Home MusikCD-Rezensionen Casper bietet einen Livemitschnitt seines gefeierten Konzerts in der ausverkauften Bielefelder Arena

Casper bietet einen Livemitschnitt seines gefeierten Konzerts in der ausverkauften Bielefelder Arena

Autor: Tobi

Casper "Live in Bielefeld"

Casper

“Live in Bielefeld”

(2CD, Eklat Tonträger, 2024)

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Dass Casper sich mit seiner besonderen, packenden Mixtur aus Rap und Rock und guten Texten längst in den vordersten Reihen der deutschen Musik festgesetzt hat, das zeigt nicht nur die Tatsache, dass er seit seinem zweiten Album “XOXO” im Jahr 2011 mit seinen Longplayern stets die Spitze der Charts erobern konnte, also auch mit “Hinterland” (2013), “Lang lebe der Tod” (2017), “Alles war schön und nichts tat weh” (2022) und seiner letzten Scheibe “Nur Liebe, immer.” aus dem Jahr 2023.

Zusammen mit Kumpel Marteria kam 2018 das ebenfalls auf Rang 1 platzierte Kollaborationsalbum “1982” dazu, vor allem aber schwang sich der Künstler aus Nordrhein-Westfalen im Laufe seiner Karriere mit umwerfenden energetischen Konzerten zu einem der besten Live-Acts der Nation auf, arbeitete sich auf die größten Bühnen der Festivals hoch und spielt längst ausverkaufte Headliner-Tourneen. Der auch im Song “In der Luft” 2014 bereits mit der Textzeile “Eines Tages Arminia-Stadion, das pack ich auch” erwähnte Traum, hierbei irgendwann einmal das heimische Bielefelder Fußballstadion zu füllen, ging für Casper am 15. Juni 2024 in Erfüllung, als er vor mehr als 26.000 BesucherInnen in der SchücoArena auftrat, die innerhalb von 24 Stunden ausverkauft war.

Casper live in Bielefeld (© Chris Schwarz)

(© Chris Schwarz)

Mit “Live in Bielefeld” liegt nun ein Mitschnitt des gefeierten Stadionkonzerts vor, digital sowie exklusiv bei casperxo.com und Krasser Stoff auch als Doppel-CD und Doppel-Vinyl plus verschiedener Bundles. Hier kann man auch Zugang zum dazugehörigen Konzertfilm als Stream bekommen, und als Extra können die Fans ihre eigenen Live-Fotos hochladen und erhalten so einen persönlichen Fotodruck ihres Konzertmoments.

Dass dieser besondere und so ersehnte, größte Headliner-Gig seiner bisherigen Karriere in der heimischen Arena, die für Fans und Nostalgiker immer die “Alm” bleiben wird, zu einem ganz besonderen Abend für Casper werden sollte, das war klar, und die immense Energie wird auch im Mitschnitt bestens transportiert. Nach einem mit Songschnipseln über Bielefeld gespickten Intro eröffnete er mit dem von Streicherklängen eingeleiteten “Alles war schön und nichts tat weh”, das von getragenen Momenten bis zur rockigeren Explosion im Refrain schon eine ordentliche Bandbreite umriss – genau die, für die man Casper als Fan so toll findet. Mit dem mitreißend treibenden “Im Ascheregen” und “Alles endet (aber nie die Musik)” hielt er die vom Start weg ausgelassene Stimmung hoch, bevor mit “Wolken / Mieses Leben” ein erstes ruhigeres Stück gespielt wurde.

Über das pumpende “Adrenalin” und das aufputschende “Sirenen” ging es dann bald schon zum ersten Song und Gast. Mit Drangsal hämmerte Casper einem das rockig vorangehende “Keine Angst” ein, und im Verlauf des Abends sollten weitere bekannte KünstlerInnen mit ihm die Stadionatmosphäre genießen. Zur Midtemponummer “XOXO” kam Thees Uhlmann mit auf die Bühne, die Kopfnicker-HipHop-Rock-Fusion “Schwarz” sang er mit der am Ende lachend gutgelaunten LEA und das getragene, hinten raus schön orchestral endende “TNT” mit TUA.

Für “Lass es Rosen für mich regnen” mit seinen vor sich hin groovenden Strophen und fetten Gitarrenriffs im energetischen Refrain standen Provinz und Lena an seiner Seite. Nicht vergessen werden sollte aber auch Caspers bestens eingespielte Band, die seinen Gigs schon seit Jahren ein Gefühl fernab eines Soloauftritts verleiht, auch wenn er selbst natürlich mit unbändiger Energie, starker Ausstrahlung und unverkennbar guter Stimme den Mittelpunkt bildet.

Die Setlist des Gigs war bunt und Karriere-umspannend, vom frühen Song “Hin zur Sonne” vom gleichnamigen 2014er-Debüt bis zum 2023er-Album, von dem als Würze auch mal mit fetten Elektroklängen aufwartende Momente des tanzbaren “Falsche Zeit, falscher Ort” eingestreut wurden.

Geprägt war das Konzert wie immer bei Casper von jeder Menge Energie, aber natürlich gab es auch besinnlichere Lieder wie das traurig melancholische, am Ende aber dennoch fulminante “Michael X” oder das mit Piano- und Streicherklängen verzierte “Verliebt in der Stadt, die es nicht gibt” als kleine Hommage an Bielefeld.

Weitere Fanlieblinge wie “Die letzte Gang der Stadt”, “So perfekt”, “Auf und davon” sowie im Ansatz “Gib mir Gefahr” fehlten auch nicht, und den Abschluss eines zurecht schwer gefeierten Gigs, der auch zum Anhören hinterher jede Menge Spaß bereitet, bildeten dann “Ganz schön okay” und “Hinterland”.

Casper untermauert mit diesem tollen Mitschnitt seinen Ruf als großartiger Livekünstler und bestätigt erneut auch seine Ausnahmestellung als intelligenter, ausdrucksstarker deutscher Künstler, der verschiedene Genres vereint und hiermit, aber auch durch seine tiefgründigen Texte für viel Abwechslung sorgt.

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Bewertung: 9 von 10 Punkten

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