Amber Run
“Philophobia”
(CD, Easy Life Records, 2019)
Nachdem die Briten von Amber Run 2015 mit ihrem Debütalbum “5am” die Top-40 der heimischen Charts erreichen konnten, brachte auch der Nachfolger “For A Moment, I Was Lost” 2017 trotz guter Songs nicht den großen Durchbruch, erreichte nur knapp die Top-50.
Nun meldet sich die inzwischen zum Trio geschrumpfte Band aus Nottingham mit ihrem dritten Album “Philophobia” zurück. Sänger/Gitarrist Joshua “Joe” Keogh, Bassist Tom Sperring und Keyboarder Henry Wyeth beschäftigen sich also mit Philophobie, der Angst vor der Liebe.
Auf 40 Minuten bieten die Jungs zehn Tracks, und diese wissen größtenteils wieder zu gefallen. Stilistisch und klanglich erinnern Amber Run hierbei nach wie vor an Bands wie Kodaline oder Radiohead, gesanglich manchmal Keane oder hin und wieder Half Moon Run, wenn man denn Vergleiche suchen möchte.
Fulminant legen sie hierbei los, wenn das sphärische Piano-Intro “Leader Countdown” in das krachige, eingängige “Neon Circus” übergeht. Das nachfolgende, im Midtempo angerichtete “No One Gets Out Alive” lebt vor allem von Joes starkem Gesang, einem großen Trumpf der Combo.
Stücke wie “Carousel” und “Medicine” wissen mit ihrer Mischung aus getragenen und energetischen Passagen zu gefallen. Auch die komplett ruhigen Songs, “Affection”, “I Dare You” und das mit Streichern bereicherte “11 Worship”, lassen sich gut anhören, da Joe hier die Emotionalität seiner Stimme voll ausspielen kann.
“The Darkness Has A Voice” kommt im Vergleich hierzu weit flotter daher, und bei “Entertainment” wird amtlich knarzig abgerockt. Lediglich “What Could Be As Lonely As Love” schleppt sich langweilig voran – umso überraschender, dass gerade dieses Stück als neue Single auserwählt wurde.
Sänger Keogh erklärt zum diverse Facetten der Liebe behandelnden Album: “I hope after people have heard the record they feel closer to the band. Gone are the days where we feel angry to the point of pushing people away. We want to draw people in and keep them close. In the hope we could have a shared experience.”
Insgesamt ein interessantes, klanglich überzeugendes Album, das Amber Run in den Vale Studios in Fladbury mit dem langjährigen Mitarbeiter und Produzenten der Band, Ben Allen, aufgenommen haben und das von Claudius Mittendor (Weezer, Panic! At The Disco, Interpol) gemischt wurde.
www.amber-run.com
facebook.com/amberrun
Bewertung: 7 von 10 Punkten
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