Bush
“The Kingdom”
(CD, BMG Rights Management, 2020)
Mit “The Kingdom” veröffentlichen Bush ihr achtes Studioalbum. Nachdem sie mit ihrem sechsfach Platin-veredelten Debüt “Sixteen Stone” (1994) und den Nachfolgern “Razorblade Suitcase” (1996) sowie “The Science Of Things” (1999) weltweit große Erfolge feiern konnten, wurde es ab “Golden State” (2001) ruhiger um die britischen Alternative Rocker, die dann auch erst einmal eine zehnjährige Pause einlegten.
Mit dem Longplayer “The Sea Of Memories” gelang der auf zwei Positionen neu besetzten und somit nur in halber Originalformation wiedervereinten Band 2011 zwar ein solides Comeback, aber zurück zu alten Erfolgen ging es nicht mehr, so dass die folgenden Alben “Man On The Run” (2014) und “Black And White Rainbows” (2017) dann hierzulande auch weit weniger Aufsehen erregten als die von Klatschblättern gerne aufgegriffene Beziehung des charismatischen Gitarristen und Frontmanns Gavin Rossdale zu Sophia Thomalla.
Nun ist es also soweit und das einzig verbliebene Gründungsmitglied liefert mit Gitarrist Chris Traynor, Bassist Corey Britz und dem als neuestem Mitglied dazu gestoßenen Drummer Nik Hughes zwölf neue Songs auf 47 Minuten. Nachdem alle drei Alben seit dem Comeback beim eigenen Label Zuma Rock veröffentlicht wurden und 2016 zur Finanzierung auch auf Crowdfunding zurück gegriffen wurde, schlossen sich Bush nun mit BMG Rights Management wieder einem Major-Label an.
Doch nicht nur dies könnte dafür sorgen, dass die Combo auf der Erfolgsachterbahn mal wieder etwas weiter nach oben fahren mag. Bereits die im Mai 2019 veröffentlichte Single “Bullet Holes” aus dem Soundtrack des Action-Krachers “John Wick: Kapitel 3” ließ erahnen, dass Gavin Rossdale nicht gelogen hatte, als er 2018 ankündigte, eine kommende Scheibe werde härter daher kommen.
Auf “The Kingdom” ist dieser Song dann auch zu finden, los geht es aber mit der im März 2020 voraus geschickten, treibenden Single “Flowers On A Grave”, die mit ihrer bandtypischen Fusion aus brachialen Gitarrenriffs, scheppernden Drums, gemäßigten Momenten und eingängiger Melodie zu gefallen weiß. Eine knackige Produktion von Erik Ron und Gavin Rossdale tut ihr Übriges und verleiht auch dem folgenden Titeltrack jede Menge Energie.
Den Rest der Scheibe hat – wie schon “Bullet Holes” Tyler Bates mit Rossdale produziert, und dies ebenfalls sehr ansprechend. “Ghosts In The Machine” und “Send In The Clowns” kommen mal getragen, mal krachig daher, “Blood River” kriecht energetisch voran, und “Quicksand”, “Crossroads” sowie “Our Time Will Come” rocken durchgängig gut ab. Mit “Undone” gibt es zudem einen ruhig angelegten Song, der durchaus zu gefallen wissen, ohne aber Gänsehaut erzeugen zu können.
Gegen Ende der Scheibe fällt die Qualität der Stücke dann leider doch etwas ab. Bei “Words Are Not Impediments” kommt erstmals Langeweile auf, daran ändern auch die lauten Momente mit “Hey, hey”-Rufen nichts, und auch das abschließende “Falling Away” haut einen nicht vom Hocker. Insgesamt aber präsentieren sich Bush auf “The Kingdom” wieder stärker als noch auf den letzten Scheiben.
bushofficial.com
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Bewertung: 7 von 10 Punkten
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