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L.A. Edwards bieten melodischen Country-Rock

Autor: Tobi

L.A. Edwards "Out Of The Heart Of Darkness"

L.A. Edwards

“Out Of The Heart Of Darkness”

(CD, Bitchin’ Music Group, 2023)

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Nur wenige Tage nachdem L.A. Edwards als Support auf der Tour von The White Buffalo in Deutschland zu sehen waren, veröffentlichen der namensgebende Singer/Songwriter und Multiinstrumentalist Luke Andrew Edwards und seine Brüder Jesse Daniel (Gitarre) und Jerry (Schlagzeug) ihr drittes Studioalbum “Out Of The Heart Of Darkness” nun auch als CD und auf Vinyl, das seit Januar bereits digital erhältlich ist.

Auf dessen 38 Minuten findet man elf Tracks, wobei es sich um ein 30-sekündiges, gesprochenes Intro und zehn Songs handelt. Das im Midtempo abrockende Opener “Little Boy Blue” und das zunächst auf akustische Gitarre und Piano setzende, dann im Klang voller werdende und auch noch Flötentöne aufbietende “Now You Know” geben als erste Nummern die Richtung weisend vor – wir hören melodischen Country-Rock.

L.A. Edwards (© Miller Hawkins)

v.l.n.r.: Jerry Edwards, Jesse Daniel Edwards, Luke Andrew Edwards
(© Miller Hawkins)

Eigentlich wollte Luke 2015 nach seiner Zeit bei den Smart Brothers solo weiter musizieren, dann aber nahm er seine Brüder mit ins Boot und aus der kalifornischen Kleinstadt ging es raus in die Welt, wo die Jungs in den USA u.a. mit The Beach Boys, Jefferson Starship, Lucinda Williams und The White Buffalo spielten – mit letzteren beiden dann auch in Europa.

Das von Grammy-Preisträger Tom Lord-Alge (Blink-182, Dave Matthews Band, Steve Winwood) gemixte und von Ted Jensen/Sterling Sound gemasterte Album “Out Of The Heart Of Darkness” ist zwar nicht spektakulär, lässt sich aber sehr gut anhören, dank einer gelungenen Mischung aus gemütlich getragenen und rockigen Momenten, eingängiger Melodien und Lukes guter Stimme.

Die mit Orgelintro aufwartende Single “Already Gone”, mit der es L.A. Edwards auch in die “New in Alternative”-Playlist von Apple Music und die “Hot Alternative”-Playlist von Digster schafften, zeigt, dass so auch ein Ohrwurm heraus kommen kann. Luke erklärt: “Dieses Stück ist gewissermaßen unsere Brit-Rock-Version eines Oasis-Themas, aber mit einer L.A.-Western-Kante. Keine Harmonien, was für uns eher selten ist. Normalerweise setzen wir unsere Harmonien auf alles. Es ist einfach ein geradliniger Rocksong, in dem es um das geht, was du gerade im Kopf hast: eine Person oder was immer sich gerade in dich verkrallt hat – und du versuchst, dich davon zu befreien.”

Weitere gute Songs sind das vom Start weg amtlich rockende, ebenfalls gut eingängige “Time To Go”, das nach zwei getragenen Minuten weit energetischer werdende “Surrender” und das treibende, ebenfalls mit packenden Riffs ausgestattete “Let It Out”, zu dessen Machart Luke erläutert: “Dabei habe ich irgendwie Herman’s Hermits vor Augen, aber abgründiger – Herman’s Hermits meets Clockwork Orange. Bei diesem Song wollte ich ein schnelleres Tempo anschlagen.”

Deutlicher nach Country klingen das ruhiger angerichtete Liebeslied “Stick To You”, das abschließende “The Lucky One” und “Hi Rite Now!”, zu dem Luke sagt: “Unsere Art von ‘Heartwood’-Rock, natürlich mit jeder Menge ‘Jangle’, wie wie das halt so machen, und mit zwölfsaitiger Gitarre … offensichtlich habe ich den Song mit einem Mega-Kater geschrieben!”

Mit Melancholie ausgestattet, Traurigkeit aber in Energie umsetzend präsentiert sich “Peace Be With You”, bei dem Luke höher singt und dessen Hintergrund er so erklärt: “Im Moment mein Lieblingssong auf dem Album. Als wir im Studio waren, ist unsere Großmutter gestorben; das hat uns zu diesem Song inspiriert. Es ist so etwas wie ein Abschiedslied. Ich mag die Falsett-Harmonien in den Refrains sehr; es war wirklich schwer, die hohen Töne zu treffen. Um sie live zu spielen, mussten wir sie tiefer setzen. Es ist schwierig für mich, den Bereich zu finden, in dem ich mich stimmlich wohl fühle und ein starkes Falsett singen kann, und dann wieder das ganze Set lang schreien muss. Aber ich mag das auch. Ich denke, wir haben da eine wirklich tolle Performance hingelegt.”

Insgesamt ist “Out Of The Heart Of Darkness” ein gut gelungener Longplayer, der einen nicht vom Hocker haut, den man aber gut durchhören kann und der einige feine Country-Rock-Stücke beschert.

www.laedwards.net
facebook.com/laedwardsmusic

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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