Bryan Ferry
“Bitter Sweet”
(CD, BMG, 2018)
Nachdem uns Bryan Ferry zuletzt in der Erfolgs-TV-Serie “Babylon Berlin” begegnete, gibt es nun mit “Bitter Sweet” ein neues Album. Dessen 40 Minuten hat er mit seinem Orchester aufgenommen, mit dem er 2012 bereits den Longplayer “The Jazz Age” bot, der kommerziell alles andere als erfolgreich abschnitt, bei uns nur Rang 91 der Charts erreichte.
Nach 2014 sein insgesamt bereits 14. Studioalbum “Avonmore” wieder weit besser chartete und auch gute Kritiken einheimsen konnte, wagt Ferry nun also trotzdem ein weiteres Album mit Orchester. Die Arbeit hieran wurde deutlich von Bryans Arbeit an “Babylon Berlin” inspiriert. Wie für die Serie schon hat sich der Brite Songs seiner Band Roxy Music und auch seiner Solo-Scheiben vorgenommen und adaptiert sie im Stil der 1920er-Jahre, als Blues, Jazz und Ragtime regierten.
Wer sich nun allerdings auf Hits wie “Slave To Love”, “Don’t Stop The Dance”, “Avalon”, “Let’s Stick Together”, “Jealous Guy”, “I Put A Spell On You” oder “More Than This” freut, der wird enttäuscht sein, denn diese Klassiker sind allesamt nicht zu finden – vielleicht auch, weil die drei Erstgenannten ja 2012 bereits dabei waren und dort eben keine Euphorie ausbrach. Statt dessen hört man nun für Nicht-Fanatiker eher unbekanntere Stücke, wie “Boys And Girls” als Titelstück des gleichnamigen 1985er-Albums oder – noch weiter zurück gehend – “Sea Breezes” von Roxy Musics selbstbetitelten 1972er-Debüt.
Die Neuinterpretationen der aktuelleren Stücke “Alphaville” (2009) und “Reason Or Rhyme” (2010) sind für Fans von Ferry vermutlich bei weitem nicht so interessant wie die der Roxy-Music-Stücke “Bitters End” (1972), “Bitter Sweet” (1974), “Chance Meeting” (1976) und “Dance Away” (1979) – aber alle diese sechs Stücke fand man ja auch bereits auf dem Soundtrack zu “Babylon Berlin”.
Man bekommt also eine Mischung aus bereits bekannten und neuen Aufnahmen geboten. “Sign Of The Times” (1978), “While My Heart Beating” (1982), “Zamba”, “Limbo” und “New Town” (alle drei von 1987) komplettieren das Album. Es ist positiv, dass Ferry im Gegensatz zum Album “The Jazz Age”, das rein instrumental daher kam, hier bei acht Songs singt. Hierbei weiß er mit den ruhigen Stücken wie “Zamba”, “Bitter Sweet” und “While My Heart Beating” weit mehr zu fesseln als mit den beschwingten Nummern, was irgendwie der Idee des Albums etwas widerspricht. Für Fans von Bryan Ferry oder Fans der 1920er-Jahre aber sicher eine Scheibe, in die sie reinhören sollten. Ein paar mehr Interpretationen von Hits hätten sich aber wahrscheinlich beide gewünscht.
Im November und Dezember ist Bryan Ferry bei der “Night Of The Proms” vertreten, im Mai und Juni 2019 dann wird er als Headliner live zu erleben sein – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink):
Bryan Ferry als Teil der Night Of The Proms 2018-Tour:
30.11.2018 – Barclaycard Arena – Hamburg
01.12.2018 – Barclaycard Arena – Hamburg
02.12.2018 – ÖVB Arena – Bremen
04.12.2018 – TUI Arena – Hannover
05.12.2018 – Messe – Erfurt
07.12.2018 – Olympiahalle – München
08.12.2018 – Olympiahalle – München
09.12.2018 – Olympiahalle – München
14.12.2018 – Lanxess Arena – Köln
15.12.2018 – Lanxess Arena – Köln
16.12.2018 – König Pilsener Arena – Oberhausen
18.12.2018 – Schleyer-Halle – Stuttgart
19.12.2018 – Festhalle – Frankfurt
20.12.2018 – Festhalle – Frankfurt
21.12.2018 – SAP Arena – Mannheim
22.12.2018 – Westfalenhalle – Dortmund
Bryan Ferry – World Tour 2019
26.05.2019 – Alte Oper – Frankfurt
28.05.2019 – Philharmonie – Essen
30.05.2019 – Elbphilharmonie – Hamburg
01.06.2019 – Tempodrom – Berlin
11.06.2019 – Circus Krone – München
bryanferry.com
facebook.com/bryanferry
Bewertung: 6 von 10 Punkten
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