Laura Cox
“Head Above Water”
(CD, VeryCords, 2023)
Nachdem Laura Cox einst mit Coverversionen von Blues- und Rockklassikern auf YouTube (500.000 Abonnenten – 105 Millionen Aufrufe) ins Rampenlicht getreten war, erschien 2017 das Album “Hard Blues Shot” der Laura Cox Band. Zwei Jahre später verzichtete die Gitarristin, Sängerin und Songwriterin zwar nicht wirklich auf ihre Begleitmusiker, die Band verschwand aber aus dem Künstlernamen und als Laura Cox veröffentlichte sie den Longplayer “Burning Bright” (lies unsere Rezension hier), mit dem sie ihre Fanschar noch deutlich vergrößern konnte.
Die energetische Fusion aus Blues, Hard Rock, Classic Rock und Southern Rock, die die Tochter eines englischen Vaters und einer französischen Mutter bot, wusste zu überzeugen, und selbiges gilt auch für ihr drittes Album “Head Above Water”, das vier Jahre später nun vorliegt, wobei sie hier vermehrt auch auf verhaltener angerichtete Songs setzt.
(© LeTurk)
Mit “One Big Mess” schickte Cox im September 2022 einen ersten Vorboten, der stark von Rock’n’Roll beeinflusst war und im Hard Rock mächtig treibend abrockte. Mit dem im Blues-Rock abgroovenden Midtempo-Stück “So Long” ließ sie kurz nach ihrem 32. Geburtstag dann Anfang Dezember ein zweites Stück folgen. Unter der Regie von Cédric Gleyal, der für Spielfilme wie “7 Salopards” oder Beiträge bei Arte Tracks bekannt ist, entstand hierzu ein atmosphärisches Musikvideo, in dem Laura umringt von Skateboardern abrockt.
Als drittes und letztes Stück wurde schließlich im Januar 2023 dann eine Woche vor der Veröffentlichung des Albums noch “Wiser” vorausgeschickt, und die Midtempo-Nummer untermauerte, dass Laura nach wie vor jede Menge Blues im Blut hat, mit warmen Klängen daher kommend und das Ganze mit klassischem Rock verbindend.
Nun gibt es also endlich den gesamten Longplayer, aufgenommen in den ICP Studios in Brüssel von Erwin Autrique und gemastert vom mehrfachen GRAMMY-Gewinner Ted Jensen (Eagles, Norah Jones, Green Day). Die elf Titel auf 45 Minuten kommen erneut abwechslungsreich daher, was die Vorboten ja bereits andeuteten, und einige auch ruhiger.
Eröffnet wird die Scheibe vom gemütlich rockenden Titelsong “Head Above Water”, und “Fever” kommt später ähnlich daher zwischen Ruhe und leichter Progressivität. Ganz anderes Kaliber in puncto Energie haben da das 40 Sekunden lang gemächlich eingeleitete, dann aber flott und mitreißend rockende “One Big Mess” oder das knackige “Swing It Out”.
Die Scheibe hält aber auch noch diverse weitere ruhige Stücke parat, hiervon waren es auf dem Vorgänger ja insgesamt nur zwei. Mit dem sanft mit einigem Folk-Einschlag versehenen “Old Soul” gibt es eine sehr feine Ballade, und das wie beim morgendlichen Blick auf ein Nebel-verhangenes Gewässer zunächst bewusst dumpf klingende, dann aufklarende, aber stets verhaltene “Seaside” bietet ebenfalls entspannte Töne. Auch das schöne “Before We Get Burned” setzt auf Folk-Klänge und hier dann auch akustische Gitarren anstelle der üblichen Riffs und E-Gitarren-Linien. Und auch den Abschluss bildet eine eher leisere Nummer mit dem spärlich instrumentierten, fließenden “Glassy Day”.
Laura Cox untermauert ihren Status als rockige Frontfrau, die mit starker Stimme und gutem Gitarrenspiel zu überzeugen weiß, und bietet ein erneut gut gelungenes Album, welches weniger Fokus auf druckvolle Momente setzt und so noch vielseitiger wirkt.
Hier ist Laura Cox im live zu sehen. Tickets gibt es z.B. hier bei Eventim (Partnerlink).
21.03.2023, Bensheim – Rex
23.03.2023, Salzgitter – Kulturscheune
24.03.2023, Bonn – Harmonie
25.03.2023, Dortmund – Piano
26.03.2023, Hamburg – Knust
28.03.2023, Berlin – Frannz-Club
14.07.2023, Schleswig – Blizzard Rock
(Tour wird fortgesetzt und laufend erweitert)
www.lauracoxband.com
facebook.com/lauracoxofficial
Bewertung: 8 von 10 Punkten
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