The Peanut Butter Falcon
Darsteller: Shia LaBeouf, Zack Gottsagen, Dakota Johnson, John Hawkes
Regie: Tyler Nilson, Michael Schwartz
Dauer: 93 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.tobis.de/film/the-peanut-butter-falcon
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Filme über eine überraschend entstandene und dann besondere Beziehung zwischen grundverschiedenen Menschen gibt es viele, und nicht selten sehen wir hier sehr reizvolle und unterhaltsame, auch berührende Streifen. “The Peanut Butter Falcon” reiht sich hier ein, und die Regisseure Tyler Nilson und Michael Schwartz liefern mit dem Independent-Film ein überzeugendes Debüt ab.
Auch wenn der 22-jährige Zak (Zack Gottsagen) wegen seines Down-Syndroms in einem Pflegeheim für alte Menschen lebt, hat er andere Pläne für seine Zukunft. Als riesiger Fan des Profi-Wrestlers “Salt Water Redneck” (Thomas Haden Church), den er dank einer VHS-Kassette täglich auf seinem kleinen Fernseher bewundert, möchte er sich in dessen knapp 100 Meilen entfernter Wrestling-Schule zum Profi ausbilden lassen. Doof nur, dass alle seine bisherigen Ausbruchsversuche erfolglos waren.
Als er eines Tages dann doch entkommt, versteckt er sich auf der Flucht unter der Plane in einem kleinen Boot. Was er nicht ahnt ist, dass dieses dem zwielichtigen Krabbenfischer Tyler (Shia LaBeouf) gehört, und auch dieser muss rasch fliehen, nachdem er sich unsanft mit dem brutalen Fischereiboss Duncan (John Hawkes) angelegt hat, der ihm nun zusammen mit seinem treuen Gehilfen Ratboy (Rapper Yelawolf) auf den Fersen ist. Während der Verfolgungsjagd durch die Sumpfgebiete North Carolinas bemerkt Tyler den blinden Passagier, beide schaffen es aber, zu entkommen.
Zuerst plant Tyler, sich rasch wieder vom ungebetenen Gast zu trennen, bald aber entwickelt er auch Sympathie für Zak, sein Selbstbewusstsein und seine Pläne, und so machen sie sich gemeinsam auf den Weg. Gleichzeitig sind Duncan und Ratboy weiter hinter ihnen her, ebenso wie die im Heim für Zak verantwortliche Pflegerin Eleanor (Dakota Johnson), die ihn zurück bringen soll, bevor die Behördern von der gelungenen Flucht erfahren, was negative Auswirkungen für die Einrichtung haben könnte.
“The Peanut Butter Falcon” – zwischendurch auf Grund seiner Vorliebe für Erdnussbutter zum kommenden Kampfnamen von Zak erkoren – ist ein sehr unterhaltsames Roadmovie, das von jeder Menge Situationskomik lebt. Tyler Nilson und Michael Schwartz gelingt es in ihrem Debüt, auch durch Zak Lacher und Schmunzler zu erzeugen, ohne den übergewichtigen jungen Mann mit Down-Syndrom jemals ins Lächerliche zu ziehen – hier haben sie wunderbares Gespür bewiesen.
Die Chemie zwischen dem ohne jegliches Over-Acting mit cooler Abgebrühtheit sowie empathischer Herzlichkeit aufwartenden Shia LaBeouf und dem großartig spielenden Newcomer Zack Gottsagen stimmt vom Start weg und es bereitet viel Freude, den beiden auf ihrem Weg zuzuschauen, wobei sich später auch noch Dakota Johnson dazu gesellt als gute Ergänzung.
Der Geschichte über den Glauben an eigene Träume verzeiht man einige logische Ungereimtheiten und wenige plattere Gags gerne, kommt sie doch extrem sympathisch daher und beschert dem Zuschauer einfach gute Unterhaltung mit viel Herzenswärme neben den humorvollen Stellen, die aber meist auch nicht überstrapaziert werden. Nicht umsonst gewann der Film die Publikumspreise sowohl beim South by Southwest als auch beim Deauville Film Festival.
Trailer:
Bewertung: 8 von 10 Punkten