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Kritik zur Vorstellung am 9. Dezember 2004
Der Umbau des Musical Domes Köln für “We Will Rock You” fällt nicht sonderlich auf, der Saal wirkt vertraut, aber vertraut gut. Die zentrale Lage direkt an Dom, Hauptbahnhof und Rhein ist immer wieder optimal, kann bei einer Anreise mit dem Auto allerdings zu Parkproblemen führen – vor allem wenn Baustellen und Vorweihnachtszeit (also Weihnachtsmarktgewimmel) zusammen kommen. Hierdurch begann die von uns besuchte Vorpremiere auch mit etwa 20 Minuten Verspätung – gut, dass man die Lage richtig eingeschätzt und etwas gewartet hat, bis fast alle den Weg zu den Plätzen gefunden haben. Hier sitzt man dann im Musical Dome recht gut – allerdings kann der Sound abhängig vom Platz teilweise recht laut werden.
Die Handlung von “We Will Rock You” ist eigentlich sehr dürftig und dünn. Offensichtlich wurde versucht, um die Queen-Songs herum irgendetwas zu stricken, hierbei modern und flippig, auch witzig zu sein. So lebt das Musical dann aber vor allem von seiner Musik, und über die Klasse von Queen-Songs braucht man nicht zu streiten. Es macht immer Spaß, die Klassiker zu hören, und die Besetzung auf der Bühne ist durchaus gut, mit starken Stimmen ausgestattet.
Einige der Songs wurden ins Deutsche übersetzt, andere sind im Original zu hören. Dies überrascht etwas, spielt aber keine große Rolle. Die Stimmung im Saal ist sehr gut, wenn Queens Ohrwürmer erklingen, was die Story nicht immer erreicht. Vor allem die humoristischen Elemente sind nicht jedermanns Sache – man versucht doch etwas zu sehr, hip und zeitgemäß zu sein, ob mit der völlig überzogenen Benennung einiger Charaktere nach frühen Rockstars (a la Daniel Küblböck oder Jeanette Biedermann) oder einigen Dialogen (wie dem alten Düsseldorf-Gag in Köln). Hiermit gleitet das Musical dann doch leider oft in Plattheit und Langeweile ab, aus der einen zum Glück immer wieder schnell die Queen-Songs reißen. Das Bühnenbild ist gut anzusehen, mit diversen Videoprojektionen der Handlung gemäß modern.
Die Besetzung der Hauptrollen ist gut, wobei wir einen Serkan Kaya als Galileo erlebten, der sicher noch weit stärker werden wird, wenn er sich ab April 2005 auf die Rolle konzentriert. Was er kann, hat seine überragende Leistung als Lucheni bei “Elisabeth” in Wien gezeigt. Vera Bolten singt und spielt gut, Brigitte Oelke gibt eine starke Killer Queen ab, und James Sbano als Bap ist ein weiteres Highlight. Auch die Liveband sollte lobend erwähnt werden – der Saal wird wirklich gerockt. Schade, dass die Handlung mit der Klasse der Darsteller nicht mithalten kann. So ist das Ganze nur für Queen-Fans ein richtiger Genuss, und ob diese sich nicht lieber zu Hause die Platten anhören oder nächstes Jahr zur Live-Tour der Band gehen, wird abzuwarten sein. Als Musical mittelmäßig, als Rock-Event okay.