Home Film “X-Men: Dark Phoenix” – das Generations-Finale erzeugt wenig Begeisterung

“X-Men: Dark Phoenix” – das Generations-Finale erzeugt wenig Begeisterung

Autor: Tobi

"X-Men: Dark Phoenix" Filmplakat (© 2019 Twentieth Century Fox)

X-Men: Dark Phoenix

Darsteller: Sophie Turner, James McAvoy, Michael Fassbender, Nicholas Hoult
Regie: Simon Kinberg
Dauer: 114 Minuten
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Website: www.fox.de/x-men-dark-phoenix
Facebook: facebook.com/20thCenturyFoxGermany


Als im Jahr 2000 der erste “X-Men”-Film von Regisseur Bryan Singer in die Kinos kam, basierend auf der gleichnamigen, im Marvel-Verlag erschienenen Comicreihe von Stan Lee und Jack Kirby, da ahnte noch niemand, was für eine Erfolgsgeschichte hieraus werden sollte. Nachdem in den Jahren bis 2006 eine Trilogie realsisiert wurde, die immer erfolgreicher wurde und beim verantwortlichen Filmstudio 20th Century Fox sicher für funkelnde Augen sorgte, wurde das Franchise ordentlich ausgeschlachtet, mit weiteren X-Men-Streifen und Ablegern wie den Wolverine- und Deadpool-Filmen, so dass wir bereits auf insgesamt elf Kinofilme zurück schauen, die mal hoch gelobt wurden, mal aber auch kritische Stimmen hervor riefen. Mit “X-Men: Dark Phoenix” kommt es nun zum Finale der X-Men in ihrer zuletzt gezeigten Generation mit Charakteren wie Raven (Jennifer Lawrence), Beast (Nicholas Hoult) und Storm (Alexandra Shipp).

Der Beginn des Films nimmt uns mit in die 70er-Jahre, als die achtjährige Jean Grey nach einem Autounfall von Professor Charles Xavier (James McAvoy) in den Kreis seiner Schüler mit besonderen Fähigkeiten aufgenommen wird – etwas widerwillig, denn als Jean das Schloss der Organisation sieht, hat sie Angst, es zu zerstören, weil sie eben oft mal alles zerstört.

Später in den 90ern sind die X-Men in der Gesellschaft beliebt, denn sie sind Retter und Helden. Das können sie gleich auch mal wieder beweisen, als der US-Präsident bei Charles anruft und ihn bittet, die Crew des außer Kontrolle geratenen Raumschiffs Endeavour zu retten. Die X-Men düsen mit ihrem Jet ins All und können den Job erledigen, allerdings nimmt die noch frisch mit im Einsatz befindliche Jean Grey (Sophie Turner) hierbei eine mysteriöse, kosmische Energiequelle in sich auf. Zuerst totgeglaubt überlebt sie zwar, hat nun aber dunkle Kräfte, die kaum noch zu beherrschen sind.

Jean wird zur Mächtigsten aller Mutanten und nach einem Unfall flieht sie von den X-Men, um ihre “Familie” nicht weiter zu bedrohen. Charles, Jeans Partner Cyclops (Tye Sheridan) und die anderen widerum möchten Jean vor sich selbst schützen, vor allem, weil auch die Shape-Shifterin Vuk (Jessica Chastain) hinter den Kräften her ist. Vielleicht kann Erik Lehnsherr (Michael Fassbender) Jean helfen, den sie auf seiner Insel aufsucht? Es kommt zum ausgiebigen Kampf aller möglichen Kräfteinhaber.

"X-Men: Dark Phoenix" Szenenbild (© 2019 Twentieth Century Fox)

V.l.n.r.: Jessica Chastain, Sophie Turner (Jean/Phoenix) (© 2019 Twentieth Century Fox)

Simon Kinberg kannte man bisher vor allem für seine Drehbücher und als Produzent, und in beiden Funktionen war er auch schon einige Male für die “X-Men” aktiv. Für den neuen Film schrieb er nicht nur das Drehbuch, es ist auch sein Regiedebüt, und diesen weiß in seiner Gesamtheit nicht wirklich zu überzeugen.

In puncto Regie machte Kinberg hierbei allerdings gar nicht so viel falsch, kommt das effektreiche Action-Feuerwerk doch einigermaßen unterhaltsam daher, auch wenn hier in puncto CGI ein bisschen zu viel des Guten verabreicht wird. Woran der Film krankt, sind seine Charaktere, denen es merklich an Tiefe fehlt – das Manko liegt also eher im Drehbuch.

Bei Sophie Turner denkt man als “Game Of Thrones”-Schauer – und das sind ja nun einmal sehr viele – natürlich automatisch an Sansa Stark. Dieser hat sie in der Serie viel Charakter verleihen können, während sie hier nun als Jean bzw. Phoenix zwar megastark daher kommt, aber mit all ihrer Kraft blass bleibt.

Nachdem die Geschichte der Jean Grey ja bereits in “X-Men: Der letzte Widerstand” als Seitenhandlung beleuchtet wurde, damals mit Famke Janssen als Jean, und dieser Film 2006 schon nicht so recht zu gefallen wusste, reißt einen das Ganze nun als Haupthandlung auch nicht vom Hocker. Vielleicht nicht nur in der Story nicht die glücklichste Figur, diese Jean. Man hätte dieser Generation der X-Men einen spektakuläreren und packenderen abgang gewünscht.

Bewertung: 5 von 10 Punkten

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