Home MusikCD-Rezensionen Die Beatsteaks bescheren auf ihrem neunten Album “Please” einen bunten Strauß guter Songs ohne Ohrwurm

Die Beatsteaks bescheren auf ihrem neunten Album “Please” einen bunten Strauß guter Songs ohne Ohrwurm

Autor: Tobi

Beatsteaks "Please"

Beatsteaks

“Please”

(CD, BeatRec, 2024)

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Satte sieben Jahre ist es her, dass die Beatsteaks mit “Yours” ihr letztes Album veröffentlichten, das sie zwar nicht wie mit “Boombox” (2011) und dem selbstbetitelten “Beatsteaks” (2014) Platz 1 der deutschen Charts erklimmen ließ, aber mit Rang 2 nur ganz knapp dahinter immer noch ein großer Erfolg wurde.

Nun war es endlich mal wieder an der Zeit, einen Longplayer aufzunehmen, und diesen bescheren uns Sänger/Gitarrist Arnim Teutoburg-Weiß, Lead-Gitarrist Bernd Kurtzke, Rhythmus-Gitarrist Peter Baumann, Bassist Torsten Scholz und Drummer Thomas Götz mit “Please”.

Beatsteaks (© Timmy Hargesheimer)

(© Timmy Hargesheimer)

Die elf neuen Songs auf 38 Minuten werden mit “Goodbye” eröffnet, welches basslastig und getragen startet, dann aber auch noch knarzig wird und neben einer Verabschiedung auch nach vorne blickt, mit der Aufforderung “Get ready” als Opener gut taugt. Wer nun allerdings denkt, dass er sich für die nächsten eingängigen Hymnen vom Kaliber “I Don’t Care As Long As You Sing”, “Milk & Honey”, “Hand In Hand” oder “Cut Off The Top” fertig machen soll, der irrt, so richtige Ohrwürmer findet man diesmal nämlich nicht.

Dies mag zwar beim ersten Durchhören der Scheibe kurz mal marginal enttäuschen, dieser Eindruck wird aber dann auch ganz schnell wieder ausradiert, wenn man merkt, dass man sich das Album immer wieder gerne anhört und es nicht nur abwechslungsreiche, sondern vor allem durchweg gute Songs bietet.

Einige hiervon wurden als Singles ja bereits vorausgeschickt, so wie Mitte April “Detractors”, das nun an zweiter Stelle der Tracklist positioniert das Tempo anzieht als geradlinige Rocknummer mit feiner, durchaus auch eingängiger Melodie.

Kaum wurde die Schlagzahl erhöht schalten die Jungs wieder einen Gang zurück mit dem passend zur thematisierten Resignation sich in den Strophen bewusst mühsam voran schleppenden, aber durchaus auch mit Groove gewürzten “Dead Man”, das im Mai ebenfalls als Vorbote diente. Wieder progressiver, aber im Tempo noch gemäßigt geht es dann bei “Katharina” zu, ein bisschen in Richtung Glam-Rock tendierend.

Auch “Traumschiff” kennt man seit Ende Mai bereits, einen erneut im Midtempo angesiedelten Kopfnicker mit dem deutlichen Appell “Don’t give up now!” – denn auch wenn sich einiger Ärger abzeichnet, sollte man nie den Mut verlieren.

Dass die Beatsteaks flotte Rocknummern immer noch sehr gerne im Repertoire haben, untermauern sie mit “Against All Logic”, das ermutigen soll, sich von seinen Instinkten leiten und niemals von Zielen abhalten zu lassen, und später mit “Why & Because” sowie dem treibenden, hier punkrockigsten “Magic Feel”, das kraftvoll um die volle Portion an Zuneigung und Verzauberung bittet.

Rau und knarzig, zugleich aber auch mit Groove und verhalteneren Momenten kommt auch die jüngste Single “Tonight” daher, die den Longplayer abschließt. Vorher aber gibt es mit dem gemütlichen, mit Akustikgitarren schön dahinfließenden “Love Like That” und dem sich hypnotisch und leicht psychedelisch ins Ohr schlängelnden “The Lunatics (Have Taken Over The Asylum)” als starke Coverversion der 1981er-Debütsingle der britischen New-Wave-Band Fun Boy Three noch zwei im Tempo gedrosselte Nummern.

Der von Olaf Opal mit den Beatsteaks produzierte Longplayer wird sicherlich nicht als ihr prägendster in Erinnerung bleiben, aber er lässt sich mit seinen reichlich unterschiedlichen Stücken gut durchhören, ohne wirkliche Schwachstellen zu offenbaren.

Nachdem die Beatsteaks die letzten ihrer Anfang Juni gestarteten Gigs in AJZs und auch die ersten drei Aufwärm-Konzerte ihrer großen “Please”-Tour krankheitsbedingt absagen mussten, geht es in der heimischen Berlinder Wuhlheide am Veröffentlichungs-Wochenende vor 30.000 Fans los und im September dann weiter:

28.06.2024 Berlin, Wuhlheide
29.06.2024 Berlin, Wuhlheide
21.09.2024 CH-Rubingen, Mühle Hunziken (ausverkauft)
22.09.2024 CH-Zürich, Dynamo (ausverkauft)
23.09.2024 CH-Zürich, Dynamo
25.09.2024 AT-Wien, Arena Open Air (ausverkauft)
26.09.2024 München, Zenith
28.09.2024 Bremen, Pier 2 (ausverkauft)
29.09.2024 Bielefeld, Lokschuppen (ausverkauft)
01.10.2024 Leipzig, Haus Auensee (ausverkauft)
02.10.2024 Offenbach, Stadthalle Offenbach (ausverkauft)
04.10.2024 Köln, Palladium (ausverkauft)
05.10.2024 Hamburg, Edel-Optik-Arena (ausverkauft)

Und auf diesen Festivals rocken die Beatsteaks:

07.-11.08.2024 Eschwege, Open Flair
08.-10.08.2024 Püttlingen, Rocco del Schlacko
08.-11.08.2024 Rothenburg ob der Tauber, Taubertal Festival

beatsteaks.com
facebook.com/beatsteaks

Bewertung: 7 von 10 Punkten


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