Home MusikCD-Rezensionen D’Sound überzeugen auch mit ihrem achten Album und neuer Sängerin

D’Sound überzeugen auch mit ihrem achten Album und neuer Sängerin

Autor: Tobi

D'Sound "Unicorn"

D’Sound

“Unicorn”

(CD, Broken Silence, 2019)

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Mit “Unicorn” veröffentlichen D’Sound ihr achtes Studioalbum, und für dieses mussten die Norweger nach langen Jahren etwas Umstellung verarbeiten. Nachdem Sängerin Simone Eriksrud die 1993 gegründete Band nach 25 Jahren im letzten Jahr verließ, komplettierten Jonny Sjo (Bass) und Kim Ofstad (Schlagzeug) ihr Line-Up mit Mirjam Omdal am Mikro, und diese macht ihre Sache hervorragend.

D'Sound (Foto: © Kristian Dale)

(Foto: © Kristian Dale)

Dass die Band selbst erstmals nicht auf dem Cover zu sehen ist, liegt sicher nicht an ihr – was die sonstigen Bilder hinten und im Booklet belegen – oder auch das Bild hier. Statt dessen entschieden sich D’Sound dafür, Jonnys Bruder auf dem Cover zu verewigen. “Dieses Cover ist sehr persönlich für uns”, erzählt Kim und blickt zurück auf das erste Treffen zwischen ihm und Jonny in den USA im Jahr 1990: “Wir gingen in ein Café und verstanden uns sofort. Aber anstatt über Musik zu plaudern, redeten wir über seinen Bruder, der ein einzigartiger und großartiger Typ ist.”

Auf 56 Minuten findet man 15 überzeugende Songs, die Pop, Jazz, Funk und Soul fusionieren, hierbei wieder mit feinen Melodien und warmen Sounds aufwarten, außerdem zumeist sehr tanzbar sind. Thematisch widmet sich die Scheibe dem Anderssein und Menschen, die nicht unbedingt der Norm unserer Zeit entsprechen. “Es ist ein Tribut an die Vielfalt, auch indem eine Verspieltheit im musikalischen Ausdruck bewahrt wird. Und das war wichtig für das Album”, sagt Kim.

“Auf der ersten Single ‘Mr. Unicorn’ geht es genau darum, nämlich etwas anders zu sein. Nicht so beliebt zu sein wie andere und ziemlich schnell in der ‘Friendzone’ zu landen. Man fällt auf, weil man nicht am Macho-Wettbewerb der Männer teilhaben möchte”, erzählt Mirjam. “Auf dem Album haben wir Titel, die von dem Druck und Stress handeln, perfekt zu sein, von dem leichtsinnigen Spiel mit Gefühlen, Verrat, Anschwärzen, Gerüchteverbreitung und Integrität.”

Kompositorisch überzeugt das Album ebenso wie in der musikalischen Umsetzung und seiner Produktion, die besonders die groovy daher kommenden Nummern mit wohliger Wärme in die Hüften gehen lassen. Hierfür sorgten auch die mitwirkenden Produzenten Martin Kleveland (alias Martin K), Magnus Martinsen (alias Magnify), Bernt Rune Stray, Stein Austrud und Kristian Sæland.

Als Gast ist nicht nur Sänger und Songwriter Adrian Jørgensen dabei, den sie 2019 in Verbindung mit dem norwegischen ESC-Vorentscheid “Melodi Grand Prix” – bei dem sie nicht in die zweite Runde kamen – trafen und mit dem zusammen sie das tolle “No. 1” schrieben. Weitere Gäste sind Gitarristin Tora Dahle Aagård bei “Is He Real”, die amerikanische Trompeterin Arnetta Johnson beim enthaltenen “Magnify Live Remix” der Single “It’s Just Me”, oder auch die philippinische Texterin, Musikerin und Sängerin Armi Millare bei den Titeln “Lykkelig” und “Somewhere In Between”. “Lykkelig” hat hierbei zwar einen norwegischen Titel, wird jedoch in der philippinischen Sprache Tagalog gesungen, und auch Jonny ist hier am Mikro zu hören.

Auch wenn der Grundklang ähnlich bleibt, eben typisch für D’Sound, kommt das Album abwechslungsreich daher. Songs wie “Bad Shock” und “Mr. Unicorn” grooven mächtig ab, bei “Aftershock” und “This Island Is Mine” geht es gemütlich und doch auch bewegungsfördernd zu, “Powerful”, “No. 1” und “Lykkelig” lullen einen im relaxten Midtempo ein, und mit “Somewhere In Between” und “Join Me In My Head” findet man tolle Balladen.

Die zusätzliche Beigabe des Remixes von “It’s Just Me” und einer starken Acoustic-Version von “Lykkelig” runden ein Album ab, das in allen Belangen überzeugt.

www.dsound.com
facebook.com/dsoundmusic

Bewertung: 9 von 10 Punkten

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