Home MusikCD-Rezensionen I Want Poetry bieten auch mit ihrem zweiten Album wieder atmosphärischen Dream-Pop

I Want Poetry bieten auch mit ihrem zweiten Album wieder atmosphärischen Dream-Pop

Autor: Tobi

I Want Poetry "Solace + Light"

I Want Poetry

“Solace + Light”

(CD, recordJet, 2023)

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Nachdem I Want Poetry einen mit den mal träumerisch hypnotischen und mal experimentelleren Stücken ihres Debütalbums “Human Touch” (lies unsere Rezension hier) 2020 in besondere Atmosphären entführten, setzen sie den eingeschlagenen Weg mit ihrem zweiten Longplayer “Solace + Light” fort.

Auch ihre zweite Scheibe verströmt vom Start weg wohlige Wärme, obwohl es auch gerne mal melancholisch zugeht. Auf 38 Minuten bietet das Duo aus Dresden elf neue Songs, mit denen sich Sängerin/Songwriterin Tine von Bergen und Pianist/Komponist/Klangbastler Till Moritz Moll erneut reizvoll zwischen Indie-Pop, Ambient und Neoklassik bewegen, allerdings etwas weniger experimentell.

I Want Poetry (© Elisabeth Mochner)

(© Elisabeth Mochner)

Beim Erstling erinnerten uns die Stücke etwas an Chandeen, Florence & The Machine, Aurora oder Enya – und dies hat sich nicht geändert. Zusammenarbeiten mit Acts und Produzenten wie Kieron Menzies (Lana del Rey), Roy Kerr aka MyRiot (London Grammar, Aurora), Rob Rox (Banks) oder Michael Vajna (Malky) haben die beiden sicherlich genauso voran gebracht wie Auftritte bei internationalen Festivals wie dem Future Echoes in Norwegen und dem SPIKE Festival in Bulgarien.

Auf das zweite Album steuern I Want Poetry schon eine Weile zu. Im Januar 2022 bereits veröffentlichten sie ein Performance Video zu “Solace”, einer schönen, sphärischen, aber auch mit Groove ausgestatteten Nummer, die in ihrem Verlauf immer dichter wird und nun als Opener dient.

Mit dem fließenden, effektbehangenen “Souvenirs” folgte wenig später bereits ein zweites Stück, das untermauerte, dass stilistisch kein ganz neuer Weg eingeschlagen wird, bestätigt vom im Mai 2022 folgenden “Tongue”, welches etwas geradliniger als Pop-Nummer daher kam, was auch für das gut tanzbare “Light” oder das in seinem Verlauf druckvoller werdende “Ocean” gilt.

Generell wirkt “Solace + Light” weniger klanglich austestend als der erste Longplayer, und I Want Poetry tendieren noch etwas klarer in Pop-Richtung. Diese ist zwar immer noch speziell und hebt sich vom Einheitsbrei ab, hat aber eine Messerspitze an Eigenständigkeit eingebüßt.

Etwas verträumter muten Songs wie “Superman”, das mit Streicherklängen bereicherte “Mother” oder die Ballade “People At Parties” an. Nach der Ambient-Nummer “Polaroids (Tongue Reprise)” bildet die mit sanften Pianoklängen eröffnete, existenzielle Gedanken aufwerfende Ballade “Golden Hour” den Abschluss eines erneut ansprechenden zweiten Albums, das sich wieder gut durchhören lässt, hierbei allerdings nicht viel Neues und etwas weniger an Besonderem bietet.

www.iwantpoetry.com
facebook.com/iwantpoetry

Bewertung: 6 von 10 Punkten

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