Baroness
“Gold & Grey”
(CD, Abraxan Hymns, 2019)
Nachdem Baroness 2004 zwei EPs und 2007 eine Split-LP veröffentlichten, wurde es farbig. Mit dem “Red Album” erschien 2007 der erste komplette Longplayer, dem 2009 die “Blue Record” folgte, und auch mit “Yellow & Green” (2012) und “Purple” (2015) blieb die Band aus Georgia ihrem bunten Benennungsprinzip treu. So ist es auch mit dem neuen Album, welches “Gold & Grey” heißt.
Nicht nur in puncto Farbenspiel ist die Combo konstant, auch Line-Up-Änderungen gehören anscheinend zur Tagesordnung. Gina Gleason gehört seit 2017 dazu und ist nun bereits die vierte Besetzung an der Gitarre, während Bassist und Keyboarder Nick Jost und Drummer Sebastian Thomson immerhin schon seit 2013 zur Band gehören. Lediglich John Baizley ist als Gründer, Gitarrist und Frontmann schon immer bei Baroness, also das Mastermind der Truppe, der neben der Musik auch noch die Cover-Artworks gestaltet.
Auf den 61 Minuten findet man 17 Tracks, die erneut mit “Purple”-Produzent Dave Fridmann (The Flaming Lips, Mogwai) erarbeitet wurden, in dessen Tarbox Road Studio etwas abseits von New York. Hierbei entschied sich die Band für einen komplett anderen Aufnahmeprozess. Zum ersten Mal nahmen sie Teile des Gesangs, der Gitarren und Overdubs in Baizleys Heimstudio auf und vermieden auch ihre übliche Routine, das Studio mit einem minutiös durchgetakteten Zeitplan zu betreten. Stattdessen entschieden sie sich für eine lockere, improvisierte Herangehensweise.
“Es war schon immer unser Ziel, noch anspruchsvollere, ehrlichere und fesselndere Songs zu schreiben und einen einzigartigen und herausfordernden Sound zu entwickeln”, erklärt Baizley. “Ich bin sicher, dass wir unser bislang bestes und bewegendstes Album aufgenommen haben. Wir haben unglaublich tief in uns selbst gegraben und uns gegenseitig herausgefordert. Ich bin davon überzeugt, dass wir ein Songwriting in dieser Form nie wieder wiederholen können. Sebastian, Nick und Gina zu meinen Bandkollegen als auch zu meinen Freunden zählen zu dürfen, macht mich sehr glücklich. Sie haben mich zu einem besseren Songwriter, Musiker und Sänger werden lassen. Wir können die Veröffentlichung kaum erwarten und freuen uns auch sehr, wieder auf Tour zu sein, um diese irren Songs unseren Fans zu präsentieren. Es warten einige Überraschungen auf euch.”
“Auf ‘Gold & Grey’ haben wir neue Wege in einem abenteuerlichen Klanglabyrinth eingeschlagen. Wir haben uns an Sounds und Stile herangewagt, die auf früheren Baroness-Alben nicht zu hören sind. Ich freue mich, unsere Fans in unserem neuen musikalischen Zuhause begrüßen zu können”, fügt Schlagzeuger Sebastian Thomson hinzu.
“Die Möglichkeit, Musik ohne vorgesteckte Grenzen zu erschaffen, war befreiend und einschüchternd zugleich”, gesteht Gitarristin Gina Gleason. “Doch nachdem wir uns aus unserer Angst- und Wohlfühlzone befreit hatten, haben wir vier uns auf eine Art miteinander verbunden, die es uns erlaubte, frei zu erschaffen, uns gegenseitig zu motivieren und diese einzigartige Klangwelt zu bauen, die schließlich zu ‘Gold & Grey’ geworden ist. Als langjährige Baroness-Hörerin ist es aufregend, sowohl etwas Neues geschaffen zu haben als auch die tiefe Liebe und das Verständnis für die Wurzeln der Band zu bewahren. Die Entstehung des Albums als eine große Reise zu bezeichnen, wäre noch ziemlich untertrieben. Wir sind gespannt darauf diese Erfahrungen und die Musik mit allen teilen zu können.”
Die Zitate klingen nach Abwechslungsreichtum, und so tut es auch die Scheibe – was allerdings nicht neu ist, und auch der Sound des Albums hat sich nicht komplett geändert. Der Opener “Front Toward Enemy” knallt einem direkt fetten Metal in den Gehörgang, mit treibenden Beats und Basslinien, starkem Gitarrenspiel und melodischem Gesang, der auch gerne mal zweistimmig daher kommt. Tracks wie “Throw Me An Anchor”, “Broken Halo” oder das vorab veröffentlicht “Borderlines” hauen kraftvoll und packend in die gleiche Kerbe.
Mit der neuesten Single “Tourniquet” gibt es ein getrageneres und hierbei immer noch hartes Stück, bei “I’m Already Gone” wird es dann schon etwas ruhiger im Grundton, bei “Seasons 1”, “Cold-Blooded Angels” und “Pale Sun” weit sphärischer, und mit Stücken wie “I’d Do Anything” und “Emmett – Radiating Light” gibt es auch balladeske Töne. Es wird also nicht langweilig, und hierbei bleibt es immer hochklassig, was “Gold & Grey” zu einem starken Album macht.
Im November sind Baroness als Support von Volbeat bei uns live zu sehen – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink):
01.11.19 Berlin, Mercedes-Benz Arena
03.11.19 Stuttgart, Schleyerhalle
05.11.19 CH-Zürich, Hallenstadion
07.11.19 Frankfurt, Festhalle
08.11.19 München, Olympiahalle
10.11.19 Leipzig, Arena Leipzig
11.11.19 Hamburg, Barclaycard Arena
14.11.19 Köln, Lanxess Arena
17.11.19 A-Wien, Stadthalle
yourbaroness.com
facebook.com/YourBaroness
Bewertung: 8 von 10 Punkten
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