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Theater und Anfahrt
Kritik zur Vorstellung am 30. September 2007
Das Theater des Westens ist und bleibt eines der schönsten Musical-Theater in Deutschland, das noch den Flair alter Zeiten versprüht wie kaum ein zweites. Von außen sieht es schick aus, und im Foyer sowie im Saal fühlt man sich bestens aufgehoben für einige tolle Musical-Stunden.
“Tanz der Vampire” ist – wie man ja aus Wien, Stuttgart und Hamburg bereits weiß – eine sehr gut gelungene Umsetzung des Grusel-Komödien-Klassikers von Roman Polanski. In puncto Handlung hat sich der Regisseur, der auch bei den Musical-Inszenierungen immer mit beteiligt ist, dann auch eng an seinem Film orientiert, ohne bedeutende Abweichungen wurde die Story adaptiert. Die Kulissen sind gut gelungen und sorgen für die richtige Stimmung.
Musikalisch gesehen ist “Tanz der Vampire” nach wie vor hochwertig, eines der begeisterndsten Musicals unserer Tage. Es bietet von großen Musical-Songs wie dem Gänsehaut erzeugenden “Die unstillbare Gier” über Jim Steinmans Neuadaption seines seiner Bonnie Tyler-Hits als “Totale Finsternis” bis zum fetzigen “Der Tanz der Vampire” eingängige und mitreißende Songs. Der Spagat von rein orchestralen Stücken bis zur Rockmusik wird optimal vollzogen, und gerade die Stücke mit einer Mischung aus beidem sind toll arrangiert. Jim Steinmans gerade für Meat Loaf oftmals angewendeten, typischen Stil hört man durchaus heraus, aber er passt hier bestens und ihm sind grandiose Kompositionen gelungen.
Die Besetzung meinte es an unserem Besuchs-Sonntag-Nachmittag nicht so gut mit uns. Der zu unserer Freude wieder zum Ensemble gestoßene und in dieser Rolle routinierte Thomas Borchert spielte Graf von Krolock leider nicht, und sein Ersatz Mathias Edenborn war zwar bemüht, knödelte gesanglich aber doch ziemlich herum. Auch bei Sarah wurde nicht die Erstbesetzung geboten – Katrin Löbbert machte ihre Sache allerdings recht gut und sang bis auf wenige Wackler sicher. Als Erstbesetzung hatten wir Alexander Klaws auf der Bühne stehen – und er überzeugte uns in der Rolle des Alfred, die gut zu ihm passt. Christopher Morandi als Chagal und Sven Prüwer als Ambrosius waren zwei weitere Zweitbesetzungen, die ordentlich, aber nicht begeisternd das Geforderte brachten. Trotz der wenigen Erstbesetzungen machte der Besuch des Musicals wieder sehr viel Spaß, dank der guten Musik, eines guten Bühnenbildes, einer gut adaptierten Story – und tollen Tanzeinlagen, die gut choreografiert waren und dem Ganzen besondere Würze verpassten.