Home MusikCD-Rezensionen Joywave überzeugen auf ihrem dritten Album mit eingängigem Indie-Elektro-Pop-Rock

Joywave überzeugen auf ihrem dritten Album mit eingängigem Indie-Elektro-Pop-Rock

Autor: Tobi

Joywave "Possession"

Joywave

“Possession”

(CD, Hollywood Records, 2020)

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Nachdem Joywave mit ihrem Debütalbum “How Do You Feel Now?” 2015 in der amerikanischen Indie-Szene für einige Furore sorgten, konnten sie hieran mit dem Nachfolger “Content” (2017) nicht ganz anschließen. So nahmen sich Sänger/Multiinstrumentalist/Songwriter Daniel Armbruster, Gitarrist Joseph Morinelli, Keyboarder Benjamin Bailey und Drummer Paul Brenner etwas mehr Zeit, bevor nun mit “Possession” ihr dritter Longplayer vorliegt.

Joywave (Foto: © Mary Ellen Matthews)

(Foto: © Mary Ellen Matthews)

Das Warten hat sich gelohnt. Auf 41 Minuten findet man zwölf oftmals tolle Indie-Stücke, die mal elektro-poppig daher kommen, mal rockiger, hierbei dank toller Melodien stets eingängig sind. Die Jungs aus New York eröffnen die Scheibe mit der von Pianoklängen dominierten, schönen Ballade “Like A Kennedy”, bevor es schmissiger wird.

“Coming Apart” geht mit einer treibenden Mischung aus Pop und Rock in Ohr und Hüfte, die neueste Single “Half Your Age” besitzt die Catchyness guter Two-Door-Cinema-Club-Hits, und auch das bereits im August 2019 als erster Vorbote veröffentlichte, groovy angelegte Midtempo-Stück “Obsession” weiß einen zu packen, ebenso wie die zweite, mit Licks gespickte Single “Blank Slate”, die dann wieder eher an die wunderbaren Metronomy erinnert.

Der Albumtitel “Possession” bezieht sich auf Themen wie Kontrolle bzw. Kontrollverlust, die immer wieder in den Stücken zu finden sind. Armbruster erklärt: “Uns rauchen die Köpfe. Jeder Tag ist noch verrückter als der davor. Jeder Bildschirm, an dem wir vorübergehen, schreit uns förmlich an, fordert unsere uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Die Kontrolle über das eigene Leben befindet sich in einem permanenten Belagerungszustand.”

Mit “Funny Thing About Opinions” und “Blastoffff” findet man weitere treibende Nummern, bei “F.E.A.R.” und “Who Owns Who?” geht es getragener zu, und “Mr. Eastman” schließt als ruhigeres Stück eine Scheibe ab, die gut zu gefallen weiß, auch wenn die Klasse ganz gegen Ende etwas abflacht.

Kompositorisch wissen die Songs zu gefallen, sie sind aber von Armbruster im bandeigenen Studio in Rochester/New York auch sehr ansprechend produziert worden, wobei Dan Grech-Marguerat (The Killers, Liam Gallagher, Lana Del Rey) am Mischpult auch seinen Teil zum überzeugenden Klang beigetragen hat. Ein starkes Indie-Album, mit dem Joywave vor allem auch in Europa punkten könnten, wo ihr Stil normalerweise noch weit mehr angesagt sein dürfte als in der Heimat.

joywavemusic.com
facebook.com/joywave

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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