Home MusikCD-Rezensionen Ciaran Lavery überzeugt erneut mit poetischen Singer/Songwriter-Stücken

Ciaran Lavery überzeugt erneut mit poetischen Singer/Songwriter-Stücken

Autor: Tobi

Ciaran Lavery "Sweet Decay"

Ciaran Lavery

“Sweet Decay”

(CD, Believe Digital UK, 2018)

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In seiner nordirischen Heimat gehört Ciaran Lavery zu den bekannteren Künstlern der Singer/Songwriter-Zunft. Sein 2016 veröffentlichtes Album “Let Bad In” erhielt nicht nur gute Kritiken, sondern auch den “Northern Ireland Music Prize”. Auf Spotify verzeichnet Ciaran mittlerweile über 80 Millionen Streams, und doch ist er hierzulande noch recht unbekannt.

Das ändert sich hoffentlich mit seinem dritten Album “Sweet Decay”, welches nun vorliegt. Für die elf Songs auf 47 Minuten hat Lavery erstmals mit verschiedenen irischen Musikern zusammengearbeitet, die vorher bereits an Werken von Hozier und James Vincent McMorrow beteiligt waren.

Das Ergebnis klingt trotzdem klar nach Ciaran Lavery. Das liegt an seinem gefühlvollen, seichten und zugleich auch rauen Gesang, an seinen poetischen, guten Texten und an feinen Melodien. Hinzu kommt, dass er – wie vor allem vom Vorgänger schon bekannt – auch immer mal über den Tellerrand von akustischem Gitarrenpop hinaus schaut, ohne sich selbst untreu zu werden.

So kommt der Opener “Everything Is Made To Last” durchaus progressiver und rockiger daher, und auch bei der eingängigen Single “13” ist E-Gitarre zu hören, wenn auch hier bereits ruhiger angerichtet. In Bezug auf das Stück sagt Ciaran: “’13’ handelt von meiner Angst vor ewiger Liebe und der damit einhergehenden Unfähigkeit damit umzugehen ohne die Liebe irgendwie zu zerstören. Der Song ist mir etwas unangenehm, aber ich möchte als Songwriter so ehrlich wie möglich sein, deswegen bleibt mir nichts anderes übrig als mich mit dieser Thematik zu befassen.”

Ehrliche Musik – das ist es, was man vor allem von Singer/Songwritern erwartet, und Ciaran liefert diese von der ersten bis zur letzten Sekunde. Mit “To Chicago” kommt er gemütlich beschwingt und groovy, auch leicht bluesig daher, mit “Bones 4 Blood” düsterer. Streicherklänge bleiben auch diesmal nicht aus, “Beast At My Door” und das wunderschöne “Wicked Teeth” werden durch sie bereichert. Hier, und nicht nur hier, sondern zum Beispiel auch bei der ruhigen Ballade “Morning Bell”, erinnert Ciaran mit seiner emotionalen Intensität an Damien Rice.

Ob “Two Days In Savannah” oder “Wells Tower Song” – die Stücke wissen allesamt zu gefallen und eignen sich hervorragend als Soundtrack für entspanntes Reisen oder für einen lauschigen Abend mit Kerzenschein und einem guten Glas Rotwein. Zum Abschluss des gelungenen Albums unterstreicht das ruhige Titelstück “Sweet Decay” dies mit Pianoklängen und Streichern – sehr schön!

Hier ist Ciaran Lavery im Mai live zu sehen – Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink):

08.05. Köln, Artheater
10.05. Hamburg, Nochtspeicher
13.05. Berlin, Privatclub
17.05. Mainz, schon schön

ciaranlaverymusic.com
facebook.com/ciaranlaverymusic

Bewertung: 9 von 10 Punkten

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