Nachdem das ODYSSEUM in Köln von Ende März bis Anfang Oktober 2023 bereits die Deutschlandpremiere der Erlebnisausstellung “Jurassic World: The Exhibition” bot, die nun nach Berlin weitergezogen ist, bleibt es erfolgreichen Film-Franchises treu und wird nun zum Ziel der Potterheads, also der zahlreichen großen Fans der “Harry Potter”-Filme und der mit ihr verbundenen Wizarding World™ rund um die mega erfolgreiche Romanreihe von J. K. Rowling.
“Harry Potter: Visions of Magic” heißt das neue, interaktive Kunsterlebnis, welches hier nun sogar seine Weltpremiere feiert und ab dem 8. Dezember 2023 daher sicher nicht nur deutsche Fans anziehen wird, bis zum 2. Juni 2024 angesetzt. Als “transformative Reise in einige der geheimnisvollsten Ecken der Wizarding World™” wird das Ganze beworben, und auf diese haben wir uns doch gerne begeben, um euch zu berichten, ob sich das Ganze lohnt oder nicht.
Bevor man die eigentliche Ausstellung – falls man das Event so überhaupt einordnen kann – betritt, erhält man vom freundlichen Personal einen Zauberstab überreicht und kurz danach auch eine kleine Einweisung, dass man diesen durch Druck auf eine bestimmte Stelle aktivieren kann, was durch blaues Leuchten der Spitze deutlich wird. Was aber kann man mit dem Stab nun tun? In der Folge findet man immer wieder weiße kleine Lichtwirbel auf den Wänden, und diese “magischen” Stellen kann man dann durch seinen Stab verändern, was zumeist besondere Zeichnungen oder Bilder hervor bringt, manchmal auch Gegenstände, die man vorher nicht sehen konnte.
Auf über 3.000 Quadratmetern durchschreitet man fortan einige der mysteriösesten Orte der Wizarding World™, die mal mehr und mal weniger spektakulär sind, durch Dauerberieselung mit Musik aus den geliebten Filmen und geschickte Lichtkompositionen wird man atmosphärisch aber in jedem Fall gut in die zauberhafte Welt befördert.
Zu allererst landet man beim Fahrenden Ritter, dem Bus, der dank Projektionen auf den ihn einschließenden Wänden durch das nächtliche London zu düsen scheint, was noch nicht viel Wirkung mit sich bringt, auch wenn man dann noch durch das mit Betten versehene Innere schlendern kann.
Nach einem Besuch des mit schön verzierten Wänden und Bildern gestalteten Grimmauldplatz geht es ins Zaubereiministerium, wo man mit seinem Zauberstab so einiges an den Wänden verändern kann und das auch sonst nett gemacht ist.
Optisch eindrucksvoll ist die mit massenhaft blau beleuchteten Kugeln ausgestattete Halle der Prophezeiungen, die als erster Raum einen Wow-Effekt erzeugt, auch wenn vielleicht in der Summe dann doch weniger passiert oder zu machen ist als woanders – trotzdem toll, welche Stimmung hier aufgebaut wird.
Auch die Nokturngasse verfehlt ihre Wirkung nicht, wenn man durch liebevoll gestaltete Kulissen schreitet, ob nun hinter Fenstern einiges zu sehen ist, dreckige Lampen die Szenerie beleuchten oder Harry Potter auf einem der vielen Fahndungsplakate zu sehen ist, während neben ihm bewegtes Bild mit düsteren Motiven zu bestaunen ist.
Mit “Newts Koffer” wird man auch mal kurz in die Filme der Phantastischen Tierwesen entführt, die ja ebenfalls zur Wizarding World™ gehören. Im Mittelpunkt steht aber natürlich Harry Potter mit seinen Abenteuern, und hier findet man dann auch den Raum der Wünsche, der eher einer riesigen Rumpelkammer gleicht, in der es aber auch einiges zu entdecken gibt.
Dieser Raum ist zwar nett gestaltet, aber wo immer hier Bildschirme verwendet wurde, merkt man doch, dass – was sich durch die Ausstellung zieht – nicht die allermodernste Technik verwendet wurde. Mit grandiosem Erlebnis und neuesten Möglichkeiten, wie sie zum Beispiel im Universal Resort Orlando eine überwältigende Welt für Harry-Potter-Fans mit Kulissen und einigen famosen Fahrgeschäften erlebbar machen, kann “Harry Potter: Visions of Magic” nicht mithalten. Natürlich nicht, möchte man sagen, schließlich handelt es sich um eine interaktive Ausstellung auf begrenztem Raum und nicht um einen Themenpark, aber wenn man diesen besucht hat, vergleicht man natürlich auch.
Der abschließende, große Raum des Denkarium weiß dann aber doch noch einmal so richtig zu gefallen, erst mit blauen Lichtwirbeln durchzogen, bis über die großen Wände dann der finale Kampf von Harry gegen Voldemort kurz dargestellt wird und man zum freudigen Sieges-Feuerwerk gelangt.
Dies ist schon gut gemacht und besitzt noch einmal Wirkung, mit der man dann in den natürlich vorhandenen, ebenfalls nett ausgestalteten Raum mit jeder Menge Merchandising-Artikeln gelangt, an denen echte Fans kaum vorbei kommen – und ein Set von Fotos und einigen Reels mit gut gemachten, bewegten Hintergrund-Motiven und sich selbst, wofür man anfangs fotografiert wurde, kann man sich über eine QR-Code-Karte zu Hause dann für schlanke 19,50 Euro auch noch herunter laden, wenn man möchte – ein Kauf einzelner gedruckter Bilder vor Ort ist für weniger Geld natürlich auch möglich.
Fazit: Für ganz große Fans der Wizarding World™ ist der Besuch sicherlich ein Muss, und diese geben für die auf der Website als normale Besuchsdauer angegebenen 60 bis 90 Minuten vermutlich auch gerne den nicht geringen Ticketpreis (ab 20,90 Euro für Kinder, ab 16 Jahren dann ab 26,90 Euro) aus – schließlich wurden vor dem Eröffnungstag bereits mehr als 130.000 Karten verkauft und bis in den Januar hinein, an Wochenende sogar bis März, sind schon keine Tickets mehr verfügbar.
“Harry Potter: Visions of Magic” ist anständig gemacht, wobei das Effekt-Auslösen mit dem Zauberstab eine nette Idee ist, aber bald nicht mehr viel Neues mit sich bringt, und die multimedialen Bildschirme mal mehr und mal weniger zu überzeugen wissen – jüngeres Publikum wird dies alles aber sicher wenig stören, hier wird es leuchtende Augen geben. Am ansprechendsten ist die liebevolle Ausgestaltung einiger Räume, und das Erzeugen einer magischen Atmosphäre ist mit passenden Lichterwelten und ebensolcher Musik gut gelungen.
Weitere Informationen und Tickets
Weitere Infos zu “Harry Potter: Visions of Magic” gibt es unter www.HarryPotterVisionsOfMagic.de.
Social Media Kanäle:
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Tickets:
“Harry Potter: Visions of Magic” wird bis zum 2. Juni 2024 im ODYSSEUM in Köln zu sehen sein. Tickets gibt es unter www.HarryPotterVisionsOfMagic.de und www.ticketmaster.de.
Der Eintrittspreis beginnt ab 20,90 €. Das Kunsterlebnis wird ab 12 Jahren empfohlen. Es gibt Familien- und Gruppentickets sowie Sonderpreise für Senior:innen, Schüler:innen und Studierende. Die Tickets sind an einen zeitlich begrenzten Einlass gebunden.