Hate U Give
Darsteller: Amandla Stenberg, Regina Hall, Russel Hornsby, Lamar Johnson
Regie: George Tillman Jr.
Dauer: 133 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.fox.de/the-hate-u-give
Facebook: facebook.com/20thCenturyFoxGermany
Mit “The Hate U Give” verfilmte Regisseur George Tillman Jr., nach einem Drehbuch von Audrey Wells, den gleichnamigen, von der Kritik gefeierten New-York-Times-Bestseller von Angie Thomas aus dem Jahr 2017. Diese hatte das Ganze eigentlich als Kurzgeschichte konzipiert, dann aber in ihren ersten Roman überführt, um auf Themen wie Polizeigewalt und “Black Lives Matter” hinzuweisen.
Um in ihrer hauptsächlich von Weißen besuchten Privatschule problemlos bestehen zu können, verhält sich die aus einem eher ärmlichen, benachbarten Schwarzenviertel stammende Starr (Amandla Stenberg) alles andere als ghettohaft, was dem 16-jährigen Mädchen in puncto Sprache wie Benehmen dank ihrer Intelligenz auch gut gelingt.
Eines Abends aber wird ihr Leben aus den Fugen geworfen. Als auf einer Party Schüsse fallen, fährt sie Khalil (Algee Smith), ihr erster großer Schwarm aus früheren Tagen, nach Hause. Als die beiden ohne ersichtlichen Grund von der Polizei angehalten werden, behandelt der Officer sie nicht nur wie potentiell Kriminelle, er erschießt Khalil einfach, als der nach einer Haarbürste greift – denn Khalil ist schließlich schwarz und somit liegt es nahe, dass er eine Pistole zücken würde.
Starr, der ihr Vater immer verinnerlicht hat, sich bei Polizeikontrollen ruhig zu verhalten und nichts als das zu tun, was gefordert wird, ist natürlich geschockt. Noch schlimmer wird es aber, als klar wird, dass der Officer offensichtlich ohne Strafe davon zu kommen scheint – es sei denn, sie sagt aus. Allerdings hat das Mädchen große Angst, sich der Öffentlichkeit zu offenbaren, was notwendig wäre, um für Gerechtigkeit zu kämpfen, jedoch ihr Ansehen auf der Schule beschädigen könnte.
“The Hate U Give” erzählt zwar eine fiktive Handlung, diese liegt aber sehr nah an vielen realen Vorkommnissen, die vor allem in den USA Schlagzeilen gemacht haben. Der Film überzeugt durch seine ruhige Erzählweise, die uns mit in Starrs Leben und ihre Gedankenwelt sowie verstärkte Verzweiflung nimmt. Dass man sich – auch als Nicht-Schwarzer – schnell identifizieren kann, liegt am überzeugenden Schauspiel der aufstrebenden Amandla Stenberg, die ja auch in “The Darkest Minds” bereits zu gefallen wusste.
So sieht man ein gefühlvolles, durchaus auch bewegendes Drama, das den Vorwurf der in Polizeikreisen geduldeten Rassendiskriminierung aufgreift und zeigt, dass man selbst mit vernünftigstem Verhalten plötzlich in arge Probleme kommen kann, wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort dem falschen Cop begegnet. George Tillman Jr. hat den Streifen hierbei so angelegt, dass er vor allem für jugendliches Publikum interessant ist, nicht nur wegen seines Soundtracks mit jeder Menge cooler Tracks, sondern auch auf Grund der Hauptfigur, ihres Freundeskreises und der für das Teenie-Alter nur allzu verständlichen Zerrissenheit, wie nun weiter zu verfahren ist.
Trailer:
Bewertung: 8 von 10 Punkten
