A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando
Animation
Regie: Josh Cooley
Dauer: 100 Minuten
FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Website: disney.de/filme/a-toy-story-alles-hoert-auf-kein-kommando-launch
Facebook: facebook.com/DisneyDeutschland
Im Gegensatz zu vielen Filmen, die bei Erfolg direkt Fortsetzungen nach sich ziehen, lassen sich die Macher von Disney•Pixar bei “Toy Story” tatsächlich Zeit und kommen immer erst mit einem neuen Film ums Eck, wenn die Story es wert ist und sich technisch auch schon wieder genug bewegt hat, um neue Standards aufzubieten. Das macht einen als Bewunderer der bisherigen Filme nicht ungeduldig, sondern wiegt einen in wohliger Sicherheit, dass sich der Besuch lohnen wird – und das ist auch bei “A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando” wieder so.
Auch wenn der deutsche Titel des Streifens (im Original “Toy Story 4”) einen genauso wenig umhaut wie seine diversen kurzen Kinospots, weiß Teil vier wieder zu begeistern. Neun Jahre haben sich die Verantwortlichen genommen, damit dies so ist, und die Wartezeit ist hiermit ja immerhin noch kürzer geworden als bei “Toy Story 3”, der 2010 elf Jahre nach “Toy Story 2” ins Kino kam. Natürlich stehen die Hauptfiguren aus “Toy Story” (1995) auch diesmal wieder im Mittelpunkt, bereichert durch neue Charaktere inmitten einer äußerst ansprechenden Handlung.
Nachdem Andy älter geworden ist, hat er seine Spielzeuge an die niedliche, fröhliche und agile Bonnie weitergegeben. Dort geht es Cowboy Woody, Astronaut Buzz Lightyear und ihren Freunden generell gut und sie haben weiterhin viel Spaß, Woody aber leidet darunter, dass er bei weitem nicht den gleichen Stellenwert besitzt wie bei Andy, steht die resolute Puppe Dolly doch bei der Kleinen an erster Stelle. Der Alltag der in Abwesenheit von Menschen nach wie vor autark agierenden Spielzeuge wird dann aus den Fugen gebracht, als Bonnie – und hierfür ist Woody durchaus entscheidend mitverantwortlich – Forky mit nach Hause bringt. Das auf Basis einer Plastikgabel aus Müll gebastelte, neue Spielzeug hat zwar Bonnies Herz erobert, steckt aber in einer amtlichen Identitätskrise und ist sicher, in den Mülleimer zu gehören und nicht ins Kinderzimmer.
Während Woody und die anderen versuchen, Forkys dauerhafte Selbstwegwerfversuche zu verhindern, macht sich Bonnie mit ihren Eltern auf in den Urlaub. Mit einem Campingwagen geht es auf Reisen, und natürlich dürfen die Spielzeuge hier nicht fehlen. Forky sorgt hierbei für jede Menge Chaos, und bald schon sind die restlichen Spielzeuge auf der Suche nach Woody und ihm, denn durch eine weitere unnötige Aktion Forkys sind die beiden nicht mehr im Wagen dabei. Bald schon verlagert sich das Geschehen und dank eines nahegelegenen Jahrmarkts wird die Riege durch die Plüschtiere Ducky und Bunny bereichert, während Woody und Forky in einem Antiquitätenladen Bekanntschaft mit der mysteriösen Gabby Gabby und ihren düsteren Puppen machen.
Unter der Regie von Josh Cooley, der bislang nur zwei Kurzfilme verantwortete und einige Drehbücher schrieb, hierbei aber 2011 durch den Kurzfilm “Toy Story Toons: Kleine Portion” wie auch als Synchronsprecher bereits mit “Toy Story” in Berührung kam, ist ein vierter Teil entstanden, der wieder voll zu überzeugen weiß. Zusammen mit den Produzenten Jonas Rivera (“Alles steht Kopf”, “Oben”) und Mark Nielsen (ausführender Produzent “Alles steht Kopf”) liefert er einen Film ab, dessen Handlung jede Menge Spaß bietet, gepaart mit der für die Reihe üblichen Herzenswärme und auch einer gut dosierten Portion an Spannung. Die Drehbuchautoren Stephany Folsom und Andrew Stanton (“Findet Nemo”, “Wall-E”) haben hier beste Arbeit geleistet, man langweilt sich keine Sekunde.
Die Spielzeuge machen allesamt viel Freude, wobei es den Machern bestens gelungen ist, auch die neuen Charaktere wunderbar auszumalen, und hiervon gibt es noch einige mehr wie den verwegenen Motorrad-Stuntspringer Duke Caboom oder die niedliche Polizistin Giggle McDimples. Sie alle sehen wir in Animation, die die Begeisterung komplett macht mit ihrer atemberaubenden Klasse, die auch diesmal wieder Standards setzt und einen optischen Genuss bietet wie kaum ein anderer Streifen. Ein toller und äußerst unterhaltsamer Film für die ganze Familie, den man nur empfehlen kann.
Trailer:
Bewertung: 10 von 10 Punkten