Home Film “Tom & Jerry” – die Erzfeinde raufen sich nun in der Realwelt New Yorks

“Tom & Jerry” – die Erzfeinde raufen sich nun in der Realwelt New Yorks

Autor: Tobi

"Tom & Jerry" Filmplakat (© 2020 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)

Tom & Jerry

Darsteller: Chloë Grace Moretz, Michael Peña, Colin Jost, Rob Delaney
Regie: Tim Story
Dauer: 101 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: www.warnerbros.de/de-de/filme/tom-und-jerry
Facebook: facebook.com/TomUndJerry


“Tom & Jerry” – für Mittelalte und Ältere unter uns bedeuten diese Worte direkt eine Reise in die Vergangenheit, oft Kindheit, denn wir denken an die so beliebte Zeichentrickserie mit den stets Fiesheiten austauschenden Kater Tom und Maus Jerry, an die “Vielen Dank für die Blumen”-Titelmelodie von Udo Jürgens, an damals. Die von William Hanna und Joseph Barbera geschaffenen Figuren wecken also Erinnerungen.

Nun kommen die beiden ins Kino. Von erstmals kann allerdings keine Rede sein, wurden die 161 kurzen Zeichentrickfilme zwischen 1940 und 1967 in den USA doch tatsächlich für das Kino produziert, auch wenn sie hierzulande dann im Fernsehen liefen, ab 1976 erst, im ZDF und später dann auch auf anderen Sendern. Für sieben der Folgen gab es sogar einen Oscar® für den besten Kurzfilm. Nun also gibt es “Tom & Jerry” als Langfilm im Kino, auch nicht erstmals, denn 1992 gab es bereits den nicht so umwerfenden Animationssteifen “Tom und Jerry – Der Film”.

Im neuen Live-Action-Abenteuer mischen die beiden als animierte Charaktere die Realwelt New Yorks auf. In dieser ist Jerry ins Royal Gate Hotel eingezogen, der traditionsreichsten und schicksten Herberge der Metropole, während Tom sich als Straßenkater durchschlägt. Hiermit geht es ihm ähnlich wie Kayla (Chloë Grace Moretz), die sich auf Grund Geldmangels immer wieder mal in das Luxushotel schleicht, um dort gratis vom Büffet zu stibitzen. Durch einen Zufall erfährt sie, dass im Haus die Hochzeit eines im Fokus der Öffentlichkeit stehenden Promi-Paares bevorsteht und hierfür Personal gesucht wird. Mit falschem Lebenslauf bewirbt sich Kayla und erhält einen Job im Eventteam unter der Leitung von Terence (Michael Peña).

Dieser ist ihr gegenüber sehr kritisch, Hotelchef Henry Dubros (Rob Delaney) wollte sie auf Grund ihrer von einer vergraulten Mitbewerberin übernommenen Referenzen aus England aber im Team haben. Zunächst geht es um die Vorbereitungen für das große Fest – dann aber fällt auf, dass eine Maus im Hotel ist … ja, Jerry … und diese muss natürlich beseitigt werden, um keine Panik auszulösen und den guten Ruf des Hauses nicht zu beschädigen. Also wird Kayla zur Mäusejägerin, und wie man sich denken kann bleibt auch Tom nicht auf der Straße.

"Tom & Jerry" Szenenbild (© 2020 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)

(© 2020 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.)

“Tom & Jerry” bereitet als Live-Action-Abenteuer einiges an Spaß, wobei vor allem zu gefallen weiß, dass die altbekannten Figuren nicht hochmodern animiert daher kommen, sondern sehr nah an der damaligen Zeichnung integriert werden – was stilistisch an Robert Zemeckis’ “Falsches Spiel mit Roger Rabbit” erinnert.

Regisseur Tim Story bietet eine nicht sonderlich innovative Story, die einiges an Humor und Rasanz aufbietet, wenn Tom und Jerry sich das Leben schwer machen, wobei es auch auf der großen Leinwand alles andere als zimperlich zugeht und eine FSK-Freigabe ohne Altersbeschränkung doch etwas verwundert. Die Nähe am altbekannten Stil ist es, die für die Älteren unter uns den Reiz ausmachen, während die Machart für Jüngere, die vielleicht sogar die Charaktere nicht kennen sollten, eher merkwürdig erscheinen dürfte in einer Zeit, in der Animation von Realbildern kaum noch zu unterscheiden ist.

Die Handlung rund um das hippe, aber in seiner reichen Welt gar nicht so überragend glückliche Promi-Paar Preeta und Ben und eine völlig überzogene Hochzeitsfeier, bei der für die interkulturelle Zufriedenstellung (die Braut ist indischer Herkunft) auch noch Elefanten aufmarschieren sollen, bietet natürlich einiges an chaotischer Action, so wie man es erwartet hat. Etwas verwirrend ist es, dass Tom und Jerry als einzige Tiere nicht sprechen, Tom dann aber am Piano ein Lied singt … schließlich träumt er davon, mal für John Legend ein Konzert eröffnen zu dürfen. Dazu passend wird wird einiges an Soul und HipHop in den Streifen geworfen, um ihn aufzupeppen, was nicht immer passend erscheint, aber seine Wirkung hat. “Tom & Jerry” bietet insgesamt solide Unterhaltung mit einer gehörigen Note an Nostalgie – und ja, “Vielen Dank für die Blumen” ertönt im Abspann dann auch noch, diesmal gesungen von Annett Louisan.

Trailer:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

 

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