Home MusikCD-Rezensionen Ben Galler liefert mit 43 Jahren sein Debüt mit Liedermacher-Pop-Rock ab

Ben Galler liefert mit 43 Jahren sein Debüt mit Liedermacher-Pop-Rock ab

Autor: Tobi

Ben Galler "Niemand liebt keinen"

Ben Galler

“Niemand liebt keinen”

(CD, Bendit Records, 2018)

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Auf den 44 Minuten seines Debütalbums “Niemand liebt keinen” bietet Ben Galler deutschsprachigen Liedermacher-Pop-Rock, der nicht viel Neues zu bieten hat. Man hört, dass Ben mit seinen bereits 43 Jahren schon einiges an Erfahrungen gesammelt hat – nur eben nicht als Solokünstler. Irgendwie hört man aber auch, mit welchen Künstlern Galler groß geworden ist, und hier bedient er sich stilistisch auch gerne mal in deren Repertoire.

“Und es ist einfach so passiert” singt Galler in der abschließenden, doch stark an Westernhagens “Weil ich dich liebe” erinnernden Ballade “Auf den zweiten Blick” – und das mag für vieles gelten. 20 Jahre ist Galler bereits im Musikbusiness unterwegs, jedoch bislang stets als Musiker für andere Künstler. Dann ist einfach so ein eigenes Album passiert. Nicht plötzlich, das wäre zu langweilig.

So entstanden die Songs für “Niemand liebt keinen” bereits zwischen 2004 und 2006 auf Per-Anhalter-Fahrten zwischen Hamburg und Berlin. Nach vielen Jahren schaffen es die Stücke nun also doch noch, veröffentlicht zu werden. Das ist vermutlich einfach so passiert.

Mit Produzent Eike Ebbel Groenewold hat Galler sein Album aufgenommen, und man hört, dass er versucht, den Stücken Tiefgang zu verleihen, was aber nicht so richtig gelingt. Die Texte kommen oftmals doch zu platt daher und klingen zu gewollt, um einen emotional zu packen oder intellektuell anzukurbeln.

Die Produktion passt sich hier an und versucht, einiges aufzufahren, bietet hierbei aber kaum Ecken und Kanten. Wenn es mal richtig rockig wird, wie beim an Selig erinnernden “Gutenachtlied”, dann knarzen die Riffs nicht genug, bei “Tiefenrausch” wird mit ergänzenden Streichern und sphärischen Synthieklängen künstlich anmutender Bombast simuliert, “Wenn du glaubst” wird auch klanglich aufgeplustert. Vielleicht ist das einfach so passiert, etwas organischere Ausarbeitung wäre hier aber doch besser gewesen.

Das klingt in der Summe dann zu verspielt statt abwechslungsreich. Einige gute Melodien hat Galler durchaus am Start, aber im Endeffekt bietet sein Debüt doch nichts, was man nicht schon besser bei anderen gehört hat. Gleiches gilt für die Stimme – sauber singt Ben, aber er weiß einen nicht zu packen. Somit bleibt die Scheibe im Mittelmaß stecken.

www.bengaller.de
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Bewertung: 4 von 10 Punkten

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