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“Ich will Spass!” in Essen (2008)

Autor: Tobi

"Ich will Spass!" - Das Musical

Geschichte des Musicals

Details zum Musical

>> Kritik zur Vorstellung am 4. Oktober 2008

Theater und Anfahrt

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Kritik zur Vorstellung am 4. Oktober 2008

"Ich will Spass!" - Das Musical (© Stage Entertainment)

(© Stage Entertainment)

Unsere einleitenden Worte zum Theater sind nicht neu. Das Colosseum Theater in Essen ist dafür, dass es in einem alten Fabrikgebäude entstanden ist, durchaus schön. Nachdem man eine Treppe zum Eingang hinauf geschritten ist, gelangt man in das geräumige Foyer mit Getränke- und Souvenirständen, ganz in Rot gehalten. Überschüssige Zeit kann man sich durch das Anschauen einer Ausstellung vertreiben. Der Theatersaal ist nicht sonderlich prunkvoll gestaltet, man sitzt eher wie im Kino, dafür aber mit ausreichend Beinfreiheit.

“Ich will Spass!” ist natürlich kein Musical im Stil der großen Klassiker, bei denen ein Orchester aus dem Theatergraben für bombastische Untermalung großer, extra für das Musical geschriebener Lieder sorgt. Hier treffen bekannte Songs aus den frühen 80er-Jahren auf eine Handlung, die die damalige Stimmung in Deutschland gut wiedergibt, wo ältere Bürger sich über Punks wunderten, man gegen Atomkraft demonstrierte oder einfach ein ganz normales führte. Viele Elemente dieser Zeit wurden geschickt in die Story mit ihren verschiedenen, zusammenlaufenden Handlungsträngen eingewebt, so dass diese bestens zur Musik passt. Lediglich das am Ende eingebrachte dramatische Element wirkt etwas unnötig.

"Ich will Spass!" - Das Musical (© Stage Entertainment)

(© Stage Entertainment)

Die meisten verwendeten Songs der Neuen Deutschen Welle sind Klassiker, und daher kennt man sie auch heute noch gut. Die Stücke von Nena, Hubert Kah, Extrabreit, Spider Murphy Gang, UKW oder DÖF durften damals auf keiner Party fehlen, und einige der Künstler haben sich ja sogar bis in die Gegenwart im Business gehalten, mal erfolgreich wie Nena, zumeist eher weniger. Hier nun im Musical passen die Texte fast immer gut in die Handlung (bis auf den ungelenk eingebauten “Skandal im Sperrbezirk”), und die zuschmeist flotten und schmissigen Songs bereiten jede Menge Spaß – jedem der die NDW miterlebt hat sowieso, aber auch jüngerem Publikum.

"Ich will Spass!" - Das Musical (© Stage Entertainment)

(© Stage Entertainment)

Die Darsteller sind gut ausgewählt worden, füllen ihre Charaktere gut aus und singen auch gut, wobei die Gesangsstimmen mehr auf Musical getrimmt wurden als in den Originalen, was gut ist und dem Thema gerecht wird. Romina Langenhan kann sich hier dann besonders auszeichnen, sticht aber gar nicht besonders heraus, was ein gutes Zeichen dafür ist, dass alle Rollen gut besetzt sind. Auch die Band spielt gut.

Fazit: Die Angst, dass die Handlung mit dümmlichem Humor a la “We Will Rock You” aufwarten könnte, war unbegründet – “Ich will Spass!” beschert dem Besucher einen kurzweiligen, tatsächlich spaßigen Abend mit vielen Erinnerungen an alte Zeiten.

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