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Archive veröffentlichen ein Remix-Album zu ihren reduziert angerichteten “Versions”

Autor: Tobi

Archive "Versions: Remixed"

Archive

“Versions: Remixed”

(CD, Dangervisit, 2020)

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Eigentlich wollte das englische Kollektiv Archive die Feierlichkeiten zu seinem 25-jährigen Jubiläum im letzten Jahr, die von der wundervollen Werkschau “25” mit bis zu 43 Songs inkl. acht neuer Tracks (lies unsere Rezension hier) über eine ausverkaufte, umjubelte Tour (lies unseren Bericht zum Konzert in Essen hier) zu einem kostenlos zum Download angebotenen Live-Album führten, mit dem Longplayer “Versions” abschließen. Dieser enthielt sehr reduziert und entspannt arrangierte Neu-Interpretationen von einigen ihrer beliebtesten Songs aus den bisherigen zwölf Studioalben (lies unsere Rezension hier).

Archive (Foto: © Brian Cannon)

(Foto: © Brian Cannon)

Nun setzen sie noch einen Schlusspunkt hinten drauf und veröffentlichen mit “Versions: Remixed” wie der Titel schon verrät eine Scheibe mit Remixen zu diesen alternativen Versionen. Auf einer Stunde findet man elf Tracks und somit einen mehr als auf “Versions” – dadurch, dass sie selbst am Ende noch einen Remix zu “The Empty Bottle” angefügt haben.

Ansonsten sind die Stücke in der gleichen Reihenfolge angeordnet wie auf “Versions”, es geht also mit “Lights” los. Befreundeten KünstlerInnen haben sich der Songs angenommen und Remixe erschaffen, die zunächst nicht immer leicht verdaulich sind, was sie deutlich von “Versions” unterscheidet. Hier ist es das britische Duo Darkstar, das “Lights (Version)” durch eine sich wiederholende, kurze Klavierlinie in reine Monotonie verwandelt, zu der sich dann noch Klänge gesellen, die wie Walgesänge anmuten, vielleicht welche sind.

Der “GLOK Remix” von “Kid Corner (Version)” setzt die Monotonie offensiver fort, bevor “Bright Lights (Version)” im “Vessels Remix” wieder etwas näher am Song daher kommt und ambientlastige Ruhe verströmt, aber teilweise den Gesang bewusst neben den Takt setzt, warum auch immer. So richtig Begeisterung will also erst einmal nicht aufkommen, dafür haben die am Anfang der Scheibe gebotenen Stücke viel zu viel von Archives Zauber verloren, was auch für “Fuck U (Version)” im “Taroug Remix” gilt, obwohl sich dieser noch ganz gut anhören lässt.

Sanft pulsierend und auch (nur) solide konsumierbar geht es mit “Erase (Version)” im “Hope Remix” weiter, bevor es “Again (Version)” im sehr entspannten “Mount Alaska Remix” als erstem Track gelingt, die hypnotische Klasse von Archive durchklingen zu lassen. Mit “Pills (Version)” im “Richard Norris Pills In Space Remix” wird es erstmals tanzbar, mit elektronischen Zwirbelklängen und Flächen sphärisch serviert und tatsächlich so angerichtet, wie man sich viel mehr Tracks hier gewünscht hätte.

Die zweite Hälfte des Albums ab “Again” entpuppt sich als die immens bessere, denn auch das wieder etwas experimentellere “Nothing Else (Version)” besitzt mit seinem düsteren Gewand durchaus seinen Reiz. Gleiches gilt für “Remains Of Nothing (Version)” im “BOKKA Remix”, der erst dahin fließt, hinten heraus aber noch mit fetter Elektronik und Midtempo-Beats aufwartet, und für “End Of Our Days (Version)” im positiv einlullenden “Mount Alaska Remix”.

“We wanted a remix album that reflects the mood of the original ‘Versions’ album – contemplative and atmospheric”, erklärt Gründungsmitglied Darius Keeler. “I’m always fascinated to see where other artists and producers take our music when they’re given free rein to bring their creativity to the project. The remix concept harks back to the very earliest origins of the band in the club scene of the early 90’s.”

Mit besagtem “The Empty Bottle (Version)” im eigenen, erst ruhigen und dann noch etwas bedrohlicher anmutenden Remix von Archive wird ein Album abgeschlossen, das sich ab Track 6 zwar gut anhören lässt, welches man selbst als Fan aber nicht zwingend gebraucht hätte.

www.archiveofficial.uk
facebook.com/ArchiveOfficial

Bewertung: 6 von 10 Punkten


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