Unter dem Titel “Die größten Musical-Hits aller Zeiten” sind fünf der größten Stars der Musicalbühnen im deutschsprachigen Raum momentan zusammen auf Tournee, um Fans des Genres einen bunten Abend mit beliebten Musical-Stücken zu bieten:
Alexander Klaws ist neben seiner TV- und Solokarriere einer der erfolgreichsten Musicaldarsteller Deutschlands. Er überzeugte als Alfred im Musical „Tanz der Vampire“, in den Titelpartien der Andrew Lloyd Webber-Klassiker „Jesus Christ Superstar“ und „Joseph And The Amazing Technicolor Dreamcoat“ und mit der Hauptrolle im Musical „Tarzan“, für die er von Phil Collins persönlich ausgesucht wurde.
Aktuell begeistert er in der Rolle des Sam im neuen Musical „Ghost“ in Berlin.
Jan Ammann zählt ebenfalls zu den Topstars der deutschen Musicalszene. Neben seiner Karriere als gefragter Solist bei zahlreichen Konzerten, feierte er als mysteriöser Graf von Krolock in „Tanz der Vampire“ und in der Titelpartie des Musicals „Ludwig² – Das Musical“ über den bayrischen König Ludwig seine größten Bühnenerfolge.
2018 spielt er u.a. die Titelpartie in der deutschen Erstaufführung des Musicals „Doktor Schiwago“ und kehrt als Bayernkönig zum Musical „Ludwig²“ zurück.
Mark Seibert darf in dieser illustren Runde nicht fehlen. Der Musicalstar hat in „We Will Rock You“ als rebellischer Galileo ebenso begeistert, wie als strenger Fürsterzbischof Colloredo in „Mozart!“, als Titelheld der Musicaluraufführung „Schikaneder“ oder als Vampirgraf in „Tanz der Vampire“. Im Musical „Elisabeth“ brillierte er über 750 Mal in 15 verschiedenen Städten weltweit in der Rolle des Tod.
Im Sommer 2018 war er als Markgraf Gerold im Musical „Die Päpstin“ neben Sabrina Weckerlin zu erleben.
Roberta Valentini ist in der Musicalszene die amtierende Kaiserin von Österreich und brillierte in der Titelrolle des Musicals „Elisabeth“ von München bis Shanghai und wird vom Publikum auf der ganzen Welt geliebt.
Weitere Höhepunkte in ihrer Karriere waren die Titelrolle in dem Musical „Marie Antoinette“, die Elphaba in „Wicked: Die Hexen von Oz“, die Florence im Musical „Chess“ und die Fiona in der Musicaladaption des Hollywood-Blockbuster „Shrek“.
Sabrina Weckerlin hat zu Beginn dieses Jahrtausends die Musicalbühnen betreten. Seitdem begeistert sie u.a. als Titelheldin in Uraufführungen wie „Elisabeth: Legende einer Heiligen“ oder „Die Päpstin“ das Musicalpublikum in Deutschland. Der Pop- und Broadway Komponist Frank Wildhorn schrieb ihr die Rolle der Morgana le Faye im Musical „Artus“ auf den Leib. Zuletzt stand sie im Musical „Tarzan“ auf der Bühne als Erstbesetzung Kala.
Im Moment nimmt Sabrina ihr erstes Pop/Soul Album in New York auf.
Mit ihren unverwechselbaren und berührenden Stimmen lassen sie uns eintauchen in die wundervollen Geschichten um Kaiserin “Elisabeth”, um die berühmt-berüchtigte, argentinische Diva Evita Perón und die sagenumwobene Aida. Sie entführen uns in den bunten Kosmos unvergesslicher Disneyhelden sowie in die Welt rätselhafter Geschöpfe wie Geister und Vampire. Hinzukommen unsterbliche Hits aus zahlreichen Compilationshows wie “Hinterm Horizont”, “Ich war noch niemals in New York”, “Mamma Mia!” und viele andere mehr.
Bericht zur Show in Essen am 20. März 2019
Schon einige Tage bevor der Abend in Essen überhaupt begann, gab es schlechte Nachrichten. Mark Seibert hatte sich einen Infekt eingefangen und von diesem nicht so schnell erholt, dass er hätte teilnehmen können. Nach der Show in Berlin fiel er damit auch in Essen aus, ebenso wie in Düsseldorf am 21. März. Verteten wurde er von Dennis Henschel, der natürlich nicht ganz so ein großer Name in der Szene ist, aber mit Engagements wie in “Das Wunder von Bern”, “Das Phantom der Oper” und “Die Päpstin” auch schon diverse Referenzen vorzuweisen hat.
Das Publikum wurde zu Beginn der Show über den Ausfall Seiberts informiert und es wurde sogar die Möglichkeit gegeben, zu gehen und sein Geld zurück zu erhalten, falls jemand wirklich nur wegen ihm gekommen wäre. Es ging niemand, und das war auch gut so, denn ansonsten hätte er definitv etwas verpasst. Schön war in diesem Zusammenhang, dass bei der Verkündung von Henschel als Ersatzmann einiges an Jubel zu hören war, das nahm ihm sicher eine mögliche Nervosität.
Nachdem der Abend mit dem von allen zusammen gesungenen “Ich war noch niemals in New York” eröffnet wurde, ging es mit einem Block an Liedern aus “Ghost” weiter. Da Alexander Klaws in Hamburg ebenso als Sam gespielt hatte wie Roberta Valentini als Molly, ging es natürlich hochqualitativ zu, wie eigentlich in der gesamten Show.
Anmoderiert von Sabrina Weckerlin ging es dann in die Welt der Disney-Musicals und -Songs, und mit “Lass jetzt los” aus “Die Eiskönigin – Völlig unverfroren” sang sie hier auch das erste Stück. Aus Tarzan sang Klaws “Zwei Welten”, dann mit Weckerlin “Dir gehört mein Herz”. Auch hier hatte man also wieder Originalbesetzungen auf der Bühne, schwang sich Klaws doch als Tarzan durch die Musicalhäuser in Hamburg und Oberhausen, und Weckerlin war als Kala aktiv. Beste Mitklatsch-Stimmung kam dann erstmals bei “I Wanna Be Like You” aus “Das Dschungelbuch” auf, bei dem Klaws mit Henschel abswingte.
Unter dem Motto “Unterbliche Hits” gab es dann Stücke aus diversen beliebten Musicals wie “Evita” (Weckerlin mit “Wein nicht um mich, Argentinien”), “Das Phantom der Oper” (Ammann und Valentini), “Les Miserables” (Henschel mit “Bring ihn heim”), “Wicked – Die Hexen von Oz” (Weckerlin und Valentini mit “Frei und schwerelos”) sowie “Ludwig²” (Ammann mit “Kalte Sterne”). Auch hier wurden wieder tolle gesangliche Leistungen gebracht, nicht nur weil erneut oftmals diejenigen auf der Bühne standen, die auch im Musical zu sehen waren.
Im Gegensatz zu selbigen sah man die Protagonisten nun nicht im Kostüm, sondern in wechselnder, schicker Kleidung, trotzdem aber spielten sie die gezeigten Rollen darstellerisch auf der Bühne, was weit besser noch anzusehen war, als wäre es eine reine Gesangsperformance gewesen. Das Bühnenbild war eher schlicht mit einigen farbig angestrahlten Vorhängen und etwas Lightshow, aber absolut ausreichend.
Auch wenn die Stars im Mittelpunkt standen, muss die hervorragende, siebenköpfige Band unter der Leitung von Mario Stork lobend erwähnt werden, mit einer großartigen Pianistin und einer Dame, die verschiedene Blasinstrumente wie Querflöte, Oboe und Saxophon bestens bediente. Anders als im Musical befand sich diese mit auf der Bühne und sorgte mit starken Arrangements für perfekte Untermalung des Abends, bei der auch der Gitarrist einige Male heraus stach.
Mit einem Block des geliebten Musicals “Elisabeth” ging es in die Pause. Stücke wie “Wenn ich tanzen will”, “Boote in der Nacht”, “Die Schatten werden länger” und “Ich gehör nur mir” sorgten für Gänsehaut im ausverkauften Essener Colosseum, und Roberta Valentini war herausragend, die ja auch in der Titelrolle viele Erfahrungen mit sich brachte. Hier vermisste man Seibert dann doch auch etwas, denn Dennis Henschel machte seine Sache zwar professionell und gut, ihm fehlte aber die dunkle Bedrohlichkeit in der Stimme als Tod.
Nach einer Pause ging es direkt mit dem nächsten Lieblingsmusical weiter, als sechs Stücke aus “Tanz der Vampire” gespielt wurden – nicht alle komplett, wurden doch den ganzen Abend lang mal gekürzte, mal ineinander übergehende, mal aber auch ganze Stücke verabreicht. Klaws, der als Alfred einst Erfolge feierte, wusste hier natürlich erneut zu überzeugen, das Highlight brachte aber Jan Ammann mit dem tollen “Die unstillbare Gier”. Es war nicht zu überhören, dass er jahrelang als Graf von Krolock auf den Bühnen der Nation zu sehen war, und er brachte die wundervoll traurige Ballade mit so viel Ausdruck, dass man ihn vor dem inneren Auge direkt mit Vampirkutte auf dem Friedhof sah, auch wenn er hier im Anzug vor einem stand. Die erstmals im ganzen Saal erzeugten Standing Ovations nahm er wohl kaum noch wahr, die hatte er sich aber absolut verdient. Übrigens war dies einer von wenigen, vielleicht sogar der einzige Moment, wo Henschel Seibert dann doch nicht 1:1 vertrat, sollte dieser doch das Stück eigentlich singen – eine kluge Entscheidung des Teams, denn dieser Song erfordert Erfahrung im Stück.
Der nächste Block widmete sich dem Musical “Die Päpstin”, und bei den drei ausgewählten Stücken brillierte vor allem Sabrina Weckerlin, die in der Hauptrolle über Bühnenerfahrung verfügt. Ihre stimmliche Klasse ist unumstritten, aber auch in puncto Ausdruck überzeugt sie immer wieder, und bei den poppigeren Stücken sieht man auch, wie viel Rhythmusgefühl in ihr steckt, sie strahlt puren Spaß am Musizieren aus.
Zum Abschluss ging es in die Welt der sogenannten Compilation-Musicals, die also zumeist aus Pop und Rock bekannte Stücke nutzen. Nach dem getragenen “Hinter’m Horizont geht’s weiter” von Udo Lindenberg und der ruhigen Version von Nenas “Leuchtturm” wurde der Stimmungs-Bauchladen geöffnet und das bestens gelaunte Publikum im Saal stand auf und klatschte mit, zu “The Eye Of The Tiger” aus “Rocky”, bei dem Alexander Klaws noch einmal seine Erfahrung als Pop-Entertainer animierend nutzte, ebenso wie zum Wolfgang-Petry-Medley aus “Wahnsinn” und dem Medley von Queen-Songs, angelehnt an das Musical “We Will Rock You”. Mit Abbas “Waterloo” als Zugabe wurde ein hervorragender Musical-Abend abgeschlossen.
Die noch folgenden Daten der Tournee:
21.03.2019 20:00 Uhr Düsseldorf, Capitol Theater
22.03.2019 19:30 Uhr Halle/Westfalen, GERRY WEBER EVENT CENTER
24.03.2019 19:00 Uhr Fulda, Kongress- und Kulturzentrum Fulda Hotel Esperanto
25.03.2019 20:00 Uhr München, Deutsches Theater
26.03.2019 20:00 Uhr A-Wien, Wiener Stadthalle – Halle F
Eintrittskarten sind erhältlich an allen bekannten Vorverkaufsstellen, oder telefonisch unter der Semmel Concerts Ticket-Hotline 01806-570099 (Festnetz 20 Cent/Anruf, Mobilfunk 60 Cent/Anruf), sowie im Internet auf www.semmel.de.
Mehr zur Tour gibt es hier auf der Website von Semmel Concerts.