Craig David
The Time Is Now
(CD, Insanity Records, 2018)
Auf den 39 Minuten seines siebten Albums “The Time Is Now” bietet Craig David zwölf Tracks, mit denen er sich zwar treu bleibt, aber weit weniger UK Garage durchklingen lässt als zuletzt. Der Nachfolger des als Comeback gefeierten Nummer-Eins-Albums “Following My Intuition” liefert vorrangig R&B mit starken Melodien, groovy, gut tanzbar und klanglich auch durchaus gut ausproduziert, nur etwas poppiger und mainstreamiger.
Trotzdem, nicht nur das vorab ausgekoppelte, mit leichtem House-Einschlag versehene “Heartline” und die als neue Single gewählte Ballade “I Know You” als von EDM beeinflusste Kollaboration mit Bastille wissen zu gefallen, auch der Rest des Albums lässt sich gut anhören.
Zu “I Know You” erklärt Craig: “Ich bin schon seit einiger Zeit Bastille-Fan und wir haben eigentlich nur auf den richtigen Moment gewartet, um endlich etwas zusammen zu machen. Dans Stimme auf einem solchen Song zu hören, ist für mich ein ganz besonderer Moment – wenn wir damit zusammen auftreten, wird es so richtig abgehen. Ich kann es kaum erwarten, ‘I Know You’ in meinen TS5-Sets im Sommer zu spielen.” Dan Smith von Bastille gibt das Lob zurück: “Wir waren schon immer Riesenfans von Craigs Musik und haben uns in den vergangenen Jahren richtig angefreundet, nachdem wir bei ein paar Shows zusammen aufgetreten sind. Einen Song zusammen zu schreiben, war also die natürlichste Sache der Welt. Wir hatten sehr viel Spaß beim Schreiben und Aufnehmen.”
Generell tun Kollaborationen Davids Musik immer sehr gut, da sie für Abwechslungsreichtum sorgen. Kein Wunder also, dass noch einige mehr zu finden sind. Mit Kaytranada wurde “Live In The Moment” zu einem gemütlichen Abgroover, bei dem GoldLink auch noch Rap-Rhymes mit jeder Menge Flow beisteuert. Mit AJ Tracey geht es noch etwas Club-ausgerichteter zu, wenn “Somebody Like Me” mit prägender Basslinie und bewegungsfordernen Beats sehr tanzbar abgemischt wurde. “Get Involved” mit JP Cooper kommt hingegen weit lässiger und cooler daher, mit leichtem Reggae-Einschlag versehen. Ansonsten gibt es gut anzuhörenden R&B, nicht schlecht, aber auch ohne besondere Highlights.
Warum auf der uns vorliegenden CD nur zwölf Songs zu finden sind, während man auf Vinyl oder auch digital 15 geboten bekommt, darunter weitere Kollaborationen mit Chase & Status und Ella Mai, das ist schwer nachzuvollziehen. Schade, die hier fehlenden drei Stücke hätte man doch gerne auch als CD-Konsument noch mitgenommen, vor allem, da ja so nicht einmal 40 Minuten erreicht sind. Ansonsten ein solides Album, welches an den Vorgänger jedoch nicht heran kommt.
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